Das machen die Stars der 80er-Sitcoms heute

Er spielte einen erfolglosen Schuhverkäufer Al Bundy, der sich tagtäglich mit den Macken seiner "schrecklich netten Familie" herumschlagen musste: Die US-Sitcom machte Ed O'Neill und seine Kollegen berühmt. Wir blicken zurück: Was wurde aus den Stars der 80er-Jahre-Kultserien "Eine schreckliche nette Familie" und "Wer ist hier der Boss?" und "Alf"?

Auch wenn er das Gesicht verzog, sich in jeder Folge von "Eine schreckliche nette Familie" wortreich über sie beschwerte: Irgendwie liebte Schuhverkäufer Al (Ed O'Neill) seine Peggy (Katey Sagal) ja doch. Im Fernsehen durften/musste das Ehepaar Bundy ganze zehn Jahre lang, von 1987 bis 1997, in 259 Folgen es zusammen aushalten.

Nach dem Ende von "Eine schreckliche nette Familie" war Ed O'Neill zunächst nur in kleineren TV- und Filmrollen zu sehen. Ab 2009 durfte er wieder ein - auch mal genervtes - Oberhaupt einer (Patchwork-)Familie spielen: Als Jay Pritchett begeisterte er in "Modern Family" (Bild) und wurde für die Rolle dreimal für den "Emmy" nominiert.

Nach dem Ende von "Modern Family" stand für Ed O'Neill zuletzt "The Sterling Affairs" auf dem Drehplan. In der Hulu-Miniserie nach einer wahren Begebenheit spielte er den ehemaligen NBA-Teambesitzer Donald Sterling.

Sie hatte keine Lust, arbeiten zu gehen, den Haushalt zu führen und auf Ehemann Al: Dass Peggy Bundy trotz aller Klischees nicht zur Witzfigur verkam, war sicher auch ein Verdienst von Schauspielerin Katey Sagal.

Als Darstellerin und Synchronsprecherin ist Katey Sagal bis heute gefragt: Sie lieh der "Futurama"-Figur Leela ihre Stimme, spielte eine Hauptrolle in der Sitcom "Meine wilden Töchter" (2002-2005) und im Biker-Drama "Sons Of Anarchy" (Bild, 2008-2014), mit dessen Erfinder Kurt Sutter sie auch verheiratet ist.

2021 war Katey Sagal erneut in einer Serienhauptrolle zu sehen: In "Rebel" (Bild) spielte sie die Rechtsberaterin Annie "Rebel" Bello, deren Story auf dem Leben von Erin Brockovich basiert. Die Serie wurde nach einer Staffel jedoch wieder eingestellt. Aktuell steht Sagal für die zweite Staffel der Netflix-Serie "One Piece" vor der Kamera.

Noch ein Stereotyp: Als Kelly Bundy musste Christina Applegate sämtliche Klischees des dummen Blondchens erfüllen - dass sie den Spitznamen "Dumpfbacke" verpasst bekam, war da fast noch harmlos.

Als Darstellerin konnte sich Christina Applegate allerdings schnell vom "Dumpfbacken"-Image lösen. Sie hatte aber weiterhin die Lacher auf ihrer Seite, in Sitcoms wie "Samantha Who?" und "Up All Night", aber auch an der Seite von Will Ferrell in den "Anchorman"-Filmen (Bild).

Zuletzt spielte Christina Applegate eine der beiden Hauptrollen in "Dead To Me". Eine dritte und finale Staffel der schwarzhumorigen Netflix-Serie, bei der die Schauspielerin auch als Produzentin fungiert, lief im Herbst 2022. Der Start hatte sich wegen der Corona-Pandemie und der Multiple-Sklerose-Erkrankung, die Applegate 2021 öffentlich machte, immer wieder verzögert.

Kelly war die blonde Sexbombe, er der kleine, schüchterne, bei den Mädchen erfolglose und leicht verklemmte Bruder: Für David Faustino sollte die Rolle des Bud Bundy der größte Erfolg seiner Schauspielkarriere bleiben.

Nach dem Ende von "Eine schrecklich nette Familie" widmete sich David Faustino auch seiner großen Leidenschaft, der Musik: Er gründete einen Club, arbeitete als DJ und Radiomoderator und trat als Rapper auf.

