Nur zwei seiner vier Joker hatte der als Gedankenleser und Magier tätige 32-Jährige bis zur 125.000-Euro-Frage gebraucht. Doch auf diese Frage wusste er keine Antwort: Wer auf der "Tribüne" Platz nimmt, tut dies der Wortherkunft zufolge eigentlich, um...? A: Gekrönt zu werden, B: Recht zu sprechen, C: Orgien zu feiern, D: Almosen zu verteilen.
Zur Verfügung standen ihm noch der Telefonjoker und der Zusatzjoker aus dem Publikum. Zunächst entschied sich Adjallé seinen ehemaligen Deutsch- und Geschichtslehrer zu Rate zu ziehen. Dieser riet ihm zu Antwortmöglichkeit "B". Die Begründung klang logisch: "Tribüne" geht auf das Wort "Tribunal" zurück und hat daher etwas mit Rechtsprechung zu tun. Doch der Kandidat ließ sich vom Moderator Günther Jauch verunsichern und setzte zusätzlich den Publikumsjoker ein.
Seine Wahl einer 19-jährigen Jura-Studentin wurde ihm jedoch zum Verhängnis. Großspurig behauptete diese, sie habe das große Latinum und in Latein immer eine eins gehabt, außerdem habe sie auch römische Rechtsgeschichte im Studium gehabt und könne daher "B" definitiv ausschließen. Sie riet ihm zur Antwort "D".
Nun musste sich der Berliner entscheiden und beging den folgenschweren Fehler nicht seinem ehemaligen Lehrer, sondern der jungen Studentin zu glauben. Nach der obligatorischen Werbepause gab es dann die Auflösung durch Günther Jauch: "Der Begriff "Tribüne" geht zurück auf den römischen "tribun". Wir kennen den Begriff Tribunal - Tribunal ist der erhöhte Platz für den Richterstuhl des Tribunen."
Jérôme Adjallé kostete die falsche Antwort rund 124.500 Euro und presste ein leises "Fuck" heraus. Doch auch die junge Dame aus dem Publikum ging leer aus und kassierte keine 500 Euro. Das dürfte dem Berliner Kandidaten jedoch herzlich egal gewesen sein.