"Mit Stolz erfüllt": ESC-Gewinner JJ im Kanzleramt empfangen

Großer Empfang für ESC-Sieger JJ in Wien: Nach seinem Triumph beim Eurovision Song Contest in Basel wurde der 24-Jährige am Montag im Bundeskanzleramt empfangen. In einem eleganten schwarzen Nadelstreifenanzug erschien JJ mit dem ESC-Pokal im Gepäck - die Trophäe für seinen Siegersong "Wasted Love". Bundeskanzler Christian Stocker (65), Vizekanzler Andreas Babler (52), Staatssekretärin Elisabeth Zehetner (48) und weitere Spitzenpolitiker posierten mit dem Sänger für die Kameras. Außenministerin Beate Meinl-Reisinger (47) hielt den Moment mit einem Selfie fest - samt strahlender Siegerstimmung.
"Es war für uns alle ein sehr schöner Tag, eigentlich eine sehr schöne Nacht", sagte Kanzler Stocker österreichischen Medien zufolge. "Es hat ein ganzes Land mit Stolz erfüllt - und dafür wirklich von Herzen danke", ergänzte Außenministerin Meinl-Reisinger.
"Brückenschlag zwischen Populärmusik und klassischer Musik"
Die Politiker würdigten vor allem JJs Leistung, in seiner Performance Pop mit klassischer Musik verbunden zu haben. Die hat in Österreich schließlich nicht nur durch die Wiener Klassik um Mozart und Haydn eine große Tradition. "Wasted Love" zeige laut Stocker "die Vielfältigkeit der österreichischen Kunst und Kultur, die Verbindung der klassischen mit der modernen Musik".
Meinl-Reisinger sprach von einem "Brückenschlag zwischen Populärmusik und klassischer Musik". "Es gibt keinen Widerspruch zwischen Hochkultur und Populärkultur", schlug Kulturminister und Vizekanzler Babler in dieselbe Kerbe. Babler hatte JJ gestern schon am Sonntag am Flughafen nach dessen Rückkehr aus Basel begrüßt.
JJ selbst zeigte sich bewegt, "dass ich die klassische Musik auf die größte Popbühne bringen durfte". Besonders stolz sei er auch darauf, "die Jugend und die Queer-Community" vertreten zu haben.
"Tolles Event kommendes Jahr auf die Beine stellen"
Dass die Politik über den Sieg von JJ nicht nur erfreut, sondern auch schockiert sei, war zuletzt ein Running Gag in Österreich. Schließlich bekam der öffentliche Rundfunk kürzlich eine Sparkur verordnet. Durch JJs Triumph muss der nächste ESC in seinem Heimatland ausgerichtet werden.
"Ich bin sehr überzeugt, dass wir ein wahnsinnig tolles Event kommendes Jahr auf die Beine stellen werden", entkräftete Andreas Babler die Bedenken. Österreich werde sich "offen, kreativ und modern" zeigen.
Kanzler Stocker sieht im ESC 2026 eine Chance. "Ich bin überzeugt, dass das auch über Kunst und Kultur hinaus eine wirtschaftliche Bedeutung haben wird", sagte er.