Michael Bolton, Richard Marx und Co.: So sehen "Kuschelrock"-Stars die 80-er heute aus

"How Am I Supposed To Live Without You", "That's What Love Is All About" und "To Love Somebody": Mit seinen Schmuse-Pop-Hits war Michael Bolton Ende der 80er-, Anfang der 90er-Jahre Stammgast in den Charts. Wir zeigen, was aus ihm und anderen "Stars" der "Kuschelrock"-Sampler wurde ...

Seine wallende Lockenmähne trägt er inzwischen nicht mehr, neue Musik veröffentlicht Michael Bolton bis heute aber immer noch: Sein letzter Single-Hit liegt allerdings schon 25 Jahre zurück, "When A Man Loves A Woman" (auf "Kuschelrock 13") blieb sein bislang letzter von insgesamt acht Beiträgen zur Sampler-Reihe.

Er war mit fünf Beiträgen - auf "Kuschelrock" 4, 5, 6, 7 und 8 - auf den Kult-Samplern vertreten: Anfang der 90er-Jahre zählte Richard Marx dank Hits wie "Right Here Waiting" und "Now And Forever" zu den erfolgreichsten Schmusesängern. 30 Millionen Tonträger soll der Musiker, der von Lionel Richie entdeckt wurde, verkauft haben.

Ende der 90er-Jahre wurde es ruhiger um Richard Marx, der als Songwriter aber Texte für Künstler wie Kenny Loggins, Lara Fabian, 98 Degrees und 'N Sync schrieb. 2022 erschien mit "Songwriter" ein neues Album, das zeigte, das er gerade in Deutschland noch viele Fans hat: In den USA schaffte es das Solowerk nicht in die Charts, hierzulande immerhin auf Platz 95.

Peter Cetera war auf dem ersten "Kuschelrock"-Sampler gleich zweimal vertreten: mit "Hard To Say I'm Sorry" von seiner Band Chicago, die der Sänger und Bassist 1985 verlassen hatte, und seinem größten Solohit "Glory Of Love".

Auch Peter Cetera konnte schon in den 90er-Jahren nicht mehr an seine großen Erfolge anknüpfen, sein letztes Studioalbum erschien 2004. 2018 ging der heute 80-Jährige erneut auch in Europa auf Tournee, im Jahr darauf erklärte Cetera, dass er nun in Rente gehe. Er sei "fertig" und wolle aufhören, bevor er seine Stimme verliere, sagte der Sänger in einem Podcast-Interview.

Mit "You're All That Matters To Me" ("Kuschelrock 6") und "I Wonder Why" ("Kuschelrock 7") landete Sänger und Saxofonist Curtis Stigers 1992 zwei absolute Superhits. Zudem war seine Version von Nick Lowes "What's So Funny 'Bout Peace, Love And Understanding" auf dem millionenfach verkauften "The Bodyguard"-Soundtrack zu hören.

Kommerziell konnte Curtis Stigers in der Folge nicht ansatzweise an diese frühen Pop-Erfolge anknüpfen und widmete bald wieder seiner eigentlichen Leidenschaft, dem Jazz. 2010 erhielt er den "Echo Jazz" als internationaler Jazzsänger des Jahres, bis heute hat Stigers gerade hierzulande viele treue Fans: Sein 2022 veröffentlichtes Album "This Life" schaffte in Deutschland den Sprung auf Platz 72 der Charts, April 2025 war er zu Gast in der "Beatrice Egli Show" (Bild).

Natürlich ist "Stay", ihr Duett mit Pierre Cosso, das dank der TV-Serie "Cinderella '87" zum Nummer-eins-Hit in Deutschland wurde, ihr bekanntester Song: Aber auch mit und "My First Love" und "Miss You" landete Bonnie Bianco auf den "Kuschelrock"-Samplern.

Ein letzter Hit gelang Lory Bianco - so ihr eigentlicher Name - noch mit dem von Dieter Bohlen produzierten Song "A Cry In The Night", der auch als Titelsong für eine "Derrick"-Folge fungierte. Danach verschwand die Amerikanerin weitgehend aus der Öffentlichkeit, 2012 veröffentlichte sie im Eigenverlag mit "Hymns" (Bild) ein Album mit christlicher Musik.

