Steuerbetrug: Alice Schwarzer hatte Schwarzgeldkonto

Nach Uli Hoeneß hat Deutschland einen weiteren prominenten Steuerbetrugsfall. Frauenrechtlerin Alice Schwarzer hat zugegeben, dass sie jahrelang große Geldsummen auf Schweizer Konten gebunkert hat.
Die 71-Jährige reagierte damit auf einen Artikel im aktuellen „Spiegel“. Im Gegensatz zu Hoeneß erstattete Schwarzer aber rechtzeitig Selbstanzeige und muss keine Strafverfolgung befürchten. Dennoch wirft es kein gutes Licht auf die „Emma“-Herausgeberin, die sich in öffentlichen Auftritten immer wieder als moralische Instanz inszeniert.
Schwarzer erklärte auf ihrer Website, das Konto in der Schweiz sei ein Fehler gewesen, den sie bedauere. Insgesamt habe sie dafür mehr als 200.000 Euro Steuern nachzahlen müssen.
Auch die Frage, warum sie das versteckte Konto angelegt hat, versucht die Frauenrechtlerin zu klären. Sie habe das Konto einst angelegt „in einer Zeit, in der die Hatz gegen mich solche Ausmaße annahm, dass ich ernsthaft dachte: Vielleicht muss ich ins Ausland gehen“. So denke sie allerdings schon länger nicht mehr.
Neben Schwarzer selbst wird allerdings auch die Veröffentlichung des „Spiegel“-Artikels kritisiert. Schwarzers Anwalt, Medienrechtler Christian Scherz, bezeichnete diesen als "unerträgliche Verletzung des Steuergeheimnisses und der Persönlichkeitsrechte von Alice Schwarzer".