Ben Becker: "Ich werde ein Gänseblümchen"

Ben Becker führte ein exzessives Leben, Angst vor dem Tod hat er dennoch keine - nur vor dem Leiden und der Trauer der anderen. "Ich denke aus mir wird ein Gänseblümchen, davor musst du keine Angst haben", so der Schauspieler.
Ben Becker (50), der Kraftprotz unter den deutschen Schauspielern, fürchtet weder Tod noch Teufel. In einem Interview mit dem evangelischen Magazin "Chrismon" sagte der 50-Jährige, er habe keine Angst vor dem Sterben. "Aber deine Freunde, deine Kinder, deine Frau, die müssen deinen Tod fürchten. Du selber machst die Augen zu und schläfst, und es ist vorbei. Ich denke aus mir wird ein Gänseblümchen, davor musst du keine Angst haben."
Angst habe er, so Becker, nur vor dem Leiden und der Trauer der anderen. "Einmal war es wirklich sehr knapp... Welcher Vollidiot sitzt nachts um vier zu Hause und haut sich eine Überdosis rein? ... Wer sich aus dem Fenster lehnt, muss sich nicht wundern, wenn er ein Ei an den Kopf kriegt. Ich bin jedenfalls froh, dass es nicht geklappt hat. Ich möchte gern 86 werden oder 92."
Zu viel Kraft zum Scheitern
Über seine Vorstellung von Gott, den er "es" nennt, sagt der Schauspieler: "In der Schönheit eines Spatzen, eines Baumes oder einer Wespe meine ich Gott zu erkennen. Ich muss mir keinen alten Mann mit einem weißen Bart vorstellen. Manchmal habe ich das Gefühl, dass es mit mir spricht. Ich gucke nach oben und höre, wie es sagt: Ja."
Schuld hat Becker, der ein exzessives Leben führte, nicht. "Sicher geht mal was schief, aber ich habe nicht den Eindruck, gescheitert zu sein. Ich habe sogar den Führerschein wieder. Woran liegt das Scheitern? Das klingt schon so dämlich: Du bist gescheitert... Dafür habe ich zu viel Kraft! Wenn ich will, stehe ich auf, und dann werde ich böse."