So sehen die Talkshow-Stars der 1990er heute aus

So sehen die Talkshow-Stars der 1990er heute aus

In den 1990er Jahren schaltete ein Millionen-Publikum am Nachmittag ein: Talkshows rührten oft zu Tränen, provozierten heftige Diskussionen - auch mit dem Studio-Publikum - und sorgten damit immer für beste Unterhaltung. Als Vorreiterin galt auch Arabella Kiesbauer, die kürzlich ihre Rückkehr ins deutsche Fernsehen feierte. Wir zeigen, was aus ihr und den anderen Talkshow-Stars der 1990er wurde.

An "Arabella" kam am Nachmittag niemand vorbei: Auf ProSieben führte Arabella Kiesbauer von 1994 bis 2004 durch ihre werktägliche Sendung und wurde durch ihr freches Mundwerk berühmt. Nie um einen Spruch verlegen, entlockte sie ihren Talkgästen so manches Geheimnis.

Doch nach zehn Jahren Quasseln war Schluss, um Kiesbauer wurde es ruhiger: Im ORF berichtete sie vom Wiener Opernball und moderierte den "Eurovision Song Contest" 2015. Auf ATV verkuppelt sie seit 2014 bei "Bauer sucht Frau" liebeshungrige Landwirte. 2025 feierte sie ihre Rückkehr ins deutsche Fernsehen: Kiesbauer moderiert als Nachfolgerin von Cathy Hummels die RTLZWEI-Show "Kampf der Realitystars".

Das TV-Comeback geht weiter: Ab Herbst 2025 wird Kiesbauer bei Puls 4 und Joyn als Moderatorin von "Bares für Rares Österreich" zu sehen sein. "Ich liebe Geschichten, die das Leben schreibt. Und so trägt auch jede Rarität eine ganz persönliche mit sich", sagt Kiesbauer über ihren neuen Job.

Sie war einer der größten Talkshow-Stars: RTL schickte einst Bärbel Schäfer in die Talkarena. Von 1995 bis 2002 hatte sie ein offenes Ohr für die Schicksale ihrer Gäste. Privat musste die Moderatorin ebenfalls mit einigen Schicksalsschlägen fertig werden ...

1998 kam ihr Lebensgefährte bei einem Unfall ums Leben, 2013 verunglückte ihr Bruder ebenfalls auf der Autobahn. Im Fernsehen machte sie sich rar: Seit 2009 talkt sie im Radio jeden Sonntag beim öffentlich-rechtlichen Radiosender hr3.

Im April 2024 kehrte Schäfer ins Fernsehen zurück: Sie moderiert bei SAT.1 montags bis freitags, um 18 Uhr, die Retter-Dokureihe "Notruf". Es sei ein wenig so, "als würde man eine gute alte Freundin nach langer Zeit wiedersehen", sagte Schäfer im teleschau-Interview, "Ich war ein bisschen auf Fernseh-Entzug."

Hans Meiser galt als der König der Talker, war er mit seiner täglichen Show doch der Vorreiter für "Arabella" und Co. 1992 startete er mit seiner Sendung bei RTL und ließ ganz normale Menschen über ihr Leben reden. Acht Jahre lang sorgte er mit "Hans Meiser" für Spitzenquoten am Nachmittag.

Nach dem Ende der Show im Jahr 2000 blieb der Moderator RTL treu, bis er 2010 vom Sender den Laufpass bekam. Nach seiner TV-Karriere arbeitete er unter anderem als Radio-Moderator, zuletzt bei Radio Wellenrausch, die Ende Oktober auch seinen Tod verkündeten. Meiser sei im Alter von 77 Jahren "unerwartet an Herzversagen verstorben", schrieb der Sender in den Sozialen Medien.

Galten die Talkshows der Privatsender oft als Trash, hielt Jürgen Fliege die Fahne für das seriöse TV-Publikum hoch. In der ARD lud der Seelsorger von 1994 bis 2005 täglich zum verständnisvollen Miteinanderreden ein.

Nach dem Ende seiner Talkshow zog sich der "Boulevard-Theologe" weitestgehend aus dem Fernsehen zurück und widmete sich mehr dem Schreiben von Ratgebern und einer eigenen Zeitschrift. Zuletzt machte er Schlagzeilen, als er 2020 auf einer Demonstration gegen die COVID-19-Schutzmaßnahmen auftrat.

Sie war der Star des ZDF-Fernsehgartens, 1993 startete Ilona Christen dann mit einer eigenen Talkshow bei RTL durch, die sie bis 1999 moderierte. Später zog sie sich aus der Öffentlichkeit zurück und lebte in der Schweiz ...

