"Maite Kelly"? Peinliche Verwechslung bei "Kampf der Realitystars"

Also sprach Bela Klentze: "Ich will daran glauben können, dass es möglich ist, auf ehrliche Art und Weise mit Herz und ohne sich zu verbiegen, ins Finale zu kommen." Armer Bela, fantasierte auch schon in der drückenden Hitze von Thailand. Die neunte Runde von "Kampf der Realitystars" (RTLZWEI) zeigte nicht nur, dass Leute mit Ehrlichkeit und Empathie in der Sala nichts verloren haben. Sondern auch, dass es Pöbler viel weiter schaffen. Ins Finale nämlich.
Langer Folge kurzer Sinn: Bela ist raus. Die Mehrheit der Salaisten wollte es so. Jens Hilbert folgte auf dem Fuße. Der wurde "in einem sensationellen Twist" von den bereits ausgeschiedenen Ex-Spielern mit vielen Münzen und süffisantem Lächeln eliminiert. Jetzt sind's nur noch acht, die sich um "Sendezeit" und den verbliebenen Jackpot von rund 43.000 Euro balgen. Mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit mit hoher Lautstärke und flachem Niveau.
"Prince Charming"-Teilnehmer Martin Angelo gänzlich Charme-befreit
Schon witzig, wie sich der Wind in der Sala dreht. Bei den Abstimmungen zur "Stunde der Wahrheit" wurden in zwei Wahlgängen insgesamt 23 Exit-Münzen verteilt. Giuliana Farfalla, die sich dank Lug, Trug und Griff in die Mannschaftskasse eigentlich schon selbst auf dem Heimflug wähnte, bekam nur deren zwei. Oder Martin Angelo. Der Mann, der in seiner Reality-Vita doch immerhin eine ganze Teilnahme bei "Prince Charming" vorweisen kann, verhält sich alles andere als "charmant"
Wer ihm nicht passte, wurde niedergebrüllt. Und am wenigsten passte ihm Bela. "Langweilige Kröte." "Der macht bezahlten Urlaub." "Du bist einfach lächerlich." Martin disste Bela, wo immer es ging, beklatschte jede Münze, die Bela kassierte, höhnte ihm noch hinterher, als Bela gehen musste. Und diese Krönung von Charakterdarsteller bekam selbst nur eine einzige Münze, ist quasi in akuter Siegesgefahr. Wäre er das endlich, der Untergang des Abendlandes?
Am Anfang waren es noch zehn Salaisten, die auf den Finaleinzug hofften. Jetzt sind's acht, die im Finale stehen: Laura Blond, Tara Tabitha, Giuliana Farfalla, Pinar Sevim, Martin Angelo, Frank Fussbroich, Dennis Lodi und Jona Steinig. Der Weg ins Finale wurde so wie Jonas' Nachname. Steinig.
Giuliana Farfalla rastet aus
Erst ging's zum Promi-Spiel. Zweierteams mussten aus einem Bilderwald von Promis jeweils vier anhand von gemeinsamen Eigenschaften erkennen. "Vier ehemalige KDRS-Kandidaten", "Vier Promis, die schon mal eine Realityshow gewannen" oder "Vier ehemalige 'Let's Dance'-Teilnehmer". Die Promis der Sala suchten also unter Ihresgleichen. Leichter Job?
Bela meinte es: Er sei ja seit zig Jahren in der Medienbranche und habe alle schon mal getroffen. Angesichts der dicken Lippe und des dann folgenden dünnen Wissens kann man Martin beinahe ein bisschen verstehen. Denn Bela checkte nichts. Kannte Hape Kerkeling nicht, erkannte Katja Ebstein nicht und hielt dann Michaela Schaffrath für Schlagerkönigin Maite Kelly. Peeeeiiiinlich! Durchaus verdient, dass er und Tara scheiterten - und sich zur Strafe selbst eine Exit-Münze zuteilen mussten. Da aber zeigte sich Bela als Gentleman und opferte sich für die Lady.
Ehrenrettung: Auch Laura und Frank scheiterten. Ebenso Dennis und Jona. Und wenn's klappte, gab's trotzdem Stress. Jens führte sich und Partnerin Giu souverän durch den Bilderwald der Promis. Aber mit der Bitte um "etwas Dankbarkeit" war er bei Giuliana an der falschen Adresse. "Was soll das denn? Nicht mit mir." Dankbarkeit ist eine Zier, doch schöner ist es ohne ihr ...
