Deepfakes: Die Angst der Promis vor gefälschten Fotos und Videos

Taylor Swift hat es wahrhaftig nicht nötig, ihr Gehalt mit Sex-Videos aufzubessern, und so war es von vornherein klar, dass die Videos, die vor wenigen Tagen auf X/Twitter zirkulierten, nicht echt waren. Mittel künstlicher Intelligenz haben Unbekannte es so aussehen lassen, als habe die Sängerin Pornos gedreht. Das Ziel: Öffentliche Demütigung. TayTays Fans appellierten an X-Boss Elon Musk…

…etwas gegen die Verbreitung von Bildern und Videos auf seiner Plattform zu tun. Taylor Swift ist nicht erst seit Kurzem das Opfer gezielter Fakes. Seit sich die Sängerin bei der letzten US-Wahl gegen Trump und für Präsident Biden aussprach, ist sie zur Zielscheibe von Trump-Anhänger geworden. Seit ihre Beziehung mit Footballer Travis Kelce bekannt wurde…

…legten rechte Verschwörer noch einmal einen drauf: Travis machte einst Werbung für den Pharma-Giganten Pfizer, wird seitdem von Impfgegnern gehasst. Taylor Swift und Travis Kelce, so die irre Theorie mancher Rechtsaußen-Verschwörer, werden von der NFL und den Demokraten eingespannt, um Biden die Wiederwahl zu garantieren.

In dieser Welt, in der mancher Leute Wahrheit nicht mehr auf Fakten sondern auf fiktiven Weltbildern beruht, ist der Nährboden reich für gefälschtes Material, welches die Hassobjekte der Täter der Lächerlichkeit preisgibt.

Doch auch weniger komplexe Szenarien führen zu Deepfakes: So fanden KI-Bastler es einst lustig, für ein Video die Gesichter von Steve Buscemi und Jennifer Lawrence verschmelzen zu lassen. Bis heute ist nicht ganz klar, was das sollte. Es liegt die Vermutung nahe, dass die Urheber einfach nur zeigen wollten, was alles möglich ist und wie echt es aussieht. Das war übrigens vor fünf Jahren, und mittlerweile ist die Technik weiter verbreitet und auch zugänglicher geworden.

Scarlett Johansson wurde indes ähnlich angegriffen wie Taylor Swift: Auch von der Schauspielerin machten Porno-Deepfakes die Runde. Der Marvel-Star sprach anschließend von der Hilflosigkeit, die er empfinde: Es gibt wenig Angriffsfläche, gegen die Täter vorzugehen.

Beunruhigend war ein Deepfake-Video von Morgan Freeman, in dem der Hollywood-Veteran mit seiner sonoren Stimme überzeugend erklärte, dass er nicht echt sei sondern eine digitale Kreation. Hier wurde gezeigt, dass es nicht nur Bilder sondern auch Stimmen sind, die von künstlicher Intelligenz täuschend gefaket werden.

Robert Pattinson wurde ein gleich ganzer TikTok-Account gewidmet, welcher ausschließlich aus Deepfake-Videos bestand. Wieder wurde die Sorge um das Verschmelzen von Realität und Fakes geäußert, ein Problem…

…welches auch Bestandteil der monatelangen Hollywood-Streiks im letzten Jahr waren: Viele Schauspieler*innen befürchten, dass ihre Dienste ohne entsprechende Gesetzgebung bald nicht mehr benötigt, da man ihr Gesicht einfach digital in die Filme projiziert.

Doch auch in der Werbung gibt KI Anlass zu Besorgnis. So taucht immer wieder Online-Werbung auf, in denen Stars überzeugend ein Produkt anpreisen — ohne, dass diese davon wissen. Tom Hanks landete auf diese Art in einem Spot für Zahnversicherungen und auch in Deutschland…

…sind bereits Fälle bekannt, in denen Promis angeblich Investment-Fonds oder Bitcoin empfehlen: Unter anderem wurde mit Bildern vonDieter Bohlen, Günther Jauch und Thomas Gottschalk geworben.

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