Kanye West: Die empörten Reaktionen auf seine Sklaverei-Aussagen

Kanye West hat mal wieder eine Welle der Empörung los getreten. In einem Interview hatte er seine Ansicht zum Thema Sklaverei erklärt. So reagiert das Netz auf seine wirren Aussagen.
Die Welt und vor allem die Netzgemeinde schüttelt aktuell ihren Kopf. Über Kanye West (40). Denn der Rapper und Ehemann von Kim Kardashian (37) macht gerade mit wirren Aussagen über seine Abhängigkeit von Schmerzmitteln, Fettabsaugungen und Sklaverei von sich reden. In einem Live-Interview mit dem US-Portal "TMZ" hatte er davon gesprochen, dass 400 Jahre Sklaverei eine "Wahl" gewesen seien. Eine Aussage, die bei vielen prominenten und nicht-prominenten Twitter-Nutzern auf Unverständnis stößt.
Eine besonders klare Meinung hatte "Suits"-Darsteller Wendell Pierce zu diesem Thema. In mehreren Tweets gab der Schauspieler ein emotionales Statement zu Kanye Wests Sklaverei-Aussagen ab. "Sklaverei war keine Wahl, es war ein Verbrechen gegen die Menschheit", schrieb er unter anderem. Sein Ur-Großvater habe seine Familie an die Sklaverei verloren. Pierce forderte, dass sich Kanye West entschuldigen solle. "Wenn das getan ist, bitte ich die Welt, sich dazu zu entscheiden, dich und das Banale, Monotone, das du Musik nennst, zu vergessen."
Apologize to his spirit and the souls of all our ancestors who were denied the life of privilege you lead. When that is done, I pray the world chooses to forget you and the trite, monotony you call music.
— Wendell Pierce (@WendellPierce) May 2, 2018
"Guten Morgen an alle außer Kanye West"
US-Talkmaster Jimmy Kimmel konnte es hingegen offenbar nicht richtig ernst nehmen, was Kanye West im Interview so von sich gab. "Was @kanyewest gerade bei @TMZLive sagt und tut, ist so verrückt."
What @kanyewest is doing and saying right now on @TMZLive is so wild, @HarveyLevinTMZ put his cup down.
— Jimmy Kimmel (@jimmykimmel) May 1, 2018
I am watching @kanyewest argue with an office
— Jimmy Kimmel (@jimmykimmel) May 1, 2018
Die britische Komikerin London Hughes rief auf ihrem Twitter-Account mehr oder weniger dazu auf, den Musiker ab jetzt zu ignorieren. "Guten Morgen an alle außer Kanye West", schrieb sie. "Nehmt Kanye West nicht in Schutz", erklärte Autor Oliver Willis. "Er hat Zugang zu Informationen, von denen die meisten Leute nur träumen können. Er ist einfach nur ein Depp."
Good morning to everyone except Kanye West
— London Hughes (@TheLondonHughes) May 2, 2018
Don't make excuses for Kanye. He's got access to information most people could only dream of. He's just a dummy.
— Oliver Willis (@owillis) May 2, 2018
In Schutz genommen wurde West unter anderem ein wenig von Comedian Terrence K. Williams. Dieser twitterte mit geschichtlichen Kontext: "Kanye West steht unter Beschuss, weil er gesagt hat, 400 Jahre Sklaverei klingen wie eine Wahl. Nun es gab so etwas wie den Sklavenhandel, Afrikaner haben sich dazu entschieden, ihre eigenen Leute zu verkaufen. Aber Harriet Tubman und Nat Turner hatten sich dazu entschieden, keine Sklaven mehr zu sein."
Harriet Tubman (1820-1913) war die bekannteste afroamerikanische Fluchthelferin der Hilfsorganisation Underground Railroad, die von etwa 1849 bis zum Ende des Sezessionskrieges entlaufenen Sklaven half, aus den Südstaaten in die Nordstaaten der USA oder nach Kanada zu fliehen. Nathaniel "Nat" Turner (1800-1831) war ein amerikanischer Sklave, der 1831 einen Sklavenaufstand anführte und infolgedessen hingerichtet wurde.
Kanye West is under fire for saying “400 years of Slavery sounded like a choice” Well there was something called the Slave Trade, Africans made the choice to sell their own people. But Harriet Tubman& Nat Turner made the choice not to be a slave anymore.#IfSlaveryWasAChoice pic.twitter.com/xtWAnL6LYX
—5 Terrence K. Williams (@w_terrence) May 2, 2018
Auch der britische Rapper Zuby versuchte die erhitzten Gemüter etwas zu beruhigen. "Ich glaube, ich verstehe, welche Aussage Kanye West machen wollte, aber ich wünsche mir wirklich, dass er sich vorsichtiger und genauer ausgedrückt hätte - denn anders untergräbt es die gesamte Botschaft. Und die Nachricht ist eigentlich eine dringend benötigte."
I THINK I understand the point that @kanyewest was trying to make but I really wish he'd speak more carefully and precisely - otherwise it undermines the entire message. And the message is a needed one.
— ZUBY: (@ZubyMusic) May 2, 2018
"Das ist keine Wahl, sondern Zwang"
Rapper Will.I.Am ließ seinen Gefühlen zu Kanye Wests Aussagen in der Sendung "Good Morning Britain" freien Lauf. "Das hat mir mein Herz gebrochen", sagte der Musiker in der Talkshow. Er habe an seine Großmutter denken müssen, die 1920 geboren worden sei. Deren Großmutter wiederum sei eine Sklavin gewesen. "Und wenn du ein Sklave bist, gehörst du jemandem. Du entscheidest das nicht", erklärte der 43-Jährige. "Das ist keine Wahl, das ist Zwang." Er verstehe, dass man seine Gedanken frei äußern dürfe, aber wenn diese nicht recherchiert seien, verletze das nur diejenigen, die immer noch mit diesem Problem zu kämpfen hätten.
'That broke my heart' - https://t.co/LVkFhdDQif says Kanye West's tweetstorm will hurt people.
— Good Morning Britain (@GMB) May 2, 2018
Read more: https://t.co/AkCwZrGmRT pic.twitter.com/8nPohcV5wZ
Und was sagt Kim Kardashian dazu?
Wer sich hingegen dieses Mal komplett aus der Diskussion heraushält, ist Kanye Wests Ehefrau Kim Kardashian. Sie hat sich noch mit keinem Wort auf Twitter zu der Debatte zu Wort gemeldet. Stattdessen postete sie einen Link zu ihrem "My Mother's Day Gift Guide". Auf dem dazugehörigen Foto sieht man sie zusammen mit Kanye und den drei gemeinsamen Kindern North, Saint und Chicago als glückliche Familie...
My Mother's Day gift guide https://t.co/0enYFC0XUK
— Kim Kardashian West (@KimKardashian) May 1, 2018