Tara Tabitha weist Martin Angelo zurecht: "Lästiger Nebendarsteller"
Die Duos, die siegreich abschnitten, durften einem Salaisten ihrer Wahl eine erste Exit-Münze reindrücken. Und Bela hatte plötzlich drei und ein Problem. Und natürlich Martin, der das Resultat höhnisch kommentierte. "Bist hier reingekommen mit ner Riesenshow und loost voll ab, hast keine Attitude. Du bist nur hier, um zu chillen." Das Genöle wurde sogar Tara zu viel: "Martin, du nervst, du bist so ein lästiger Nebendarsteller."
Tara hatte aber auch eigene Probleme. Zwar war ihre Backe nach überstandener Wurzelentzündung wieder schmaler, ihr Hals nach der "Wand der Wahrheit" aber wieder dick. Bei der Rangliste der "größten Fake-Personen in der Sala" landete sie im Zuschauer-Voting auf Platz zwei. "Ich bin f.cking sauer! Das sind nur scheiß Vorurteile." Laura war mit Platz 1 dagegen ganz zufrieden. "Denken eh alle, dass ich fake bin. Also ich find's ne Ehre, auf Platz 1 zu stehen."
Am anderen Ende der Skala landete Bela als "authentischster Promi." Martin hatte es kommen sehen: "Einer, der so langweilig ist, muss weit hinten stehen." Ob er selbst fake sei? Martin: "Das höre ich nie. Ich höre nur, dass ich gestört bin." Da wollte niemand widersprechen.
Laura Blond entschuldigt sich bei ihrer Deutschlehrerin
Dann ging's um Safety - und somit um die ersten beiden Finalplätze. Wieder in Zweiterteams ging's zum Klassiker "Müll-OTon-ne". Heißt: Ein Player musste sich einen zweigeteilten O-Ton-Satz merken, ihn an Player 2 weitersagen, der ihn im Ziel fehlerfrei repetieren musste. Laura war zum Scheitern verurteilt: "Ich kann mir nix merken. Ich hab ja ein Smartphone. Wozu brauch ich mein Gehirn, ich weiß ja nicht mal meine Handynummer." Aber ein bisschen schämte sie sich doch: "Sorry an meine Deutschlehrerin. Keine Ahnung, wie ich durch mein Abi gekommen bin."
Immerhin aber brachten Laura und Martin drei Sprüche fehlerfrei ins Ziel, ebenso wie Dennis und Jens. Bela und Pinar schafften zwei. Jona und Giuliana keinen einzigen. Ein "Armutszeugnis", konstatierte Giuliana zu Recht.
Als strahlende Sieger dürften sich Tara und Frank feiern. "We are the Campions", jubelte Frank. Naja, nicht ganz. Aber immerhin schon mal fürs Finale gesetzt.
Martin "Das Boot" Semmelrogge versenkt Jens Hlbert
In der Stunde der Wahrheit wurde dann erst Bela abgesägt. "Ich hab keinen Bock mehr. Ich hab schon viel in meinem Leben erreicht", bilanzierte er bitte. "Meine Community und Fans sind okay mit mir." Dann ist ja gut.
Bela hatte den Rauswurf kommen sehen. Jens dagegen wurde kalt erwischt. Denn als absolutes Novum hatten plötzlich die bereits Ausgeschiedenen auf der Ersatzbank das Sagen. Und Anouschka Renzi, Shawne Fielding-Williams, Linda Nobat, Can Kaplan, Stephen Dürr und Martin Semmelrogge sprachen sich eindeutig gegen ihn aus. "Du bist zu sehr Everybody's Darling - und du bist steinreich und brauchst die Kohle nicht", meinte Anouschka. Schönes Argument. Martin "Das Boot" Semmelrogge setzte die entscheidende Münze für Jens' Untergang.
"Die Breitseite nehm ich als Krise zum Wachsen", meinte Jens, als er den ersten Schock verdaut hatte. Und ging. Die anderen acht Salaisten blieben als Finalisten zurück.