Diese Promis lehnten Auszeichnungen ab

Viele fiebern auf den großen Moment hin, in dem sie eine prestigeträchtige Auszeichnung für ihr kreatives Schaffen bekommen. Doch nicht jeder Promi nimmt den Preis mit einer rührenden Dankesrede entgegen: Manche lehnen auch einfach ab und verzichten auf die Trophäe oder geben sie zurück wie etwa Marcel Reich-Ranicki. Die Galerie zeigt die berühmtesten Verweigerer ... .

Für sein Lebenswerk sollte Literaturpapst Marcel Reich-Ranicki 2008 einen Fernsehpreis entgegennehmen. Als ihm Thomas Gottschalk den Ehrenpreis überreichen wollte, sagte er den legendären Satz: "Ich nehme diesen Preis nicht an!" Die Veranstaltung empfand er als "Blödsinn": "Ich finde es schlimm, dass ich das hier vier Stunden erleben musste. Ich habe nicht geahnt, was mich hier erwartet."

In die Geschichte der Academy Awards ging 1973 auch Marlon Brandos Ablehnung des Oscars als bester Hauptdarsteller in "Der Pate" ein. Aus Solidarisierung mit dem American Indian Movement schickte er die Aktivistin Sacheen Littlefeather zur Preisverleihung, die den Goldjungen in seinem Namen ablehnte und eine Protestrede vortrug.

Einen Ehren-Oscar lehnte Peter O'Toole 2003 ab. Denn in seinen Augen sei die Auszeichnung das Zeichen, dass seine Karriere am Ende sei. Er wolle den Preis lieber für seine schauspielerische Leistung in einem Film erhalten anstatt für sein Lebenswerk. Den Ehrenpreis bekam er trotzdem, bis zu seinem Tod 2013 brachte es O'Toole auf acht Oscar-Nominierungen.

George C. Scott sah noch nie einen Sinn darin, Schauspieler in einem Wettbewerb gegeneinander antreten zu lassen. Seine Haltung war allseits bekannt, als er 1971 einen Oscar als bester Hauptdarsteller in "Patton - Rebell in Uniform" erhalten sollte. Als erster Star der Geschichte lehnte er die größte Auszeichnung des Filmbusiness einfach ab.

Im Lauf seiner Schauspielkarriere erhielt Tom Cruise drei Golden Globes für seine darstellerische Leistung in "Geboren am 4. Juli", "Jerry Maguire" und "Magnolia". Die gab er 2021 jedoch wieder zurück, aus Protest gegen die "Hollywood Foreign Press Association", die für die fehlende Diversität ihrer Mitglieder in die Kritik geriet.

Die meisten Stars fühlen sich geehrt, wenn sie in die Rock & Roll Hall of Fame aufgenommen werden. Dolly Parton hingegen lehnte 2022 bereits die Nominierung ab. Als Country-Ikone befürchtete sie die Spaltung der Gemüter und bat um eine erneute Berücksichtigung, solle sie jemals im Rock'n'Roll-Genre einer Auszeichnung würdig sein. Trotzdem wurde sie in die Hall of Fame aufgenommen.

Kein Interesse am Literatur-Nobelpreis hatte Jean-Paul Sartre. Der Autor lehnte die Auszeichnung 1964 ab mit der Begründung: "Jeder Preis macht abhängig." Elf Jahre später wollte er jedoch die Dotierung in Höhe von 273.000 schwedischen Kronen gerne haben, doch diesmal sagte das Nobelkomitee Nein.

Ikone David Bowie verzichtete bereits 2000 auf die Ehre, von der Queen mit dem Commander of the Order of the British Empire (CBE) auszeichnet zu werden. Drei Jahre später bot ihm Elizabeth II. sogar den Ritterschlag an. Auch den lehnte Bowie ab, mit der Begründung: "Das ist nicht das, wofür ich mein Leben lang gearbeitet habe."

Royale Ehren lehnte auch John Lennon ab, wenn auch erst Jahre, nachdem er sie angenommen hatte. Im Jahr 1965 erhielt er gemeinsam mit seinen Beatles-Kollegen den Orden Member of the British Empire (MBE). Im Nachhinein hielt er es für scheinheilig, die Ehrung zu akzeptieren und gab sie 1968 wieder zurück.

