"Wunder": So emotional ist der neue Film mit Julia Roberts
Der zehnjährige Auggie hat von Geburt an ein entstelltes Gesicht. Jetzt soll er das erste Mal eine Schule besuchen. Der Kinostreifen "Wunder" erzählt, wie es ihm ergeht.
Filme, die eine Botschaft transportieren, haben es nicht immer leicht im Kino. Mit "Wunder" läuft am Donnerstag ein Streifen an, der genau das beabsichtigt. "Vor allem in Zeiten wie diesen brauchen wir das", erklärt die Autorin der gleichnamigen Romanvorlage Raquel J. Palacio (54) im Interview mit spot on news. "Wir brauchen Menschen, die über Freundlichkeit, Respekt und Toleranz sprechen. Und das sind all die Dinge, für die das Buch und der Film stehen."
Darum geht's in "Wunder"
August "Auggie" Pullmann (Jacob Tremblay) ist zehn Jahre alt. Wie die meisten Jungs steht er auf "Star Wars", "Minecraft" und träumt davon, das Weltall zu erobern. Aber Auggie ist anders. Ein seltener Gendefekt hat sein Gesicht entstellt. "Was immer Ihr Euch vorstellt - es ist schlimmer", notiert er in sein Tagebuch. Zahlreiche Operationen musste er schon über sich ergehen lassen, daher wurde er bisher zu Hause unterrichtet. Er lebt mit seinen Eltern (Julia Roberts und Owen Wilson) und seiner großen Schwester Via (Izabela Vidovic) zusammen. Draußen versteckt Auggie sein Gesicht am liebsten unter einem Astronautenhelm, doch nun soll er eine reguläre Schulklasse besuchen...
Als Auggie zum ersten Mal in der Schule auftaucht, wird er von einem freundlichen Direktor (Mandy Patinkin) empfangen, eine kleine Gruppe von Schülern führt Auggie dann durchs Schulhaus. Zu ihnen gehören Jack (Noah Jupe) und Julian (Bryce Gheisar). Die beiden Jungs spielen im Laufe des Schuljahrs wichtige Rollen. Jack freundet sich mit Auggie an, zwischenzeitlich wird diese Beziehung aber auf eine harte Probe gestellt. Julian dagegen hat nichts anderes im Sinn, als seinen neuen Mitschüler zu mobben und Auggie das Leben zur Hölle zu machen.
Regisseur Stephen Chbosky hat die Erzählweise der Buchvorlage weitgehend übernommen und zeigt die Geschichte aus verschiedenen Perspektiven. Auggies Teenager-Schwester Via etwa kämpft mit ihren eigenen Problemen, während sich das Familienleben meist um den Zehnjährigen dreht. Ihre beste Freundin Miranda (Danielle Rose Russell) will offenbar nach den Sommerferien nichts mehr mit ihr zu tun haben. Sie ist verletzt, trifft im Schultheater aber auf den sensiblen Justin (Nadji Jeter) - und verliebt sich.
Fazit
Nicht nur bei Via: Der Film präsentiert Hintergrundgeschichten zu den meisten Figuren. Dennoch fehlt es an einigen Stellen an Ecken, Kanten und Tiefe. Julia Roberts und Owen Wilson sind vielleicht das etwas zu perfekte Ehepaar, Julian als der Junge, der Auggie quält, sehr klischeehaft dargestellt,... Was "Wunder" bietet, ist aber eine beeindruckende Geschichte voller Wärme und Emotionen, Wohlfühl-Kino - und tatsächlich eine wichtige Botschaft. Wer nahe am Wasser gebaut ist, sollte auf keinen Fall die Taschentücher vergessen!