140 Millionen Euro für McDonald's: Foodwatch kritisiert CDU-Mehrwertsteuer-Reform

Von der geplanten Senkung der Mehrwertsteuer in der Gastronomie würde laut der Verbraucherschutzorganisation Foodwatch vor allem die Fast-Food-Branche profitieren. Alleine McDonald's würde demnach über 140 Millionen Euro an Steuern pro Jahr sparen. Die gesamte Fast-Food-Branche würde jährlich mit 500 Millionen Euro entlastet, so die Organisation.
Dabei kritisiert Foodwatch insbesondere die engen Verbindungen zwischen der CDU/CSU und der Gastro-Lobby. Statt Fast-Food-Ketten zu subventionieren wäre eine Steuersenkung für gesunde Lebensmittel wie Obst und Gemüse sinnvoll.
Enge Beziehungen zwischen CDU/CSU und Gastro-Lobby
Foodwatch sieht in der geplanten Senkung der Mehrwertsteuer für die Gastronomie ein Steuergeschenk von CDU/CSU. Die Union würde sich damit für die Wahlkampfunterstützung und die Parteispenden aus der Gastro-Lobby revanchieren: "Vor der Wahl gab es von der Gastro-Lobby Parteispenden und Wahlkampfunterstützung für die Union - nach der Wahl liefern Merz und Co. jetzt die millionenschweren Steuergeschenke?"
Der Koalitionspartner SPD dürfe die CDU-Steuergeschenke für McDonald's und Co. nicht abnicken, so Foodwatch. "Eine sinnvolle Mehrwertsteuer-Reform muss Verbraucher:innen entlasten und gesunde Ernährung fördern - nicht die Profite von Fast-Food-Konzernen steigern", sagte Foodwatch-Geschäftsführer Dr. Chris Methmann.
Steuersenkung für gesunde Lebensmittel sinnvoller
Der Hotel- und Gaststättenverband (DEHOGA) forderte etwa schon lange eine Senkung der Mehrwertsteuer auf sieben Prozent. Laut Foodwatch erhielt die CDU eine Großspende in Höhe von 500.000 Euro von Gastro-Unternehmer Max Schlereth, dem Chef einer Hotelkette und Betreiber eines Restaurants in München. Bei einem Besuch einer McDonald's-Filiale zusammen mit dem McDonald's-Chef am 3. Dezember 2024 versicherte der bayerische Ministerpräsident Markus Söder (CSU): "Wir sind an der Seite all unserer Gastronomiebetriebe". McCafé war laut Foodwatch Sponsor des CDU-Parteitages und McDonald's "Unterstützer" beim Bau einer neuen Geschäftsstelle der Mittelstandsvereinigung.
Aus der Sicht von Foodwatch wäre eine Mehrwertsteuerreform, durch die Verbraucherinnen und Verbraucher entlastet werden und Klima sowie Gesundheit geschont werden, sinnvoller. Durch eine Steuerbefreiung für Obst und Gemüse und einer Steuererhöhung für Fleisch und Milch ließen sich 10 Millionen Tonnen CO₂-Emissionen einsparen und es gäbe 20.000 ernährungsbedingte Todesfälle pro Jahr weniger, wie das staatliche Thünen-Institut errechnet hat. Zudem ließen sich 5,5 Milliarden Euro an Umwelt- und Gesundheitskosten einsparen.