Auch wenn die ganz großen Rollen ausblieben: David Faustino arbeitet bis heute auch als Schauspieler. Er hatte 2017 eine wiederkehrende Gastrolle in der Soap "Schatten der Leidenschaft", tritt immer wieder in Serien auf ("Entourage") und ist ein gefragter Synchronsprecher (er spricht den Schurken Dagur in den "Drachenzähmen leicht gemacht"-Filmen und -Serien).

Sie waren eine der ersten Patchwork-Familien, Tony Micelli (Tony Danza, Mitte) war einer der ersten Hausmänner und die Serie eine der populärsten Sitcoms der 80er-Jahre: "Wer ist hier der Boss?" schrieb TV-Geschichte.

Sie kabbelten sich sieben Jahre lang - fast bis kurz vor Ende der Sitcom - bevor sie sich ihre Liebe eingestanden: Haushälter Tony (Tony Danza) und seine Chefin, Werbeagentur-Chefin Angela (Judith Light) waren eines der schönsten (verhinderten) TV-Traumpaare der 80er-Jahre.

Judith Light ist bis heute eine gefragte Seriendarstellerin und spielte größere Rollen in "Law & Order: Special Victims Unit", "Ugly Betty", "Dallas", "Transparent" und zuletzt in "Before".

Auch wenn er vor allem als Tony Micelli in Erinnerung blieb, war Tony Danza auch nach dem Ende der Sitcom ein viel beschäftigter Mann: Von 2004 bis 2006 hatte er seine eigene Talkshow, spielte im Oscar-prämierten Drama "Crash" und war in der Netflix-Serie "The Good Cop" in einer Hauptrolle zu sehen. In der "Sex and the City"-Nachfolgeserie "And Just Like That ..." spielte Danza zuletzt in einem Gastauftritt sich selbst.

Auch Angelas Mutter Mona (Katherine Helmond, rechts) war für die damalige Zeit eine ungewöhnliche TV-Figur: Die früh verwitwete Seniorin hatte zahlreiche Affären und Beziehungen zu Männern jeglichen Alters - und redete sehr offen darüber.

Nach dem Ende von "Wer ist hier der Boss?" war Katherine Helmond nur noch in kleineren Rollen - wie etwa als Gaststar in der Vampirserie "True Blood" (Bild). Zuletzt lieh sie in Disneys "Cars"-Trilogie als Synchronsprecherin der Oldtimer-Lady Lizzie ihre Stimme. Im Februar 2019 verstarb sie im Alter von 89 Jahren an den Folgen ihrer Alzheimererkrankung.

Vom süßen Kinder- zum sexy Serienstar: In ihrer Rolle von Tonys Tochter Samantha wuchs Alyssa Milano (zweite von rechts) bereits zum Teenieschwarm heran. In den 90er- und Nuller-Jahren war sie dank Hauptrollen in "Melrose Place" und "Charmed - Zauberhafte Hexen" eine begehrte Schauspielerin.

Nach dem Ende von "Charmed" machte sich Milano vor allem als politische Aktivistin einen Namen: Sie brachte die "MeToo"-Bewegung ins Rollen. Denn sie twitterte: "Wenn du sexuell belästigt oder angegriffen wurdest, schreibe 'me too' als Antwort auf diesen Tweet." Damit löste sie eine Welle von Reaktionen aus. Innerhalb von 48 Stunden wurde der Hashtag über eine Million Mal verwendet ...

Er war fast schon ein alter Hase, als er im Alter von acht Jahren für "Wer ist hier der Boss?" als Angelas Sohn Jonathan gecastet wurde: Danny Pintauro (Bild, mit Judith Light) hatte zuvor bereits in der Soap "Jung und leidenschaftlich - Wie das Leben so spielt" mitgewirkt und in der Stephen-King-Verfilmung "Cujo" eine Hauptrolle gespielt.

Eine große Schauspielkarriere war Danny Pintauro nach seinen Tagen als Kinderstar nicht vergönnt, zeitweise verdingte sich der 49-Jährige als Tupperware-Vertreter. Inzwischen arbeitet er als Veterinärtechniker in Austin, Texas. Schlagzeilen machte vor allem sein Privatleben: 1997 wurde er von einem Boulevardblatt als homosexuell geoutet, 2015 enthüllte er, dass er HIV-positiv ist.

