Münchner Hotelgeschichten

Was geht eigentlich nachts in einem Hotel vor sich? Welche Typen von Menschen kreuzen dort ihre Wege? Genau das beleuchtet die neue ZDFneo-Serie "Nighties" (ab Freitag, 27. Juni, 10 Uhr, im ZDF streamen oder ab Dienstag, 1. Juli, 21.45 Uhr, in Doppelfolgen auf ZDFneo zu sehen) und das mit einer ordentlichen Prise Humor. Im Mittelpunkt steht das eher einfache, aber stark frequentierte Hotel Prinzenhof im Münchner Bahnhofsviertel, es geht um seine Gäste aber vor allem um die Menschen, die dort arbeiten. Gedreht wurde in einem Studio in Köln.
Jede Episode widmet sich einer Nacht im Hotel. Langweilig wird es dabei garantiert nicht. Wenn überhaupt, dann wird das Ganze eher ein bisschen überdreht. Der Prinzenhof selbst, gelegen in der Nähe des Münchner Hauptbahnhofs, erinnert im Stil an die 60er-Jahre. Eine fiktive, charmante Retro-Oase zum Wohlfühlen. Es geht unter anderem um Nächte während des Oktoberfestes, aber auch um jene, in denen das Personal um einen wertvollen Ring kämpft oder alles daran setzt, den Frieden im Hotel zu wahren.
Die kreative Idee zur Serie stammt von Headautorin Melanie Natale. Auf dem Regiestuhl sitzen Suki M. Roessel und Matthias Koßmehl.
Das Hotelpersonal
Die bunte Truppe, die das Personal des Hotels bildet, besteht unter anderem aus der jungen Hotelchefin Milie (Tamara Romera Ginés), die es allen recht machen will und dabei ein großes Herz beweist. An ihrer Seite steht ihre beste Freundin Adriana (Stella Goritzki), die als treue Seele und resolute Sicherheitskraft für Ordnung sorgt.
Hinzukommen die temperamentvolle Küchenchefin Franca (Mariananda Schempp), die mit Leidenschaft und Feuer für gute Stimmung verantwortlich ist, sowie Rafael (Ben Felipe), ein leicht verpeilter, naiver Barkeeper, der in der meist leeren Hotelbar seinen Dienst vollbringt.
"Türkisch für Anfänger"-Star als Concierge
Ein echtes Highlight der Serie ist jedoch Concierge Charles (Adnan Maral). Es dauert vielleicht einen Moment, bis man mit dem "Türkisch für Anfänger"-Star hinter der Rezeption warm wird. Nicht, weil seine überkorrekte Art stört, sondern weil man ihn noch als entspannten Vater aus der früheren Serie im Kopf hat. Hat man diesen Rollenwechsel erst mal akzeptiert, wächst einem Charles aber schnell ans Herz.
Dass es sich bei den Mitarbeitenden nicht nur um Kollegen, sondern vielmehr um eine kleine Familie handelt, wird bereits in der Auftaktfolge deutlich. Bei einem Spiel, bei dem das Personal raten muss, ob es sich bei Passanten vor dem Hotel um Hipster oder Obdachlose handelt, zeigen sich die unterschiedlichen Charakterzüge sowie der spezielle Humor der Gruppe. Gleichzeitig wird aber auch ihr Zusammenhalt deutlich. Doch kann diese bunte Truppe tatsächlich das Hotel über Wasser halten?
"Der Humor hat mir supergut gefallen"
Die Serie überzeugt nicht nur mit dem Konzept einer typischen Workplace-Comedy, die Vertrauen thematisiert und gleichzeitig fragt: Wie viel Witz verträgt der Umgang unter Kollegen? Auch das Setting eines Hotels erweist sich als echter Trumpf. Schließlich bringt nichts so viel frischen Wind in einen Cast wie neue Gäste. So geben sich unter anderem Jordan Prince, Melanie Straub und Claudia Hiersche die Klinke in die Hand.
Trotz wechselnder Gäste bleibt das Herzstück der Serie das Hotelpersonal. Der Ton ist heiter, manchmal fast schon ein wenig zu schrill. Doch genau das scheint es zu sein, was Schauspieler Adnan Maral am Drehbuch von "Nighties" begeistert hat: "Mir wurden die Drehbücher von zwei Folgen zugeschickt. Die fand ich so toll geschrieben, der Humor hat mir supergut gefallen. Ich habe beim Lesen, einige Male schallend gelacht. In dieser Qualität hatte ich schon lange nichts mehr gelesen", erzählt der 56-Jährige.
Auch Ben Felipe, bekannt aus Serien wie "Maxton Hall", "Stichtag" oder "Kitz", ist ein Fan der Workplace-Serie. "Mich begeistert der Humor der Bücher, aber auch der Blick hinter die Kulissen eines gastronomischen Betriebs, besonders bei Nachtschichten. Da ich schon mit 14 in der Gastro angefangen habe, finde ich das Thema natürlich besonders spannend", verrät er.