Not amused, das war für Königin Elizabeth II. wohl fast ein Dauerzustand in 2021. Die britische Königsfamilie befindet sich im Krisenmodus, wie bereits 1992, als die Queen binnen zwölf Monaten unter anderen die Scheidungen zweier ihrer Kinder, Andrew und Anne, und die Ehekrise von Sohn Charles und dessen erster Frau Prinzessin Diana verkraften musste.
Mit trockener Ironie fasste sie die Misere mit dem lateinischen Begriff "annus horribilis“ zusammen. Langweilig ist es bei den Royals ja selten, aber 2021…
...hat das Zeug dazu, für die Queen ebenfalls als Horrorjahr in die Geschichte einzugehen. Der härteste Schicksalsschlag war für die Regentin sicher der Tod von Prinz Philip. 1947 hatte das Paar geheiratet, noch bevor Elizabeth den Thron bestieg. Im Alter von 99 Jahren starb Philip am 9. April 2021. Die Trauerfeier…
...wurde als Chance gesehen, eine schwelende Krise im Königshaus in den Griff zu bekommen: Prinz Harry war aus Kalifornien angereist, um seiner Großmutter Trost zu spenden. Zur erhofften Aussöhnung mit seinem Bruder Prinz William kam es jedoch leider nicht. Prinz Harry befindet sich seit…
...seinem Ausscheiden aus dem aktiven Dienst als Royal im Jahr 2020 auf Kollisionskurs mit seiner Familie. Seit Harry und Meghan zunächst nach Kanada, dann nach Kalifornien umsiedelten, ist Meghan nicht in das Inselreich zurückgekehrt. Auf ein Wiedersehen mit ihrem Großenkel Archie und ein Kennenlernen ihrer am 4. Juni 2021 geborenen Großenkelin Lilibeth…
...wartete die Queen vergeblich. Ein spektakuläres Interview, das er Harry und seine Ehefrau Meghan im März 2021 gaben, hatte den Konflikt mit Harry und Meghan weiter angefacht, denn…
...das Paar brachte in seinem weltweit im TV übertragenen Gespräch im Oprah Winfrey allerhand Vorwürfe gegen den Königshof auf den Tisch. Dabei hatte man sich kaum von einem anderen TV-Interview erholt, das…
...Prinz Andrew bereits im November 2019 gab, um sich von sämtlichen Vorwürfen bezüglich seiner Freundschaft zu dem verurteilten Kriminellen Jeffrey Epstein und wegen der Missbrauchsfälle, die ihm selbst vorgeworfen werden, reinzuwaschen. Ein Versuch, der gründlich in die Hose ging, und Prinz Andrews Situation wurde 2021 noch ernster, als…
...mit Virginia Guiffre eine der Frauen, die der Prinz missbraucht haben soll, eine Zivilklage gegen ihn anstrengte und zudem Epsteins Partnerin Ghislaine Maxwell als Sexverbrecherin verurteilt wurde. Die Queen lässt auf ihren "Lieblingssohn" Andrew nichts jedoch nichts kommen und so ist aus dem Palast kein Kommentar zu vernehmen.
Ein Einstellung, die selbst bei königstreuen Briten zunehmend auf Unverständnis stößt - zumal sich das Thema einfach nicht aussitzen lassen will. Doch auch der älteste Sohn der Queen, Prinz Charles, hat das Königshaus in Verruf gebracht.
Der Thronfolger musste von einem engen Mitarbeiter trennen, der Treffen mit wohlhabenden Menschen einfädelte, die gegen großzügige Spenden an Prinz Charles' Wohltätigskeitsorganisationen zum Dinner bei Hofe eingeladen wurden. Auch Erhebung in den Adelseinstand und Hilfe bei der Einbürgerung sollen zu haben gewesen sein, wobei...
...Summen wohl eine größere Rolle als Würdigkeit spielten. Der zukünftige König gab dabei kein optimales Bild ab und die Stimmen, die sich Prinz William als nächsten König wünschten, wurden dadurch ebenso lauter wie die derjenigen, die die Monarchie gleich ganz abgeschafft sehen wollen.
Die Königin selbst kämpfte 2021 immer wieder mit gesundheitlichen Problemen und bekam von ihren Ärzten die Anweisung, kürzerzutreten. Die Weihnachtstage verbrachte sie in Schloss Windsor, statt wie sonst nach Schloss Sandringham zu fahren.
Vor allem Prinz William und Ehefrau Katherine haben durch die sich verändernden Bedingungen im Königshaus noch mehr Termine wahrzunehmen. Williams Image steht derweil auch schon seit längerem auf dem Prüfstand, denn Gerüchte um eine vermeintliche Affäre wollen einfach nicht verstummen.
Kurz vor Jahresende musste die Queen sich auch noch von einer weiteren Weggefährtin verabschieden: Ihre Freundin und Mistress of the Robes Ann Fortune FitzRoy, Herzogin von Grafton, starb am 6. Dezember. Seit den 1960er Jahren stand sie in den Diensten der Königin, der nun eine weitere Vertrauensperson fehlt. So endete das Jahr 2021 für die Queen wohl auch mit wehmütigen Gedanken an bessere Zeiten.
