Entnervte "Dinner"-Gastgeberin setzt ihre Mutter vor die Tür

Die polnische Küche ist nicht unbedingt für ihre frische Leichtigkeit bekannt. Im Fall von Jenny (35) bekommen es die Gäste mit der schlesischen Variation zu tun. Inspiriert ist ihr Menü von Mama Beate (58), die sie auch als Schnippelhilfe einsetzt. Doch zwischen der Gastgeberin und ihrer Mutter läuft bei den Vorbereitungen keinesfalls alles glatt ...
- Motto: "Jennys schlesische Favourites"
- Vorspeise: Erbsensuppe im Brotbettchen
- Hauptspeise: Schlesische "czorne kluski" mit fleischiger Beilage und Rotkohl (Klöße / Schweineschulter / Apfelrotkohl)
- Nachspeise: Streusel-Käsekuchen mit Mandarinen
"Hast du etwa nicht probegekocht?"
Eigentlich steht Boutique-Besitzerin Jenny laut Gast Axel (49) für "Glamour pur". "Bei ihr ist jeden Tag Disco", kommentiert Caro (27) das glitzernde Pailletten-Outfit der Gastgeberin, die zum Aperitif Wodka mit Birnenlikör und Sekt reicht: "Nicht mein Ding", befindet Thomas (60), und Steffen (31) mahnt: "Süße stumpft die Geschmacksnerven ab."
Was die Mode-Begeisterte dann auf den Tisch bringt, ist jedoch eher bodenständig. Als Tochter schlesischer Eltern entscheidet sich Jenny für Hausmannskost. Dabei steht ihr ihre Mutter Beate (58) tatkräftig zur Seite. Offenbar etwas zu engagiert, denn nach zahlreichen Korrektur-Anweisungen ("Hoffentlich gelingt das Brot"; "Hast du etwa nicht probegekocht?") setzt sie Jenny einfach vor die Tür: "Ich hab sie schon sprechen gehört, ohne dass sie etwas sagte."
"Habt ihr Bock auf 'nen Kurzen?"
Ihre Vorspeise, die in Schlesien traditionell an Weihnachten servierte Erbsensuppe "Grochowka", wollte Jenny ursprünglich in einer selbstgebackenen Brotschüssel kredenzen. Doch das Hefegebäck bleibt unbefriedigend flach. Kein Problem für Pragmatikerin Jenny: Sie nutzt sie einfach als Unterlage für die in Butter angebratene Krakauer Wurstscheiben. Die Suppe verziert sie mit einem eleganten Schuss Maggi: "Das gehört einfach dazu."
Danach der erste Verdauungstrunk: "Habt ihr Bock auf 'nen Kurzen?" Haben die Gäste, denn auch die Hauptspeise wird herausfordernd: Schlesische "Czorne kluski" sind Dampfklöße aus graufarbigen Kartoffeln. Keine Augenweide - und dann schmecken sie laut Caro auch noch leicht "gummiartig". Sie begleiten gezupftes Fleisch aus der Schweineschulter in der eigenen Jus. "Zu trocken, da reicht etwas Fett darüber nicht", mokiert Steffen die fehlende Soße.
Den Nachtisch, ein puristisch arrangiertes Stück Käsekuchen mit Mandarinen und Streusel, empfindet Steffen schlichtweg als "zu simpel für ein perfektes Dinner". Immerhin bietet der Espresso Martini eine vorerst letzte Gelegenheit für den neuen Trinkspruch der Truppe. Jennys Bewertung mit 29 Punkten folgt ein kräftiges "Nastrowje katastrowje!"