Jan Becker: Das kann eine Rückführung in andere Leben bewirken

Hypnose-Therapeut Jan Becker "fühlt sich wie ein Missionar". Was der Gedankenleser mit seinem neuen Buch zeigen will, was eine Rückführung in andere Leben bewirken kann und wie uns unser Facebook-Profil hilft, ein besserer Mensch zu werden, erklärt er im Interview mit spot on news.
In seinen Seminaren lehrt er Hypnose-Techniken undGedankenlesen: Wundermacher Jan Becker fühlt sich "wie einMissionar", wie er der Nachrichtenagentur spot on news sagt. Inseinem neuen Buch "DasGeheimnis der Intuition" (PiperTaschenbuch, 240 Seiten, 12,99 Euro) erklärt er dem Leser, "wie manspürt, was man nicht wissen kann", und auch von seiner Oktober-Tour"HYPNOTIZETHE WORLD" verspricht er: "Wer aus der Show kommt, wird dasGefühl haben, dass er was gelernt hat." Wie eine Hypnose beiwichtigen Entscheidungen helfen und was eine Rückführung in frühereLeben bewirken kann, erklärt er im Interview.
Sie arbeiten als Hypnose-Therapeut. Hilft es bei einer wichtigenEntscheidung, sich hypnotisieren zu lassen?
Jan Becker: Ein Drittel aller Entscheidungen werden bewusstgetroffen, zwei Drittel unbewusst. Andere Untersuchungen sprechensogar davon, dass wir nur 5 Prozent unserer Entscheidung bewussttreffen. In der Hypnose ist man entspannt und fokussiert unddadurch hat man eine gute Möglichkeit, mit dem Unbewussten zukommunizieren. Das wäre jedem zu raten, wenn er vor einerschwierigen Entscheidung steht, bei der er nicht weiter kommt.
Unter Hypnose machen Sie auch Rückführungen in andere Leben. Sieselbst haben sich als Ritter vor einer Burg gesehen und Siewussten, dass Sie da jetzt rein müssen, um dort die Leuteniederzumetzeln...
Becker: Ja, ich war ein Ritter vor einer Burg mit weißem Bartund habe mich noch gewundert, weil die Menschen damals gar nicht soalt geworden sind. Ich spürte in mir eine tiefe Traurigkeit. Ichwusste, ich muss da reingehen und mit meinem Schwert die Menschenniedermetzeln. In dem Moment habe ich mir geschworen, dass ich dasnie wieder mache, nie wieder im Auftrag eines anderen Menschenhandele. Als ich wieder wach war, ist mir klar geworden, dass dasvon Anfang an mein Leben.weg war. Ich wollte nie als Angestellterarbeiten. Als ich ein Kind war, haben wir auch immer im WaldFechten gespielt - und obwohl ich kleiner war als alle anderen,habe ich alle besiegt. Ich merke auch immer wieder an meinenPatienten, was eine Rückführung bewirken kann. Eigentlich glaubeich gar nicht wirklich daran, dass es andere Leben sind. Aber überdiese Form der Metapher wird so viel Kreativität freigesetzt, um anden Problemen zu arbeiten, dass man plötzlich eine Lösung erfährt.Der therapeutische Effekt ist unglaublich stark.
Glauben Sie an ein Leben nach dem Tod?
Becker: Ich habe mich selbst erst vor kurzem gefragt, ob ich einspiritueller Mensch bin. Ich gehöre zwar der katholischen Kirchean, gehe aber nicht jeden Sonntag in die Kirche. Ich kann im Momentwirklich nicht sagen, ob es da etwas gibt.
Ist Telepathie etwas, das alle Menschen lernen können?
Becker: Zumindest ist Empathie ein wichtiger Teil unsererEvolution. Wenn wir nur noch digital kommunizieren, wird sich einneuer Sinn entwickeln. Der Sinn für das Erkennen von Gesichtern undEmotionen wird wohl verkümmern. Aber wir werden immer weiterzusammenrücken und spüren: Wenn es mir gut gehen soll, muss es denanderen auch gut gehen. Darwins "Survival of the Fittest" stimmtnicht ganz. Wir haben natürlich den Überlebenstrieb. Aber derMensch ist ein Kooperationswesen. Das wird sich noch weiterentwickeln. Vielleicht ist es irgendwann wie in "RaumschiffEnterprise": Es gibt die Weltbevölkerung und die Außerirdischen.Wenn wir wegzoomen vom Erdball, erkennen wir schnell, dass wir alleMenschen sind und keine Unterschiede machen müssen.
