Meine, deine, unsere Freunde: Sollten Liebespaare alles teilen oder öfter eigene Wege gehen?

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Andere sehen sich weiterhin als Einzelwesen, die individuellen Interessen nachgehen und ihre eigenen Freundschaften pflegen. Natürlich gibt es auch jede Menge Paare, die sich irgendwo zwischen diesen Extremen bewegen und beide Konzepte mischen. Wie können Freunde und Clique die Beziehung beeinflussen? Gemeinsame Freunde als Biotop und Feedback Wenn ein Paar sich viel in einem gemeinsamen Freundeskreis bewegt, ist das wie eine kleine abgeschlossene Welt. Sofern sich (hoffentlich) alle vertragen, gibt es Harmonie und Geborgenheit, wenn sich alle gegenseitig unterstützen. Das wirkt entspannend wie ein Sicherheitsnetz. Handelt es sich um echte Freunde und nicht nur flüchtige Bekannte, bekommt man möglicherweise auch einmal Feedback oder wird auf Veränderungen aufmerksam gemacht, die man selbst noch nicht bemerkt hat oder aber verdrängt. Auch interessant: Wenn sich Partner nicht nur in Zweiersituationen erleben, sondern oft auch in wechselnder Zusammensetzung mit Freunden und Familie, lernt man einander noch besser kennen. Schließlich kitzelt jeder Gesprächspartner eine andere Facette der Persönlichkeit hervor. Einzelne Freunde sind wichtige Vertraute Manchmal hat man alte Freunde, die man schon kannte, bevor die Beziehung begann, oder man trifft neue Menschen, zu denen man alleine in Kontakt bleibt – sei es, weil man sie aus einer bestimmten Lebenslage kennt, zum Beispiel dem Job, oder weil sie gar nicht so recht auf der Wellenlänge des Partners liegen würden. Das muss nicht böse gemeint sein, manchmal mag man sich sogar, aber es bleibt eben eine Einzelfreundschaft. Vielen Menschen sind eigene Freunde wichtig, weil sie mit ihnen Dinge besprechen können, die den Partner nicht interessieren. Aber auch als Vertraute, denen mal einmal das Herz ausschütten kann, ohne dass die Gefahr besteht, dass das Gesagte im gesamten Freundeszirkel die Runde macht, sind eigene Freunde eine feine Sache. Und außerdem bringen eigene Freunde frischen Wind ins Leben, wovon auch die Beziehung profitiert, wenn man wieder neue Gesprächsthemen dazu gewinnt. Nachteile, wenn man alles und alle Freunde teilt Wenn es gut läuft mit eurer Clique, wunderbar – allerdings droht die Gefahr, dass man ein bisschen zu sehr im eigenen Saft kocht und wenig neue Einflüsse in den inneren Zirkel kommen. Es kann etwas klaustrophobisch sein, wenn man nur einander hat. Und wenn es mal Knatsch in der Gruppe gibt, hat man niemanden, mit dem man sich austauschen kann oder der für etwas Abwechslung sorgen kann. Noch brisanter wird‘s, wenn die Beziehung scheitert: Nicht alle getrennten Paare wollen sich weiter in der Freizeit sehen, und manchmal kommt das auch bei den Freunden nicht gut an. So kann es vorkommen, dass einer mit dem „Hauptgewinn“ abzieht und alle Freunde behält, während der andere partner- und cliquenlos ist. Nachteile, wenn man keine gemeinsamen Freunde hat Paare, die ganz oder hauptsächlich auf eigene Freunde und getrennte Verabredungen setzen, stellen denen ihren Partner zwar oft vor – aber manchmal hat man entweder keinen Draht zueinander oder der gemeinsame Austausch wird gar nicht erst versucht. Wenn zwei Individualisten sich verlieben, kann es gut sein, dass ihre Beziehung nur einen Bereich in ihrem Leben darstellt und dass sie weiter vieles getrennt machen. Dagegen ist nichts einzuwenden, wenn es beiden so gefällt. Allerdings droht die Gefahr, dass man sich ein wenig fremd bleibt oder wird, wenn große Bereiche der persönlichen Gedanken- und Gefühlswelt für den Partner verschlossen bleiben. Die goldene Mitte ist also mal wieder ideal!