Keaton Jones: Mutter wehrt sich im TV gegen Rassismus-Vorwürfe
Der junge US-Schüler Keaton Jones bewegte mit seinem herzzerreißenden Video Millionen - bis Rassismus-Vorwürfe gegen seine Mutter aufkamen. Nun hat sich Kimberly Jones erstmals in einem TV-Interview zu den Vorwürfen geäußert.
Heute geliebt, morgen schon gehasst. Die Geschichte des jungen Schülers Keaton Jones berührte Millionen im Netz und auch die Promis. Doch so kometenhaft sein Aufstieg war, so schnell erlosch der Stern des Sechstklässlers aus Knoxville im US-Bundesstatt Tennessee auch wieder. Keine 48 Stunden nachdem das herzzerreißende Video von Jones viral ging, indem er seiner Mutter unter Tränen erzählt, wie er von seinen Mitschülern gemobbt wird, stellten sich einstige Unterstützer gegen ihn. Stein des Anstoßes: Seiner Mutter, Kimberly Jones, wird Rassismus vorgeworfen. Zudem soll sie aus Habgier gehandelt haben. Auch der Junge selbst soll farbige Mitschüler rassistisch beschimpft haben. Keatons Mutter wehrt sich im TV nun gegen die schwerwiegenden Vorwürfe - doch neue Erkenntnisse könnten ihr schon wieder zum Verhängnis werden.
Alles nur ironisch gemeint
Die ersten Zweifel an Kimberly Jones kamen auf, nachdem das US-Promi-Portal "TMZ" Bilder und Zitate veröffentlichte, die von ihrer Facebook-Seite stammen. Dort posiert sie mit Bekannten unter anderem mit einer Konföderiertenflagge. Ein Symbol, das vor allem im Süden der USA oft von rechtsradikalen Gruppierungen verwendet wird. Ein weiteres Foto zeigt Keaton mit ein paar weiteren Kindern - eines davon hält die Konföderiertenflagge in der Hand, während Keaton die US-Flagge trägt. "Es war ironisch und witzig gemeint. Es tut mir aufrichtig leid. Wenn ich es zurücknehmen könnte, würde ich es tun", sagte die dreifache Mutter jetzt in der allmorgendlichen Nachrichtensendung "Good Morning America". An ihrer Seite: ihr Sohn Keaton Jones. Auch seien sie und ihre Familie keine Rassisten: "Menschen, die uns kennen, wissen das."
Neue Erkenntnisse bringen diese Aussage aber ins Wanken. Denn wie "TMZ" nun herausfand, verbreitete Keatons Vater, Shawn White, auf diversen Social-Media-Kanälen angeblich zahlreiche Memes mit rassistischem Inhalt. Zudem postete White auch ein Selfie, das ihn mit freiem Oberkörper zeigt. Auf seiner Brust ist ein Tattoo mit der Aufschrift "Pure Breed" (zu Deutsch: "Reine Rasse") zu erkennen und auf seinem Bauch ein "White Pride"-Schriftzug (zu Deutsch: "Weißer Stolz").
Der letzte Post von White stammt aus dem Jahr 2014, da White offenbar seit Mai 2015 in Tennessee im Gefängnis sitzt. Wie "TMZ" weiter berichtet, soll White 2018 wieder auf freien Fuß kommen. Wie die Beziehung, falls überhaupt eine besteht, zum jungen Keaton ist, ist bislang unklar. Vor seiner Inhaftierung postete White aber im Januar 2015 ein Bild mit seinem Sohn und Keatons Schwester.
Nur auf das Geld aus?
Neben den Rassismus-Vorwürfen wurden auf Twitter auch Stimmen laut, Kimberly Jones habe das Video nur veröffentlicht, um mit dem Schmerz ihres Sohnes Geld zu verdienen. So wurden diverse Spendenaktionen auf der Crowdfunding-Plattform GoFundme gestartet, die laut Jones aber größtenteils Täuschungen seien und nicht von ihr selbst ins Leben gerufen wurden. Nur eine der Spendenaktionen habe ihren Segen. Welche genau, dazu äußerte sich Jones nicht.
Die erfolgreichste Spendenaktion, die auf GoFundme fast 60.000 Dollar (50.000 Euro) eingenommen hatte, wurde vorerst angehalten, da der Urheber der Aktion offenbar nicht mit Keatons Mutter in Kontakt steht. Prominente, wie unter anderem "Captain America"-Darsteller Chris Evans (36), hatten für diese Kampagne geworben. Was mit dem Geld nun passiert, ist unklar.