Mousse T.: "Bei Falco hat mir deutsche Popmusik erstmals Spaß gemacht"
Erfolgsproduzent und "DSDS"-Juror Mousse T. hat den Falco-Klassiker "Der Kommissar" neu aufgelegt. Was ihn an der österreichischen Pop-Legende fasziniert, verrät er im Interview.
Er ist einer der erfolgreichsten Produzenten Deutschlands. Nun hat Mousse T. (51) anlässlich des 20. Todestages von Falco (6. Februar) dessen legendären Hit "Der Kommissar" für die Deluxe-Ausgabe des Albums "Falco 60" geremixt. Was ihm an der österreichischen Pop-Ikone imponiert hat und welchen deutschsprachigen Künstlern er im internationalen Vergleich ein ähnlich erfolgreiches Zeugnis ausstellt, hat er im Interview mit spot on news verraten. Außerdem spricht Mousse T. über seinen Job als Juror bei "DSDS".
Wie kam es dazu, dass Sie einen Remix von "Der Kommissar" gemacht haben?
Mousse T.: Als die Plattenfirma bei mir angefragt hat, habe ich mich besonders gefreut und sofort zugesagt. "Der Kommissar" war der erste Song, den ich von Falco kannte. Er hat einen besonders funkigen Groove. Das ist ja meine "Baustelle".
Was war das Besondere an Falco und seiner Musik?
Mousse T.: Ich bin mit englischsprachiger Musik groß geworden. Falco war tatsächlich einer der ersten Künstler, bei denen mir Popmusik auf Deutsch Spaß gemacht hat und nicht peinlich klang.
Würde ein Falco heutzutage noch mehr Erfolg haben, da ja deutsche Musik so angesagt ist wie nie zuvor?
Mouuse T.: Das ist eine gute Frage. Zumindest würde er mit seiner einzigartigen Persönlichkeit und seinen unbequemem Texten die heutige Künstlerlandschaft extremst bereichern.
Was hat Sie persönlich an Falco beeindruckt?
Mousse T.: Als ich "Der Kommissar" das erste Mal gehört habe, fand ich faszinierend, dass sein Rap so klang wie aus der New Yorker Bronx - nur auf Deutsch.
Haben Sie Falco jemals persönlich kennengelernt? Was war er für ein Mensch?
Mousse T.: Leider hatte ich das Vergnügen nicht. Aber aus diversen Dokus glaube ich zu wissen, dass er ein richtig cooler Typ war.
Auf welche Stufe würden Sie sein musikalisches Erbe im internationalen Vergleich mit anderen Künstlern stellen?
Mousse T.: Falco ist immer noch ein internationaler Weltstar und steht mit Kraftwerk, Nena und den Scorpions ganz oben im internationalen Vergleich was deutschsprachige Musik betrifft.
Welcher aktuelle deutschsprachige Künstler hat für Sie am ehesten das Potential, um international ähnlich erfolgreich zu werden wie Falco?
Mousse T.: Eine schwierige Frage. Allerdings mag ich den Gesang und den Klang der Stimme von Xavier Naidoo sehr und glaube, dass auch Menschen, die nicht Deutsch sprechen, durch diesen Klang verzaubert werden können.
Aktuell sitzen Sie in der Jury von "Deutschland sucht den Superstar". Macht Ihnen der Job Spaß?
Mousse T.: Ja, sehr.
Gibt es auch etwas, das Sie nervt?
Mousse T.: Überhaupt nicht.
Ist es schwer, in der Jury neben einem Alpha-Männchen wie Dieter Bohlen zu bestehen?
Mousse T.: Das fällt mir überhaupt nicht schwer. Ich bin, wie ich bin und selbstbewusst und erfahren genug. Dieter und ich ergänzen uns sehr gut.
Tun Ihnen manche der Kandidaten leid? Was war bisher der peinlichste Auftritt, den Sie sehen mussten?
Mousse T.: Nein, mir tut überhaupt niemand leid. Ich habe größten Respekt vor dem Mut, den die Kandidaten an den Tag legen. Ich hätte mich als junger Mensch nicht getraut, mich vor eine Jury zu stellen.
Glauben Sie wirklich, dass in einer Show wie "DSDS" ein echter Superstar gefunden werden kann?
Mousse T.: Theoretisch ist das möglich. Ein Superstar definiert sich aber auch durch seine Leistung über einen längeren Zeitraum. Auch die Songauswahl ist hier maßgeblich. Außerdem muss ein Superstar mehr mitbringen, als eine gute Stimme.
Sehen Sie in einem der bisherigen Kandidaten aus der aktuellen Staffel das Zeug zu einem internationalen Superstar?
Mousse T.: Das Potential haben sicher einige. Die nächsten Shows werden zeigen, ob sie sich in die richtige Richtung entwickeln.