Dort passierte auch 2009 der schreckliche Sturz, an dessen Folgen Ilona Christen wenige Tage später mit nur 58 Jahren verstarb. Ein Schlüsselbeinbruch und ein Bluterguss verursachten eine schwere Blutvergiftung.

Von 1998 bis 2002 war Andreas Türck das gutaussehende Nachmittags-Gesicht von ProSieben, das vor allem die weiblichen Fans vor die Bildschirme lockte.

2004 wurde ihm jedoch eine Anklage wegen angeblicher Vergewaltigung zum Verhängnis und legte seine Karriere lange Zeit auf Eis - obwohl Türck von allen Vorwürfen freigesprochen wurde. Erst 2012 bekam er von kabel eins eine zweite Chance und durfte "Abenteuer Leben" moderieren. 2017 gründete er gemeinsam mit seiner Ehefrau eine Unternehmensberatung.

In nur zwei Jahren mauserte sich Birte Karalus zur Talk-Queen: Von 1998 bis 2000 flimmerte ihre Talkrunde bei RTL über den Bildschirm.

Anschließend folgten weitere TV-Formate wie "Weck Up" und "Auto Mobil". Heute ist Birte Karalus, wie ihre Homepage verrät, "ausgebildete Mediatorin, Verhandlungsführerin und Peacemaker". Mit "Lasst uns streiten!" veröffentlichte die 59-Jährige 2024 ein Sachbuch.

Er durfte 1999 nur wenige Monate auf SAT.1 mit "Ricky!" sein Talk-Talent beweisen, blieb mit seinem Denglisch jedoch fest in den Köpfen der Zuschauer verankert: Ricky Harris war der Paradiesvogel unter den TV-Talkern. Es folgte eine "Karriere" im Homeshopping-TV (Bild, links) ...

... und als Rettungsschwimmer in einer bayerischen Therme. 2016 zog Harris ins Dschungelcamp ein und belegte den achten Platz. Seine TV-Karriere konnte er damit jedoch nicht wiederbeleben.

Vera Int-Veen war jahrelang die Chef-Talkerin auf SAT.1. Von 1996 bis 2006 kämpfte sie um die Nachmittags-Quoten - und gewann.

2007 trat dann ein neues Format in ihr Leben: In "Schwiegertochter gesucht" spielte Vera Int-Veen von 2007 bis 2021 Amor für schwer vermittelbare Singles, im Mai 2022 verkündete die Moderatorin, dass sie ihre TV-Karriere beenden wolle.

Von 1997 bis 2001 führte Sonja Zietlow auf SAT.1 durch ihre eigene Show "Sonja". Es folgten verschiedene Quiz-Formate, bis sie 2004 zum ersten Mal in den australischen Dschungel ging.

Bis heute moderiert sie erfolgreich und mit spitzer Zunge das Dschungelcamp und führt immer wieder durch verschiedene Spiel- und Chartshows auf RTL. 2021 feierte sie im ZDF eine Premiere: Sie präsentierte das Doku-Format "Mein Hund fürs Leben", in dem Vierbeinerhalter in spe nach einem Begleiter suchen.

Auch Quizmaster Jörg Pilawa startete seine Karriere mit einer Talkshow. Von 1998 bis 2000 regierte er den Nachmittag auf SAT.1, bevor er dort "Die Quiz Show" moderierte.

Lange Zeit war Jörg Pilawa das Aushängeschild der ARD-Unterhaltung. Seit 2022 ist er auch wieder bei SAT.1 zu sehen und moderiert dort unter anderem die Quizshows "Zurück in die Schule" und "Das 1% Quiz - Wie clever ist Deutschland?" (Bild).

Jung, frech und unbedarft: 1999 übernahm Oliver Geissen seine eigene Talkshow zu einem Zeitpunkt, als alle anderen Talk-Konkurrenten bereits auf dem absteigenden Ast waren.

Immerhin schlug er sich bis 2009 wacker mit guten Quoten am Nachmittag. Inzwischen ist er bei RTL mit seiner "Chartshow" der Mann im Abend-Programm.

Sie war die Nachfolgerin von Sonja Zietlow bei SAT.1: Britt Hagedorn (Bild) moderierte von 2001 bis 2013 "Britt - Der Talk um eins". Mit der Absetzung der Sendung endete das letzte tägliche "Daily Talk"-Format im deutschen Fernsehen.

Nach dem Ende ihrer Sendung hatte Britt Hagedorn nur noch kurzlebige Moderationsjobs. Die zweifache Mutter lebt mit ihrer Familie inzwischen auf Mallorca und vertreibt ihre eigenen Beauty-Produkte bei einem Teleshoppingsender. Im Oktober 2022 feierte sie mit "Britt - Der Talk" ein Comeback bei SAT.1, inzwischen ist die Sendung wieder eingestellt.

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