Ben Dolic fährt für Deutschland zum ESC nach Rotterdam
Jetzt ist es offiziell: Der slowenische Sänger Ben Dolic fährt für Deutschland zum Finale des Eurovision Song Contest nach Rotterdam. Der 22-Jährige tritt mit dem modernen Pop-Song "Violent Thing" an.
Jetzt ist es raus: Der slowenische Sänger Benjamin "Ben" Dolic (22) fährt am 16. Mai mit seinem Song "Violent Thing" für Deutschland zum Finale des Eurovision Song Contest (ESC) nach Rotterdam. Der deutsche Hoffnungsträger wurde bei einer extra in Hamburg anberaumten Presse- und Aufzeichnungsveranstaltung, "The Event formally know as the deutsche Vorentscheid", wie Moderatorin Barbara Schöneberger (45) sagte, bekannt gegeben.
Kein Unbekannter
Mit Dolic, der zwar in Slowenien geboren wurde, aber in der Schweiz aufwuchs und zurzeit in Berlin lebt, setzten die Macher nach dem "Schweigen der Länder" - O-Ton Schöneberger - im Vorjahr auf eine ganz andere Richtung - sowohl was den Sound betrifft, als auch den Look: Mit seiner gefühlvollen Stimme und einem modernen, zeitgemäßen Pop-Song mit pumpendem Beat, der eher an Justin Bieber (25) und Konsorten erinnert, soll er den Sieg nach Deutschland holen. Wer sich jetzt fragt, wer dieser Ben Dolic ist: Er belegte 2018 bei der Castingshow "The Voice of Germany" den zweiten Platz. Sein Vorbild: Michael Jackson (1958-2009).
Damit hat sich ein Talent in der Gunst der beiden Jurys durchgesetzt, das beim Vorentscheid für Slowenien bereits als Teil einer Band ESC-Luft schnuppern durfte. Wie Schöneberger in einer kurzen Ansprache vor dem Event angekündigt hatte, wollte man damit anknüpfen an "die gute alte Zeit" mit Lena Meyer-Landrut (28, "Satellite"), die 2010 den Sieg holte, und Michael Schulte (29), der 2018 einen sehr guten vierten Platz machte und zum Auftakt der Show seinen neuen Song "Keep me up" präsentieren durfte.
Der ESC-Song "Violent Thing" stammt aus der Feder des bulgarischen Songwriters Boris Milanov, der in Österreich lebt. Er arbeitete schon mit Welt-Stars wie Lady Gaga (33) und schrieb bereits für andere Länder erfolgreiche ESC-Songs. Zum Beispiel für Österreich (Platz drei), Aserbaidschan (Platz sieben) oder Bulgarien (Platz vier und Platz zwei). Er ist sich im Gespräch mit Schöneberger sicher: "Das wird ein Hit."
Das steckt hinter dem neuen Auswahlverfahren
Um nicht wieder auf einem der hinteren Ränge zu landen, hatte ARD-Unterhaltungskoordinator Thomas Schreiber (60) bereits kurz nach dem letztjährigen Finale Veränderungen im Auswahlverfahren angekündigt. Dieses Jahr wurde der deutsche Beitrag von Expertinnen und Experten ausgewählt. Dazu wurden zwei unabhängige Jurys zusammengestellt. Eine "Eurovisions-Jury" mit 100 Menschen aus ganz Deutschland und eine internationale Expertenjury aus 20 Musikprofis.
Durch ein mehrstufiges Verfahren wurden sowohl Künstlerinnen und Künstler als auch Songs bewertet. Am Ende dieses Auswahlprozesses standen zehn Künstler und 17 Songs. Damit sollte nicht nur die Qualität des Liedes sichergestellt werden, sondern auch die mehr als 600 Künstlerinnen und Künstler, die bei der Auswahl dabei waren, geschützt werden. "Keiner hat verloren und vielleicht sind einige im kommenden Jahr wieder dabei", erklärte Christian Blenker, ARD-Teamchef für den Eurovision Song Contest, Anfang Februar einen weiteren Vorteil des neuen Prozederes.
S!sters gehen mittlerweile getrennte Wege
Beim Eurovision Song Contest 2019 in Tel Aviv konnte das deutsche Duo S!sters nur den 25. und damit vorletzten Platz belegen. Die S!sters Laura Kästel (27) und Carlotta Truman (20) gehen mittlerweile getrennte Wege. Anfang Februar hatten die Sängerinnen verkündet, "von nun an jede ihr eigenes musikalisches Projekt in Angriff nehmen" zu wollen.
Das ESC-Finale 2020 findet am 16. Mai in Rotterdam, Niederlande statt. Das Erste und eurovision.de übertragen live ab 21 Uhr.