Haben Sie das Gefühl, dass die Menschen heutzutage wieder mehrauf ihre Intuition hören?
Becker: Ich glaube, uns ist allen bewusst geworden, dass wir ineiner Gesellschaft von Knöpfedrückern leben. Dabei herrscht dasGefühl vor, dass es egal ist, wer die Maschine bedient. ImUmkehrschluss führt dieses Bewusstsein dazu, dass wir uns fragen:Was macht mich eigentlich aus als Individuum und als Mensch? DieLeute sehnen sich zurück zu der Natur und den eigenen Fähigkeitenund Talenten. Auch Poesie und Fantasie spielen wieder mehr eineRolle.
Und die Leute wollen wieder mehr eigene Entscheidungentreffen?
Becker: Ja. Mittlerweile gibt es Studien, die beweisen, dassjede Entscheidung, die du triffst, dich glücklich macht. Dabei gehtes nicht darum, ob es die richtige oder die falsche Entscheidungwar. Der Moment des Entscheidens bringt das Gehirn dazu,Glückshormone auszuschütten.
Mit Ihrem Buch geben Sie den Menschen das Handwerkszeug mit, umwieder mehr auf ihr Bauchgefühl zu hören...
Becker: Ich fühle mich wie ein Missionar. In meiner Praxis seheich jeden Tag, wie schwer es für Menschen ist, Entscheidungen zutreffen. Leute, die aufhören wollen zu rauchen beispielsweise,schleppen das oft zehn bis 15 Jahre mit sich herum. Dabei ist es soeinfach: Es geht nur darum, an das Gefühl heranzukommen, wie ichNichtraucher bin. Auch durch meine Shows habe ich so vielErfahrung, die ich jetzt weitergeben will. Wenn man sich nur einpaar kleine Sachen bewusst macht, ist es einfacher, intuitiv zuentscheiden und dadurch glücklicher zu werden.
Schließen Kopfmenschen einen wichtigen Teil von sich aus?
Becker: Es sollte ein Zusammenspiel sein. Ich bin nicht gegendie Ratio. Die sollte immer dann noch mal zu Rate gezogen werden,wenn wir uns entschieden haben oder kurz davor stehen. Die Ratiokann uns davor schützen, Dummheiten zu machen.
Sie schreiben auch, dass die Digitalisierung - zum Beispiel einFacebook-Profil - den Menschen helfen kann, sich positiv zuverändern...
Becker: Das ist wie eine Katharsis. Die Leute machen sich inihrem Facebook-Profil interessanter, bearbeiten ihr Foto undentwerfen so das Idealbild, wie sie gerne von anderen gesehenwerden wollen. Sich dem im wahren Leben anzugleichen, tut gut. Wennich so lebe, stelle ich aber vielleicht fest, dass das gar nicht sointeressant ist. Und plötzlich wird mir klar, dass die Ecken undKanten, die ich habe, mich ausmachen. Dann verändere ich vielleichtmeine Facebook-Seite und stelle ein nicht bearbeitetes Bild reinund rede über die Dinge, die mich wirklich interessieren und diemir jetzt nicht mehr so banal erscheinen.
Sie sprechen in Ihrem Buch auch über intuitives Essen. Steckt injedem von uns der Schlüssel zu unserer Gesundheit?
Becker: Der Vorgänger der Hypnose war Mesmerismus. In einementspannten Moment nimmt der Patient dabei Kontakt zu seinem Körperauf. Angeblich konnte der Patient dann sogar seine eigene Therapievorschlagen. Abgeschwächt ist es auch so, wenn wir im Restaurantsitzen, wo wir normalerweise immer Pizza essen, heute aber Lust aufPasta haben. Unser Körper sagt uns, was er braucht. Und auf diesesGefühl sollten wir hören.