Sarah Kuttner wehrt sich gegen Shitstorm
Wer sich fragt, wie so ein Shitstorm eigentlich entsteht und was man dagegen tun kann, sollte sich das Beispiel von Sarah Kuttner ansehen. Die Moderatorin setzt sich gegen Hass-Kommentare zur Wehr und erklärt dabei auch noch, wie das Internet funktioniert.
Ein Shitstorm braut sich schneller zusammen als man denkt. Diese Erfahrung musste gerade auch Sarah Kuttner (37, "Mängelexemplar") machen. Weil sie sich in den sozialen Netzwerken über - trotz verfügbarer Toiletten - in der Öffentlichkeit pinkelnde Kinder beschwerte, wurde die Moderatorin von vielen Seiten angegiftet. Doch statt klein beizugeben, meldete sich Kuttner erneut zu Wort und setzte sich gegen die Hater zur Wehr.
Angefangen hatte die ganze Geschichte mit einem Tweet Kuttners, in dem sie sich darüber ärgerte, dass eine Mutter ihr Kind vor einem Café mitten in der Stadt, umgeben von zahlreichen Toiletten-Möglichkeiten, an einen Baum pinkeln ließ. Einige Medien berichteten laut Kuttners Post "verkürzend und aus dem Kontext reissend" über das vermeintlich kinderfeindliche Statement so: "Sarah Kuttner verbietet Kindern das Pinkeln." Das wiederum habe einige Leser so empört, dass sie Kuttner über die sozialen Medien anfeindeten. Eine Facebook-Userin wünschte Kuttners Hund sogar den Tod.
Kuttner erklärt das Internet
Ein Kommentar, den Kuttner nicht einfach stehen lassen wollte. Sie machte einen Screenshot davon, postete ihn ihrerseits auf Facebook und verfassten einen langen Text, in dem sie erklärte, wie ihrer Meinung nach "das hässliche Internet funktioniert". Ihr Fazit: "Wie irre, dass ein so kleines, verhältnismäßig unwichtiges Thema so groß und mit so viel unreflektiertem Hass behandelt wird." Wahre Worte, die den ein oder anderen Hass-Kommentator vielleicht zum Nachdenken bringen werden.