Jussie Smollett: Anklage in allen Punkten fallengelassen
Jussie Smollett
Smollett soll den rassistischen und homophoben Angriff zweier Männer auf sich selbst inszeniert haben, um seine Karriere voranzutreiben. Während der Schauspieler sich dankbar zeigt und sich vor allem bei seiner Familie bedankt, halten ihn sowohl Chicagos Polizeichef und der Bürgermeister weiterhin für schuldig. Jussie Smollett (36) ist ein freier Mann. Der US-Schauspieler war zuvor angeklagt gewesen, ein Attacke auf sich durch zwei Männer selbst inszeniert zu haben, um seiner Karriere neuen Schwung zu verleihen. Am Dienstag [26. März] wurde Smollett in allen 16 Anklagepunkten freigesprochen. Die Polizei und die Staatsanwaltschaft waren zuvor davon ausgegangen, der 36-Jährige habe die zwei Männer bezahlt, um den rassistischen und homophoben Angriff auf ihn auszuüben. Jussie Smollett verzichtet auf die Kaution "Ich habe die Wahrheit gesagt und war widerspruchsfrei auf jeder einzelnen Ebene seit dem ersten Tag", sagte Smollett vor einem Gerichtssaal in Chicago am Dienstag. Von Anfang an hatte der Schauspieler auf nicht schuldig plädiert und war nach einer Kaution in Höhe von 8800 Euro auf freiem Fuß. Wie die Staatsanwaltschaft in einer Stellungnahme verlauten ließ, verzichte Smollett jetzt auf die Rückzahlung der Kaution. Außerdem honoriere das Gericht die gemeinnützige Arbeit, die der 'Empire'-Star geleistet habe. "Das war eine unglaublich schwierige Zeit" Nach dem Ende der eilig einberufenen Dringlichkeitssitzung in einem Gerichtssaal in Chicago bedankte sich Smollett bei der Presse für die Unterstützung durch seine Familie, Freunde und seine Fans. "Zuallererst möchte ich meiner Familie, meinen Freunden und den liebevollen Menschen aus der Stadt Chicago und auf der ganzen Welt danken, die für mich gebetet, mich unterstützt und mir so viel Liebe gezeigt haben", sagte der 36-Jährige gegenüber den Reportern. "Das war eine unglaublich schwierige Zeit. Ehrlich gesagt, die schwerste in meinem ganzen Leben. […] Jetzt möchte ich nichts mehr, als zurück zur Arbeit zu gehen und meine Leben weiterzuleben". Nicht alle sind mit dem Freispruch einverstanden Doch nicht alle sind mit dem überraschenden Ausgang des Prozesses zufrieden. Besonders der Polizeichef Chicagos, Eddie Johnson, sowie der Bürgermeister der Stadt, Rahm Emanuel, sehen den Freispruch kritisch. In einer Pressekonferenz nach Bekanntgabe äußerte sich der Polizist mit deutlichen Worten. "Smollett hat diesen Scherz verübt. Glaube ich, das der Gerechtigkeit gedient wurde? Nein. Ich glaube, dieser Stadt gebührt noch eine Entschuldigung", ist die Meinung Johnsons. Auch Bürgermeister Emanuel ist sich sicher, dass der Freispruch eine Fehlentscheidung war und bezeichnet das Fallenlassen der Anklage als "Niederlage des Gesetzes". Außerdem sei Jussie Smollett ein Person, "die ohne jegliches Verantwortungsbewusstsein für das moralische und ethische Unrecht seines Handelns ungeschoren entlassen wurde". "Gibt es bei diesem Mann keinen Anstand?", stellt der Bürgermeister in Frage.