Regisseur Danny Boyle inszenierte die Eröffnungsveranstaltung der Olympischen Spiele 2012 so gut, dass er dafür zum Ritter geschlagen werden sollte. Er fand jedoch: "Das passt nicht zu mir" - und lehnte dankend ab.

Auch Oscar-Preisträger Jim Broadbent fühlte sich 2002 bei dem Gedanken nicht wohl, als Schauspieler den Officer of the Order of the British Empire (OBE) verliehen zu bekommen. Seiner Ansicht nach sollten lieber Menschen die Auszeichnung erhalten, die anderen wirklich helfen.

Monty-Python-Star John Cleese lehnte sowohl 1996 den CBE als auch 1999 den Adelstitel auf Lebenszeit ab. Sehr viel mehr sah er sich in der Rolle als Namenspate für einen Lemuren, der 2005 nach ihm benannt wurde.

Auch die Queen selbst verschmähte eine Auszeichnung. "The Oldie of the Year" 2021 wollte Elizabeth II. trotz ihrer damals 95 Jahre nicht werden. Auch wenn das britische Senioren-Magazin "The Oldie" ihr diesen Titel gerne verliehen hätte: Die 2022 verstorbene Queen lehnte die Auszeichnung ab. In einem Brief teilte sie mit, sie erfülle nicht die Kriterien, denn man sei so alt, wie man sich fühle.

Eine wahre Künstlerseele war Sinead O'Connor: Der begnadeten Musikerin missfielen die "zerstörerischen materialistischen Werte" der Musikindustrie, weshalb sie trotz vier Nominierungen die Grammys 1991 boykottierte und kein Interesse an einer Auszeichnung bekundete.

Rapper Drake ließ sich trotz Aussicht auf zwei Auszeichnungen für bestes Rap-Album und beste Rap-Performance von der Liste der Grammy-Nominierten 2022 streichen. Schon im Jahr zuvor äußerte er sich kritisch über die Sinnhaftigkeit der Grammys, nachdem das Erfolgsalbum "After Hours" von The Weeknd einfach ignoriert wurde.

Absolut kein Wettbewerbstyp ist auch Nick Cave, der nicht in Konkurrenz zu anderen Künstlerinnen und Künstlern treten will. So lehnte er 1996 den MTV Video Music Award ab. Bei der Verleihung las seine Duett-Partnerin Kylie Minogue einen Brief vor, in dem er unter anderem erklärte: "Meine Muse ist kein Pferd und ich nehme an keinem Pferderennen teil."

Sebastian Krumbiegel, Sänger von Die Prinzen, verzichtete 2023 auf den Löwenherz-Friedenspreis der Organisation Human Projects, da er "mit der Meinung einiger der Beteiligten zum Ukrainekrieg und dessen Ursachen" nicht übereinstimme. Denn auch die pro-russisch eingestellte Journalistin Gabriele Krone-Schmalz sollte ausgezeichnet werden.

Ein Stern auf dem Walk of Fame in Hollywood? Nein danke, dachte sich Clint Eastwood. Obwohl der Oscar-prämierte Schauspieler und Regisseur mehrfach für einen Stern nominiert wurde, lehnte er bisher immer wieder ab. Ein möglicher Grund: der umständliche bürokratische Prozess, der mit hohen Kosten verbunden ist.

Auch Bruce Springsteen waren die vielen Auflagen, die mit dem Stern auf dem Hollywood Walk of Fame verbunden sind, wohl zu lästig. Er bekam den Stern, lehnte es jedoch ab, persönlich an der Zeremonie teilzunehmen. Da das eine der zwingenden Bedingungen ist, verlor er den Stern wieder.

Sehr noble Gründe für ihre Ablehnung eines Tony Awards hatte Musical-Star Julie Andrews. Für ihre Hauptrolle in "Victor/Victoria" war sie 1996 nominiert und hatte gute Chancen, den Preis zu gewinnen. Da sie jedoch fand, dass der Rest der Company übergangen wurde, lehnte sie bereits die Nominierung ab.

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