Woody Allen wehrt sich gegen Rassismus-Vorwürfe

Er ist einer der anerkanntesten Regisseure der USA. Doch in diesem Jahr erntete Woody Allen nicht nur Jubel. Er sah sich unter anderem mit Rassismus-Vorwürfen konfrontiert. Es hieß, er weigere sich, seine Filme mit dunkelhäutigen Schauspielern zu besetzen. Nun hat der 78-Jährige mit den Gerüchten aufgeräumt. Auf die ihm eigene, stoische Art und Weise.
Woody Allen (78, "BlueJasmin") istentsetzt - entsetzt über die Berichterstattung über seine Person.Dem gefeierten Regisseur war jüngst in diversen Berichtenunterstellt worden, er weigere sich, dunkelhäutigen Schauspielerneine Rolle zu geben. In einem Interview mit dem "NewYork Observer" gibt der Filmemacher nun Kontra. "Du stellstkeine Leute aufgrund ihrer Rasse an. Du stellst Leute danach ein,ob sie für die Rolle geeignet sind. Die Schlussfolgerung daraus zuziehen, dass ich absichtlich keine schwarzen Schauspielereinstelle, ist dumm. Ich suche nur danach aus, wer zu der Rollepasst." Und Allen geht sogar noch weiter: "Rassen undFreundschaften bedeuten mir nichts, es zählt nur, wer der Richtigefür eine Rolle ist."
Vom Redakteur des "Observer" wird er dann noch gefragt, ob ermit dem dunkelhäutigen Schauspieler Chris Rock befreundet sei, dadieser in einer Dokumentation über Allen im vergangenen Jahr zusehen war. "Er mochte meine Arbeit. Als ich Soon-Yi geheiratethabe, brachte er mir ein Hochzeitsgeschenk mit", ließ der Regisseurwissen. "Als ich ihn zufällig in Rom getroffen hatte, haben wir ihnzum Abendessen eingeladen." Auch mit dem afro-amerikanischenUS-Regisseur Spike Lee komme er gut aus. "Wir verbringen keine Zeitmiteinander, aber das mache ich mit niemanden." Und um all denRassismus-Vorwürfen noch den letzten Wind aus den Segeln zu nehmen,schließt Allen das Thema mit der Pointe: "Ich habe auch keineweißen Freunde."