Oben ohne, mit Glatze: Lars von Trier im Interview

Lars von Trier spricht wieder. Das demonstriert er auf sehr ungewöhliche Weise in einem Interview mit einem dänischen Magazin. Auch ohne Dänisch zu sprechen, kann man dem kahlgeschorenen Regisseur dabei zusehen, wie er sich auszieht.
2011 in Cannes: Beim Filmfest präsentierte Skandal-Regisseur Lars von Trier (58) seinen neuen Film "Melancholia" mit Sätzen wie "Ich bin ein Nazi" und "Ich verstehe Hitler". Lustig fand das kaum jemand, der Däne wurde sogar von der Polizei verhört. Daraufhin verpasste sich der Dogma-Künstler einen Maulkorb. Den hat er nun offenbar abgenommen und das Hemd und die Haare gleich mit, wie im Video zu einem Interview mit dem dänischen Magazin "Politiken" zu sehen ist.
Zu Beginn des Videos zieht er sich demonstrativ ein Stück Klebeband vom Mund. Um diese Message zu verstehen, muss man kein Dänisch sprechen. Dennoch: "Ich will wie alle anderen das Recht haben zu reden", sagt der Filmemacher in dem Clip. Und mehr noch, er zieht sich aus - zumindest das Hemd. Im übertragenen Sinn macht er das allerdings auch.
Unter anderem gibt er zu, dass die Grundlagen seiner bisherigen Filmprojekte im Rausch entstanden seien, dass er inzwischen täglich zu Treffen der Anonymen Alkoholiker gehe und dass er sich Sorgen mache, ob die Abstinenz seiner Kreativität schaden könnte. Bildgewaltig wie dieses Interview ist, muss er sich da aber wohl keine Sorgen machen.