Bei "Dinner"-Kandidatin wurde dreimal eingebrochen - einmal war sie "froh" darüber
Diese Woche wird der Gewinn bei "Das perfekte Dinner" (VOX) im Rahmen des RTL-Spendenmarathons an die Stiftung "Wir helfen Kindern" gespendet. Über seine Teilnahme und das Kochen für den guten Zweck freut sich André (30) riesig. Hoffentlich auch über nette Gäste und vielleicht neue Freundschaften in der Region: "Ich bin gespannt, was kommt." Eigentlich kommt er aus dem Spreewald, doch für seinen Job als Teamleiter in der Verpackungsentwicklung in Darmstadt zog er nach Dreieich. Ein bisschen Heimat verarbeitet André jedoch in seinem Drei-Gänge-Menü:
- Vorspeise: Räucherfisch / Gurken-Tatar / Meerrettich-Espuma / Leinöl-Chips
- Hauptspeise: Rinderfilet / Selleriecreme / Kartoffel-Praline / Portwein-Schalotten
- Nachspeise: Mandelbiskuit / Vanille-Zabaione / Birnen-Sorbet / Karamell
Nachdem André seine Selleriecreme auf der ausführlichen Speisekarte als "samtene Wurzel" ausgeschrieben hat, sollte sie auch cremig sein. Doch die Selleriestückchen lassen sich heute mit dem Kartoffelstampfer einfach nicht kleinkriegen. Ein Passiersieb soll das Ergebnis verfeinern. Ob das an Cremigkeit ausreicht?
Warum immer Rinderfilet?
"Das ist sowas von klassisch, fast schon langweilig", findet Carola (57) den Hauptgang. "Ich weiß nicht, warum die Menschen immer Rinderfilet nehmen?" Beim Räucherfisch hat sie gewisse Erwartungen: "Ich denke, wenn man es auf der Karte hat, wird er oder sie es auch selbst räuchern." Wenn André das nur vorher gewusst hätte. Kinga (49) hat dafür bei den Leinöl-Chips Bedenken, "denn Leinöl hat Geschmack". Und den muss man mögen. Wenigstens freut sich Volker (59) auf das Menü: "Ich finde das sehr, sehr aufwändig. Da hat sich einer wirklich Mühe gegeben."
Was alle Gäste verbindet: Sie engagieren sich auch abseits des Spendenmarathon-"Dinners" für wohltätige Zwecke. Carola ist Mitglied im Lions Club, Volker organisiert auf dem Markt einen Stand "Wein gegen Spende", Andi (61) sammelt mit Radfahren Geld, Kinga spendet grundsätzlich gerne und André ist im Wagner-Verband. Beim Aperitif verrät André seinen Job in der Chemieindustrie. "Also wenn wir heute vergiftet werden, dann weißt du warum", scherzt Carola. Humormäßig spürt Kinga sofort positive Vibes: "Die Chemie hat direkt gestimmt."
Vorspeise kommt mäßig an
Als echter Spreewälder muss André natürlich Gürkchen in sein Menü einbauen. Also gibt es ein Gurken-Tatar zum geräucherten Saibling. "Den habe ich jetzt nicht selber geräuchert", gesteht er direkt. Kaufen findet Volker ok, aber: "Ich hätte mir eine bessere Qualität bei der Auswahl des Fisches gewünscht. Der war ein wenig zu trocken." Sieht Andi ähnlich: "War jetzt nicht so, dass ich sage: morgen wieder." Vom Tatar hatte sich Kinga ebenfalls mehr erhofft: "Die Gurken waren für mich einfach Gurken."
Nach der Vorspeise erzählt André, wie es zu seiner zerbrochenen Balkontüre kam: Es waren Einbrecher. "Aber die sind nicht reingekommen?", fragt Carola nach. "Doch, die waren drin", berichtet André, dass er über Weihnachten nicht zu Hause war und einen Anruf bekam. "Da hat die Polizei mit mir aus der Ferne Bestandsaufnahme gemacht." Auch Carola kann ein Lied davon singen: "Bei uns haben sie dreimal eingebrochen." Das erste Mal fand sie sogar gut: "Da haben sie den Hochzeitsschmuck geklaut, und den fand ich so hässlich, dass ich froh war."
Klümpchen und Bröckchen im Selleriepüree
Derweil bereiten die Kartoffelpralinen André Kummer, denn beim Frittieren lösen sich die schön geformten Bällchen auf: "Das wird nix." Deshalb findet die Beilage nie ihren Weg auf die Teller. Kinga hat dafür Verständnis: "Ich fand das gut, dass er das überhaupt nicht serviert hat." Ein halbes Lob gibt es auch noch: "Ich fand das Rinderfilet sehr gut, außer dass es kalt war." Volker bemängelt die Cremigkeit der übrigen Beilage: "Das Selleriepüree, da waren noch so Klümpchen drin, so kleine Bröckchen."
Dann kommt endlich Andrés Königsdisziplin: das Dessert. Vor ein paar Jahren belegte er einen Patisserie-Lehrgang: "Ich hoffe durchaus, dass es wertgeschätzt wird, dass ich da nicht irgendeinen Klassiker aufgetischt habe." - "Ich habe noch nie ein besseres Sorbet gegessen", gefällt Volker die kalte Komponente. Carola eher nicht: "Also ich fand es kristallig." Andi spricht aus, was alle ebenfalls denken: "Ich fand die Birne einfach viel zu hart."
Perfekt war das Dinner sicher nicht. Ob es wirklich nur vier Punkte verdient hat, wie Kinga meint, bleibt fraglich. Ihre Begründung: Vorspeise zu gurkig, Fleisch zu kalt, Soße falsche Konsistenz, Dessert-Birne zu hart. Insgesamt kann André deshalb nur 25 Punkte einsammeln.