Orgasmus vortäuschen: Können Männer das auch?

Orgasmus vortäuschen: Können Männer das auch?
Wenn es um einen vorgespielten Orgasmus geht, denken die meisten Menschen wohl erst einmal an Frauen. Ob es nun der legendäre Pseudo-Orgasmus ist, den Meg Ryan im Filmklassiker „Harry und Sally“ mitten in einem amerikanischer Diner Billy Crystal vorspielt, oder die traurige Vorstellung, die du selbst kürzlich abgeliefert hast, als du keine rechte Lust auf Sex hattest, aber auch keine Lust, deinen Partner zu enttäuschen. Männer behaupten gern, dass man ihnen einen gefälschten Orgasmus niemals als echt unterjubeln könnte, doch damit liegen sie oftmals falsch. Und siehe da – sie sind selber auch nicht ganz so unschuldig, wenn es um diese kleine Schummelei im Bett geht. Doch wie machen sie das eigentlich? Vorgetäuschter Orgasmus von Männern: Die Technik Das ganz große Kino zwischen den Laken beherrschen auch Männer. Dabei haben sie andere Herausforderungen zu meistern als Frauen. Schließlich steht und fällt – kleines Wortspiel – die Sache erst einmal mit einer Erektion. Wird der Penis nicht zumindest einigermaßen hart, wird es schwierig, sowohl mit dem Geschlechtsverkehr als auch mit Oscar-würdigen Orgasmus-Darbietungen. Es sei denn, man vernebelt dem Sexpartner dermaßen die Sinne, dass sie oder er das nicht so genau mitbekommt. Sollte es damit jedoch einigermaßen hinhauen, ist der Akteur immerhin schon einen Schritt weiter. Die nächste Frage ist: Ejakulation oder nicht? Diese vorzuspielen, erfordert erstens einen gewissen technischen Aufwand, zweitens ist es das nicht wert. Schließlich fällt das weniger auf, als man denkt, wenn denn die Lustsimulation überzeugend ist. Hat ein Paar Sex mit Kondom, beseitigt eine schnelle Kondomentsorgung auch gleich den Beweis für die nicht stattgefundene Ejakulation. Ist kein Kondom im Einsatz, merken Frauen auch nicht zwangsläufig, dass kein Samenerguss stattgefunden hat, wenn ihre Scheide so feucht war, dass es auf etwas mehr oder weniger Flüssigkeit nicht ankommt. Hinzu kommt, dass die Menge des Ejakulats ja durchaus variieren kann: Wer in kurzer Folge öfter Sex hatte, produziert irgendwann einmal weniger davon. Auch bestimmte Erkrankungen, eine vergrößerte Prostata, Testosteronmangel und ein höheres Lebensalter führen dazu, dass der Samenerguss womöglich nicht mehr ganz so ergiebig ist. Und ob sich darüber jemals jemand beschwert hat, sei auch nochmal dahingestellt. Eher sind es oft die Männer selbst, denen es Kopfzerbrechen bereitet. Lust und Orgasmus vorspielen: Die Kür Wie ein Mann sich beim Sex benimmt und wie er seine Lust artikuliert, das zeigt dem Sexpartner oder der Sexpartnerin am ehesten an, ob er Spaß hat und gekommen ist. Wer sich entsprechend bewegt, atmet und stöhnt, kann ohne Weiteres überzeugen. Doch warum tun Männer das? Aus denselben Gründen wie Frauen – zum Beispiel, weil sie vielleicht nicht unbedingt große Lust haben, aber auch nicht nein sagen möchten. Manchmal erscheint es als der nettere Weg, um den Partner nicht zu enttäuschen. Das hat nicht zwangsläufig etwas mit Unterwürfigkeit zu tun, sondern kann durchaus ein Zeichen von emotionaler Großzügigkeit sein, weil man dem anderen den Sex gönnt, auch wenn man gerade nicht dringend gewollt hätte. Solange Mann oder Frau es nicht widerwillig tut und wenn beide dadurch eine angenehme sexuelle Begegnung erleben, ist dagegen auch nichts einzuwenden. Und dann gibt es natürlich diese Tage, die sich keiner wünscht, die aber trotzdem vorkommen: Beide wollen, beide geben alles, aber für einen der Partner kommt die Ziellinie irgendwie nicht näher, sondern scheint sich eher zu entfernen, je mehr man den Orgasmus herbeisehnt. Manchmal ist ein vorgespielter Orgasmus dann dramaturgisch eine praktische Lösung, die den Partner beizeiten vom Haken lässt, bevor sich Frust breitmachen kann." War‘ s schön, Schatz? Ja, bei mir auch." So einfach kann es sein.