Metallica sorgen für verfrühte Oktoberfest-Stimmung

Metallica begeisterten in der Olympiahalle in München über zwei Stunden lang mit einer spektakulären Show und sorgten mit einer kleinen Überraschung sogar für Oktoberfest-Stimmung...
Wenn Metallica rufen, kommen die Metalheads in Scharen - egal ob jung oder alt. Am gestrigen Donnerstag versammelten sich um genau zu sein 15.200 Fans in der ausverkauften Olympiahalle in München, um James Hetfield (54), Kirk Hammett (55), Lars Ulrich (54) und Rob Trujillo (53) ihren Tribut zu zollen. Und was sie bekamen, war ein durchchoreografiertes Megaspektakel der Extraklasse - mit einer kleinen Überraschung, die für Oktoberfest-Stimmung sorgte.
Doch bevor Metallica die Bühne in der Mitte der Halle betraten, durften die Norweger Kvelertak den Anheizer geben. Gewohnt engagiert machten sie ihre Sache dabei gut - auch wenn sie natürlich nur auf eine deutlich abgespecktere Light-Show zurückgreifen konnten und auch nicht das volle Potenzial der Soundanlage ausschöpfen durften. Dennoch: Hits hatten Kvelertak einige in der Hinterhand. Zum Beispiel der Ohrwurm "Bruane Brenn", der gleich als zweites in die schon ansehnliche Menge gefeuert wurde. Oder auch "Blodtørst", das mit seiner eingängigen Melodie und seiner unnachahmlichen Power keinen, der auf Rock und Metal steht, kalt lassen kann. Leider war nach zehn Songs schon wieder Schluss und Kvelertak verließen unter lautem Applaus die Bühne.
Einige Klassiker wurden schmerzlich vermisst
Pünktlich um 21 Uhr erlosch dann das Saal-Licht, frenetischer Jubel brandete auf und die ersten Töne von "The Ecstasy of Gold" von Ennio Morricone (89) erklangen. Es ist das Lied, das Metallica als Intro schon seit Jahrzehnten auf die Bühne begleitet. Dann ging es direkt ans Eingemachte und Metallica starteten mit "Hardwired" und "Atlas, Rise!" vom aktuellen Album "Hardwired... To Self-Destruct" in ein über zwei Stunden langes Set.
Natürlich durften auf der seit 2016 laufenden "WorldWired"-Tour neben den neuen Songs auch alte Klassiker nicht fehlen. So folgte mit "Seek & Destroy", "Holier Than Thou" und "Welcome Home (Sanitarium)" im Anschluss ein starkes Trio, das das Publikum schnell auf Betriebstemperatur brachte. Danach flachte die Stimmung aber etwas ab, wurden mit ""Now That We're Dead" und "Confusion" gleich wieder zwei neue Songs gespielt, die, so schien es, nicht gerade vom Publikum favorisiert wurden. Allgemein kamen recht viele neue Stücke zum Zug und so wurde der eine oder andere Klassiker doch schmerzlich vermisst.
Metallica sorgen für Oktoberfest-Stimmung
Erst zu "For Whom the Bell Tolls" war das Publikum wieder voll da und als Trujillo und Hammett dann als Überraschung noch eine spaßige Version von "Skandal im Sperrbezirk" von der Spider Murphy Gang anstimmten, kannte die Begeisterung kein Halten mehr und es kam im April schon so etwas wie Oktoberfest-Stimmung auf.
Dass die Light-Show beeindruckend werden würde, war schon vorab beim Anblick auf die zahlreichen Trucks vor der Halle zu erwarten. Dass sie aber dermaßen imposant daherkam, war dann doch eine Überraschung. Neben den 52 beweglichen LED-Würfeln über der Bühne ballerten Metallica auch sonst aus allen Rohren. Feuerfontänen aus dem Bühnenboden und bei "Moth Into Flame" kam sogar eine Licht-Choreographie mit Drohnen zum Einsatz.
Mit Master of Puppets" endete vorläufig ein schweißtreibendes Set, bevor mit "Spit Out the Bone", "Nothing Else Matters" und "Enter Sandman" nochmal standesgemäß nachgelegt wurde. Metallica können es einfach immer noch...