Hör mal, wer da hämmert: Promis und ihre schwierigen Bauvorhaben

Bauvorschriften sind Bauvorschriften. Das ist in einer Reihenhaussiedlung in München nicht anders als in einem Grüngürtel in Kapstadt, wie Ralf Schumacher gerade erfahren muss. Neben seinem Boutique-Hotel in Südafrika will der ehemalige Rennfahrer auf einem von ihm erworbenen Grundstück 13 Häuser bauen — die Nachbar*innen laufen Sturm. Sie glauben, dass die geplante Bebauung dem örtlichen Charakter zuwiderläuft, sie befürchten mehr Verkehr und sehen eine Gefahr für die Natur.

So soll eine Nachbarin bereits die Befürchtung geäußert haben, das Viertel entwickle sich zu einem "Elitespielplatz für die Reichen aus Übersee". Doch der angehende Bauherr kann die Empörung nicht ganz nachvollziehen. "Ich weiß nicht, worüber sich die Nachbarn aufregen. Ich weiß ja selber noch nicht mal, was ich baue", so der Star. Er habe bislang lediglich entsprechende Anträge eingereicht, die Stadtverwaltung habe aber noch nicht entschieden. Die Regeln gelten genauso für ihn wie für andere und ließen sich mit denen in Deutschland und Europa vergleichen.

Ralf Schumacher ist nicht der einzige, der sich bei seinen Bauplänen mit Behörden und aufgebrachten Nachbar*innen überwarf. Robbie Williams und seine Frau Ayda Field mussten lange darum kämpfen, bis die Gemeindeverwaltung des Stadtteils Kensington das Okay für den Bau eines unterirdischen Swimmingpools in ihrem Anwesen im Zentrum Londons gab – unter einer Bedingung: Der Sänger habe dafür zu sorgen, dass sich Lärm und Erdbewegungen auf ein Minimum beschränken.

Ihr Gegner war übrigens niemand Geringerer als der Led-Zeppelin-Gitarrist Jimmy Page, der gegen das Vorhaben geklagt hatte und sogar höchstselbst auf Anhörungen der Gemeinde seinen Fall vorgetragen hatte. Beide Immobilien stehen unter Denkmalschutz, und der Altrocker, der seit 1972 in seinem Haus lebt, befürchtete Schäden am Mauerwerk. Robbie Williams machte sich später über seinen Gegner lustig, hängte Poster auf, auf denen stand: "Let me evacuate you."

Ed Sheeran baut, was das Zeug hält, und das bringt die Nachbar*innen auf die Palme, verwandelt er doch sein Anwesen im Örtchen Framlingham in der Grafschaft Sussex immer mehr zur Festung und hat quasi sein eigenes Mini-Dorf geschaffen. Baugenehmigungen treffen immer wieder auf...

...heftigen Widerstand der Nachbar*innen. So gab es lange Zeit Streit um ein Schild vor Eds eigenem Pub. Pläne, einen Turm zu bauen, musste er begraben. Apropos begraben: Zurzeit plant der Sänger seine eigene Familiengruft. Die wurde ihm genehmigt - trotz Einwänden der Nachbar*innen.

Rupert Grint hat seine Einkünfte aus den 'Harry Potter'-Filmen unter anderem in einem Immobilien-Portfolio angelegt. Doch als er eine Scheune in einem Anwesen vor den Toren Londons in sechs nachhaltig gebaute Wohnungen umbauen lassen wollte, liefen Anwohner*innen und Baubehörde Sturm. Der Schauspieler musste schließlich mit drei Wohneinheiten kleiner planen. Dafür werden die…

…Hausbesitzer*innen ihren Toiletten mit Regenwasser spülen können, auf dem Dach sollen Bienen summen. Bei den Nachbar*innen und bei Tierschutz-Gruppen ist aber noch nicht das letzte Wort gesprochen: So sei noch nicht klar, was mit der lokalen Fledermaus-Population geschehen würde, und auch der aufkommende Verkehr sei ein Problem.

Jeremy Clarkson betreibt im beschaulichen Oxfordshire einen Bauernhof mit Farm-Shop, die sogar schon Gegenstand einer Doku-Serie war und zahlreiche Besucher in die idyllischen Cotswolds lockt. Das Interesse wollte der 'Top Gear'-Moderator ausnutzen und Gäste in einem Café bewirten. Der Star…

…hatte schon mit den Bauarbeiten begonnen, als die Baubehörde — der kein Antrag vorlag — bei ihm aufschlug. Die verweigerte dann auch die Genehmigung. Aufatmen bei den Nachbar*innen: Die hatten schon befürchtet, das Ganze würde sich einen "Jeremy-Clarkson-Freizeitpark" entwickeln.

Auch Royals dürfen nicht einfach drauflos buddeln. Prinz Charles plant den Bau von 2.500 Wohnhäusern auf einem Landstück in Kent. Die dortige Baubehörde sieht sich allerdings heftigen Protesten zugeschüttet, die Anwohner*innen bezeichnen seine Pläne als "monströs, die Infrastruktur würde zusammenbrechen". Ein PR-Desaster für den Prinzen, der immer so gern über Umwelt und Architektur philosophiert.

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