Er konnte später zwar noch kleinere Charterfolge verbuchen, dennoch tritt man Glenn Medeiros sicher nicht zu nahe, wenn man ihn als klassisches One-Hit-Wonder bezeichnet: Mit seinem Song "Nothing's Gonna Change My Love For You" (1987) landete er weltweit in den oberen Regionen der Charts - und auf "Kuschelrock 3".

In den 90-ern spielte er in den Charts schon keine Rolle mehr, sein letztes Album "With Aloha" veröffentlichte Glenn Medeiros 2005 im Eigenverlag. Dann startete er eine zweite Karriere: Der auf Hawaii geborene Medeiros machte seinen Doktor in Bildungswissenschaften und ist seit 2017 Schulleiter der Saint Louis School in Honululu.

Im Rest der Welt darf Robin Beck als waschechtes One-Hit-Wonder gelten, in Deutschland schaffte es die Sängerin aber nicht nur mit ihrem weltweiten Nummer-eins-Hit "First Time" in die Charts: Auch mit "Tears In The Rain" landete sie hierzulande einen Hit und auf "Kuschelrock 4".

Ihre Karriere als erfolgreicher Popstar endete schnell, als Rockmusikerin hat sich Robin Beck aber einen Namen gemacht: Gemeinsam mit ihrem Ehemann James Christian, ehemals Frontmann der Hardrock-Band House of Lords, macht sie bis heut Musik. Ihr letztes Album "Love Is Coming" erschien 2017.

Eine echte Ausnahmeerscheinung: Jennifer Rush zählte in den 80er-Jahren zu den erfolgreichsten Solo-Künstlerinnen, von drei ihrer Alben wurden mehr als eine Millionen Einheiten verkauft. Ihr größter Hit: Die Ballade "The Power Of Love" (1985), der natürlich auch auf dem ersten "Kuschelrock"-Sampler nicht fehlen durfte.

Jennifer Rush fiel als großartige Sängerin auf - und dadurch, dass sie selbst an ihren Songs mitschrieb. Um die Pop-Powerfrau aus New York wurde es aber schon in den 90er-Jahren ruhiger, ihr bislang letztes Album erschien 2010. Zuletzt trat die heute 64-jährige Jennifer Rush 2013 bei einigen Konzerten in Südafrika auf.

Vielleicht der größte Engtanzparty-Hit überhaupt: "Reality" von Richard Sanderson ist der Schlüsselsong im Teeniefilm-Klassiker "La Boum - Die Fete" (1980), erreichte Platz eins in zahlreichen europäischen Ländern und ist auch auf "Kuschelrock 2" zu finden.

Auch wenn "Reality" sein einziger Hit blieb, ist Richard Sanderson bis heute als Produzent, Songwriter und Komponist von Soundtracks tätig und tritt in seiner Wahlheimat Frankreich auch regelmäßig auf. Sein bislang letztes Album mit neuen Songs, "How To Be Elegant, erschien 2018.

"One More Night" (KuRo 1), "In The Air Tonight" und "If Leaving Me Is Easy" (KuRo 2), "Against All Odds (Take A Look At Me Now)" (KuRo 3), "Another Day In Paradise" (KuRo 5), "I Wish It Would Rain Down" und "Groovy Kind Of Love" (KuRo 6): Phil Collins war in den 80er-Jahren nicht nur einer der erfolgreichsten Solokünstler, sondern auch der ungekrönte "Kuschelrock"-König.

Abgesehen davon war Phil Collins auch mit Songs seiner Band Genesis ("Follow You Follow Me", "Throwing It All Away", "In Too Deep") zahlreich auf den frühen "Kuschelrock"-Samplern zu hören. 2022 ging der heute 74-Jährige mit der Band ein letztes Mal auf Tournee, absolvierte aber dort aufgrund von gesundheitlichen Beschwerden den Großteil der Auftritte im Sitzen.

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