Karim Benzema: Vom ewigen Talent zum Torgarant

Frankreich ist schon so gut wie im Achtelfinale, für Karim Benzema geht es gegen Ecuador aber um so einiges: Der Goalgetter will seinen großartigen Lauf von drei Toren in zwei Spielen weiter ausbauen und mit Neymar gleichziehen. Benzema scheint endlich angekommen in der Nationalmannschaft.
Heute Abend will der französische Shooting-Star Karim Benzema (26) seine Torausbeute weiter hochschrauben. Der Spieler mit algerischen Wurzeln kann bei der Partie gegen Ecuador aber auch beweisen, dass er dem Status des ewigen Super-Talents endlich entwachsen ist. Möglich macht das ausgerechnet die Verletzung eines anderen Weltklasse-Spielers: Frank Ribery (31).
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Seit der Mittelfeldmotor der Bayern seine Teilnahme am Turnier in Brasilien absagen musste, wurde die Verantwortung auf andere Schultern verteilt. Benzema nahm sich der Aufgabe endlich an und glänzte daraufhin in den ersten beiden Spielen der WM mit herausragenden Toren. Dabei könnte sein Torkonto eigentlich schon wesentlich höher liegen.
Im Spiel gegen die Schweiz wurde ihm ein Traumtor in allerletzter Sekunde vom Schiedsrichter verwehrt, weil dieser mitten im französischen Angriff den Schlusspfiff ertönen ließ und der Treffer daher - sehr zum Ärger des Stürmers - nicht zählte. Beim 3:0 gegen Honduras war ihm dagegen ein Tor nicht zugesprochen worden, weil es als Eigentor des Schlussmannes von Honduras gewertet wurde. Mit diesen zwei Toren hätte der Franzose schon fünf WM-Treffer und wäre einsame Spitze in der Torjägerliste. So muss er sich hinter dem Brasilianer Neymar zufrieden geben, der offiziell schon viermal einnetzen konnte.
Parallelen mit einem ganz Großen der französischen Fußball-Historie liegen bei Benzema natürlich auf der Hand: Wie Legende Zinedine Zidane (42) stammt er ursprünglich aus Algerien, schnürrt seine Fußballschuhe aber für Frankreich. Zidane wurde drei Mal zum Weltfußballer des Jahres gekürt, für eine unschöne Geste ist er aber nicht minder in Erinnerung geblieben: Im Finale der WM 2006 ließ er sich vom italienischen Gegenspieler Marco Materazzi zu einem inzwischen legendären Kopfstoß hinreißen.
Für das Achtelfinale ist Frankreich schon vor der Partie gegen Ecuador selbst bei einer Niederlage mit ziemlicher Sicherheit qualifiziert. Schließlich haben sie nicht zuletzt dank Torgarant Benzema ein komfortables Torverhältnis und müssten sehr hoch verlieren, bei gleichzeitigem Schützenfest von der Schweiz gegen Honduras. Und so wie sich Benzema derzeit präsentiert, zieht er heute abend eher mit Neymar gleich.