Romanvorlage für Emma-Watson-Film auf dem Markt
Eine Rede von Barack Obama über die Freiheit hatte Autorin Erika Johansen zu ihrem Debütroman "Die Königin der Schatten" inspiriert. Ihr erstes Buch ist ein echter Pageturner, dem man dank der spannenden Gesichte auch ein paar kleine Schwächen verzeiht.
Gute Fantasy-Literatur braucht mehr als nur ein bisschen Magie und Mittelalter-Charme. Die US-Amerikanerin Erika Johansen hat es geschafft, gleich mit ihren Debütroman "Die Königin der Schatten" (ab sofort bei Heyne, 14,99 Euro) eine facettenreiche Welt entstehen zu lassen und eine Geschichte zu schreiben, die sich die Filmemacher von Warner Bros. gleich unter den Nagel gerissen haben. Die Verfilmung mit Emma Watson (25, "Noah") in der Hauptrolle ist schon geplant. Und die Mimin ist bereits ein Riesen-Fan des Buches: "Ich habe eine Woche lang nicht geschlafen, weil ich dieses verdammte Buch einfach nicht aus der Hand legen konnte. Ich bin geradezu besessen davon", verriet Watson. Ein durchaus beeindruckender Start für die Autoren Karriere von Johansen also. Trotzdem kann der spannende Plot nicht über ein paar kleine Ungereimtheiten hinwegtäuschen.
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Darum geht's
Die 19-jährige Kelsea Glynn ist die Thronfolgerin des Königreiches von Tearling und muss ein schweres Erbe antreten. Die böse Herrscherin des Nachbarlandes Mortmesne trachtet ihr nach dem Leben und auch ihr Onkel und bisheriger Regent in Tearling will ihren Tod. Kelsea wurde in der Abgeschiedenheit des Waldes von Zieheltern großgezogen und erlernte dort alles Wichtige für ihre zukünftige Aufgabe als Königin.
Eines Tages ist der Tag gekommen, an dem sie den Thron besteigen soll doch in Tearling macht sie eine schreckliche Entdeckung: Um ihre Herrschaft zu sichern, schloss Kelseas Mutter einst einen grausamen Pakt mit dem Nachbarland Mortmesne. Kurzerhand fasst sie einen mutigen Entschluss, der die Zukunft des Landes für immer ändern wird. Nur wenn Kelsea einen Weg zu ihrem magischen Erbe findet, kann sie ihr Land und ihre Untertanen schützen. Falls sie lange genug überlebt ...
Spannung, Blut und Heldenmut
Die Geschichte ist von den ersten Seiten an super spannend und fesselt den Leser durchaus. Die Autorin scheut nicht vor brutalen Szenen à la "Game of Thrones" zurück und der Tod ist eine ständige Bedrohung. Es wird schnell klar, dass das Abenteuer kein Zuckerschlecken wird. Aber die Geschichte ist nicht nur düster, es gibt auch unbeschwerte Passagen, zum Beispiel wenn Kelsea den mysteriösen Fetsch anschmachtet. Kelsea ist eine sympathische, perfekt-unperfekte Heldin. Die Autorin schafft es lebendige und interessante Charaktere aufs Papier zu bringen. Durch den Auftakt der Story, der einen direkt mitten ins Geschehen wirft, ist man sofort in der Geschichte drin. Diese kann mit Vielschichtigkeit überzeugen und macht Lust auf die Fortsetzung, der als Trilogie angelegten Reihe.
Ein paar kleine Schwächen
Man kann sich wunderbar in der Fantasiewelt und der Story verlieren, doch es gibt auch einen Kritikpunkt. Die Geschichte spielt in der Zukunft und die Welt, die die Autorin sich ausgedacht hat, baut auf der unseren auf. Da erschließt es sich nicht so ganz, wieso wir uns plötzlich wieder im Mittelalter befinden, umgeben von Magie und in absolutistischen Herrschaftssystemen. Aber diese Elemente braucht es wohl für einen Fantasy-Roman. Wer darüber hinwegsehen kann, dem ist ein unterhaltsames Lesevergnüngen sicher.