Eine schreckliche nette Familie - mit außerirdischem Anhang

Dieser liebenswerte Fellträger vom Planeten Melmac eroberte nicht nur die Herzen seiner Gastfamilie Tanner, sondern auch jene der deutschen Fernsehzuschauer: "Alf" zählte zu den beliebtesten Sitcoms der 80er-Jahre.

Würgt er ihn oder herzt er ihn? Auch die Beziehung zwischen Familienoberhaupt Willie Tanner (Max Wright) und Alf hatte ihre Höhen und Tiefen - letzteres vor allem, wenn der Außerirdische mal wieder Willies Kreditkarte missbraucht hatte. Auch die Karriere des Schauspielers kannte nach dem Ende von "Alf" Höhen und Tiefen ...

Er hatte zahlreiche Kino- und TV-Gastrollen (etwa in "Friends", Bild) und spielte erfolgreich Theater. Für seine Rolle in "Ivanov" war er 1998 sogar für den renommierten Tony-Award nominiert.

Danach blieben die Engagements aber aus - eine seiner letzten Rollen spielte Wright 2007 am A.R.T. Theater in Detroit (Bild). Schlagzeilen machte er mit Drogenproblemen und einer Festnahme wegen Trunkenheit am Steuer. Im Juni 2019 starb der Schauspieler im Alter von 75 Jahren an den Folgen seines langjährigen Krebsleidens.

Sie war auch besorgt, aber meistens von ihm genervt: Nein, so richtig anfreunden konnte sich Mutter Kate (Anne Schedeen) nie mit Alf, der im Haushalt der Tanners - im wahrsten Sinne des Wortes - ordentlich Staub aufwirbelte.

Für Anne Schedeen bedeutete "Alf" einen Bruch in ihrer Karriere. Zuvor eine gut beschäftigte TV-Darstellerin bekam die heute 76-Jährige nach dem Ende der Sitcom kaum noch Angebote. In Serie war sie zuletzt 2001 in drei Folgen von "Für alle Fälle Amy" und 2014 in einer Minirolle der Webserie "Tiny Nuts" (Bild, rechts) zu sehen.

In Tochter Lynn war Alf nicht nur ein bisschen verliebt: Für sie (Andrea Elson) schrieb er den Song "You're The One That's Out Of This World" und drehte sogar ein passendes Musikvideo dazu.

Andrea Elson ist seit 1993 verheiratet und heißt seitdem mit Nachnamen Hopper. Bis Ende der 90er-Jahre spielte sie noch kleinere Rollen in Sitcoms ("Wer ist hier der Boss?", "Eine schreckliche nette Familie"), heute betreibt die 54-jährige Mutter von zwei Kindern ein Yoga-Studio in Kalifornien.

Nachdem Alf auf der Garage der Tanners abgestürzt war, wurden er und Brian (Benji Gregory) zu besten Freunden und Spielkameraden - wenn der Außerirdische nicht gerade versuchte, Familien-Katze Lucky zu fressen ...

Seinen Künstlernamen Benji Gregory legte er schnell wieder ab: Nach dem Ende von "Alf" war Benjamin Hertzberg so gut wie gar nicht mehr im TV zu sehen - seine letzte Sprechrolle hatte er 1993. Im Juni 2024 wurde der Ex-Seriendarsteller leblos in seinem Auto gefunden, wie seine Schwester Rebecca dem US-Portal "TMZ" bestätigte. Sein Tod wurde später als Unfall einstuft, Todesursache sei die Hitzeeinwirkung in Verbindung mit einer hepatischen Zirrhose gewesen. Hertzberg wurde 46 Jahre alt.

2016 trauerten Fans: Michu Meszaros, der kleinwüchsige Schauspieler, der vier Jahre lang ein goldbraunes Fellkostüm anzog und "Alf" verkörperte, starb im Alter von 76 Jahren. Alf wurde allerdings auch durch eine Puppe dargestellt, die von Serienerfinder Paul Fusco bedient und vertont wurde.

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