Tim Wiese: "Noch ein paar Kilo Bison weghauen"
Ex-Nationaltorwart Tim Wiese wird nicht selten belächelt für seinen Wechsel in den Wrestling-Ring. Bei der bevorstehenden Profi-Ausbildung in den USA wird sich zeigen, wie ernst er es meint. In einem Interview spricht er über den Unterschied zum Fußball, Eiweiß-Orgien und die Akustik im Ring.
Seit Anfang Juni ist die Öffentlichkeit über Tim Wieses (34) großen Schritt im Bilde: der ehemalige Fußball-Nationaltorwart wird im "Perfomance Center" des Wrestling-Verbandes WWE in Orlando eine Profi-Ausbildung absolvieren. Mit dem Training in der Wrestler-Schmiede geht für Wiese ein großer Traum in Erfüllung: "Am Ende versuche ich irgendwo da zu stehen, wo die ganz Großen sind", erzählt er im Interview auf dem YouTube-Kanal der WWE. Schon als Kind sei er ein WWE-Fan gewesen, habe dann aber mit Fußball angefangen. Dass er es da in die National-Elf geschafft habe, sei Beweis für seinen Ehrgeiz. In Orlando will Wiese "seinen Mann stehen und natürlich Vollgas geben." Die Herausforderung nehme er "1.000 Prozent professionell" an.
Sehen Sie bei Clipfish alles über Tim Wieses ersten WWE-Auftritt vor zwei Jahren
"Vor drei Jahren war ich ein schmaler Hecht"
Wenn das Training in den USA fruchtet, planen Wiese und sein Trainer Triple H (46), dass der frisch gebackene Profi dann im November bei der WWE-Livetour durch Deutschland im Ring steht - das ist in fünf Monaten. Aber "nervös darf man da nicht sein." Das wisse er aus dem Fußball, wo es auch "große Matches gab", sagt Wiese. Statt Nervosität verspürt er vor allem eines: Hunger nach Fleisch. "Ich versuche bis Orlando noch ein paar Kilo Bison wegzuhauen." Denn ohne Eiweiß gehe gar nichts und überhaupt halte er sich an die Wrestler-Weisheit: "70 Prozent Ernährung, 30 Prozent Kraftraum." Und natürlich trainiere er täglich hart: "Wer mich noch vor drei Jahren gesehen hat, da war ich ein schmaler Hecht mit 88 Kilo."
"Ob's rosa wird, das wage ich zu bezweifeln"
Mit Begeisterung denkt Wiese, der wie Heidi Klum (43) aus Bergisch-Gladbach kommt, an seinen ersten Auftritt im WWE-Universum zurück: "Gigantisch. Ich kam rein und die Halle ist ausgerastet." Das war 2014 in der Frankfurter Festhalle. Von seinen Erfahrungen in vollen Fußballstadien habe sich die Stimmung in dem Kuppelbau insofern unterschieden, als dass er oben zu ist, was es unten lauter macht und die Fans weniger in verschiedenen Lagern jubeln, als vielmehr wie "eine Familie - was natürlich richtig geil ist". Weniger begeistert ist der Mann, der von 2008 bis 2012 für Deutschland im Tor stand, über die Tim-Wiese-Actionfigur. Denn die trägt ein pinkfarbenes Outfit: "Ob's rosa wird, das wage ich zu bezweifeln."