Kim Kardashian: Was beim Raubüberfall wirklich geschah
Das Magazin "stern" hat den filmreifen Raubüberfall auf Kim Kardashian in bisher unbekannter Genauigkeit rekonstruiert. Hier die wichtigsten Auszüge.
Der Raubüberfall auf Kim Kardashian (36) im vergangenen Oktober sorgte für große Schlagzeilen und viele Spekulationen, was den genauen Tathergang betrifft. Nun hat das Magazin "stern" in seiner aktuellen Ausgabe die Ermittlungsakte der französischen Sicherheitsbehörden einsehen können und die verhängnisvolle Nacht des US-amerikanischen Reality-Stars detailliert nacherzählt. Hier die wichtigsten Punkte.
Das Objekt der Begierde
Als Kim Kardashian (36, "Selfish") am 29. September ihren vier Millionen Dollar teuren Verlobungsring auf Instagram postet, ist das Kalkül. Sie weiß, ihren Fans wird das gefallen. Und die honorieren den Post mit über 1,5 Millionen Likes. Womit Kim jedoch nicht rechnet, sie zieht damit auch die Aufmerksamkeit einiger französischer Ganoven auf sich.
Die Täter
Aomar Ait Khedache (60), Spitzname der "Alte Omar", ist der Drahtzieher hinter dem Raubüberfall. Der gebürtige Algerier saß schon mehrfach im Bau, ist unter anderem wegen Drogenhandels verurteilt. Als er den Instagram-Post von Kim Kardashian sieht, die zu der Zeit auf der Paris Fashion Week weilt, wittert er seine Chance auf den großen Coup.
Didier Dubreucq (61) ist ein Freund von Khedache. Er ist Berufskrimineller und hat sich mit Drogenhandel einen Namen im Milieu gemacht. Gemeinsam mit Khedache hat er sich schon seit geraumer Zeit ein Team zusammengestellt, das zuschlagen kann, sobald sich eine Gelegenheit ergibt. Zur Mannschaft gehört unter anderem Khadeches Sohn und ein Mann namens Marceau Baum-Gertner (64), der die Beute nach dem Raub verhehlen soll.
Die Verbrecher haben sich ein Netz an Informanten aufgebaut, meist schlecht bezahlte Dienstleister wie Fahrer, Türsteher, Zimmermädchen, die ihnen gegen ein lukratives Handgeld immer wieder Informationen zu stecken. Auf diese Weise erfahren sie auch, dass Kim Kardashian in der Nacht auf den 3. Oktober ohne ihren Bodyguard im Hotel ist.
Kurz vor der Tat
Kim Kardashian kehrt kurz nach Mitternacht von einem Abendessen des Modedesigners Azzedine Alaia müde in ihr Nobel-Appartement zurück. Ihre Schwester Kourtney Kardashian (37) sowie Kims Assistentin Stephanie Sheppard (34) wohnen ebenfalls in dem Appartement. Beide wollen aber nochmal durch die Nacht ziehen. Kims langjähriger Bodyguard Pascal Duvier begleitet Kourtney und Stephanie, da der Reality-Star davon ausgeht, ihn nicht mehr zu brauchen.
Ab sofort ist Kim allein. Sie entledigt sich ihrer Kleider, zieht einen Bademantel an. Zur selben Zeit bereiten sich die Täter auf ihren Überfall vor. Die insgesamt fünf Verbrecher tragen Bomberjacken mit der Aufschrift "Polizei". Zusätzlich ziehen sie sich Sturmhauben über den Kopf. Sie bedrohen den Nachtportier mit einer Pistole, pressen wichtige Informationen aus ihm heraus. Unter anderem erfahren sie von ihm, in welchem Appartement Kim Kardashian wohnt.
Die Tat
Kim Kardashian hört Schritte. Sie ruft: "Wer ist da?" Keine Antwort. Sie ruft nochmal. Keine Antwort. Gerade als Kim um kurz vor 3 Uhr ihren Bodyguard anruft, öffnet sich die Tür zu ihrem Schlafzimmer. Die Gangster überwältigen sie, erkundigen sich nach dem Ring. Kim hat Todesangst, sie fleht um ihr Leben. Die Verbrecher wollen ihren Ring. Kim zögert, zeigt ihnen dann, wo sie ihn finden. Sie wird gefesselt, ihr Mund zugeklebt. Anschließend wird sie in der Badewanne abgelegt.
Die Beute
Die Gangster stehlen Schmuck im Wert von über sechs Millionen Dollar. Neben ihrem Verlobungsring zählen unter anderem ein Armreif von Cartier, ein Armreif von Hermés und eine Rolex-Daytona zur Beute. Kims iPhone 6 packen die Täter ebenfalls ein.
Die Flucht
Für den Fall, dass einer erwischt wird, teilen die Gangster die Beute auf. Sie fliehen zu ihrem Fluchtfahrzeug, das sie etwas abseits des Hotels geparkt hatten. Ein Täter verliert auf dem Weg dorthin eine Kette. Diese wird später von einer Anwohnerin gefunden.
Die Ermittlungen
Eine Eliteeinheit der französischen Polizei übernimmt die Ermittlungen. Dank der Bilder von Überwachungskameras und der DNA auf Handfesseln kommen sie schnell Khedache und seinen Komplizen auf die Spur. Am 9. Januar klicken die Handschellen. Insgesamt werden 17 Verdächtige festgenommen. Allerdings geben nur Khedache und ein weiterer Täter den Überfall zu. Alle anderen plädieren auf unschuldig.
Das Opfer
Kim Kardashian leidet sehr unter dem Überfall. Ihre protzigen Posts auf Instagram und Co. stellt sie ein. Für stolze drei Monate gibt sie auf ihren diversen Social-Media-Kanälen keinen Laut. Und das obwohl ihr gebündelt über 170 Millionen Menschen folgen und sie mit Werbe-Posts viel Geld verdient. Auch die Dreharbeiten zu ihrer Reality-Show "Keeping Up With the Kardashians" liegen auf Eis. Am 3. Januar meldet sie Kim K. dann endlich auf Instagram zurück. Mit einem Familienfoto. Seitdem weht auf ihrer Bilderwand ein anderer Wind. Kaum noch Bling-Bling, dafür umso mehr Familie.