Premier Boris Johnson zollt verstorbenem Prinz Philip Tribut
Der britische Premier Boris Johnson hat die Nachricht von Prinz Philips Tod "mit großer Betroffenheit" aufgenommen: "Am heutigen Tage trauern wir mit ihrer Majestät, der Königin."
Kurz nach Bekanntwerden des Todes von Prinz Philip (1921-2021) im Alter von 99 Jahren hat der britische Premier Boris Johnson (56) vor der Presse seine Trauer ausgedrückt. In einem Tribut an den Verstorbenen erklärte Johnson, dass er die Nachricht "mit großer Betroffenheit" aufgenommen habe, wie unter anderem die "BBC" berichtet.
Der verstorbene Ehemann von Queen Elizabeth II. (94) habe "dabei geholfen, die Royal Family und die Monarchie zu steuern, so dass diese eine Institution, die für die Balance und das Glück unseres nationalen Lebens unbestritten wesentlich ist", bleibe.
Philip habe "die Leben unzähliger junger Menschen geformt und inspiriert", erklärte Johnson weiter. Auf zehntausenden Events habe er "ihre Hoffnungen gefördert und sie in ihren Bestrebungen ermutigt". Ewiglich werde man sich an den Verstorbenen auch für seine "standhafte Unterstützung" der Queen erinnern - nicht nur als Prinzgemahl, sondern auch als Ehemann. Die Königin und Philip waren seit 1947 verheiratet.
Eine Nation bedankt sich
Die Familie habe mit Philip nicht nur "eine vielgeliebte und in höchsten Maßen angesehene" Persönlichkeit verloren, "sondern einen hingebungsvollen Ehemann, einen stolzen und liebenden Vater, Großvater und in den vergangenen Jahren auch Urgroßvater". Johnson schloss mit den Worten: "Am heutigen Tage trauern wir mit ihrer Majestät, der Königin. Wir bieten ihr und ihrer gesamten Familie unsere Anteilnahme und wir sagen als Nation und Königreich für das außergewöhnliche Leben und die Arbeit von Prinz Philip, des Dukes of Edinburgh, Danke."
Justin Welby (56), der Erzbischof von Canterbury, wählte ähnliche Worte. "Zusammen mit dem Rest des Vereinigten Königreichs und dem Commonwealth betrauere ich den Verlust von Prinz Philip, des Dukes of Edinburgh, und danke Gott für sein außergewöhnliches Leben eines engagierten Dienstes." Wenn Welby auf Philip getroffen sei, seien immer "seine offensichtliche Lebensfreude, sein Forscherdrang und seine Fähigkeit, mit Menschen jeglicher Herkunft und jeder Schicht, zu kommunizieren", herausgestochen.
Das waren die besten Sprüche von Prinz Philip:
- "Wo hast du diesen Hut her?", fragte er seine Frau nach deren Krönung am 2. Juni 1953.
- "Erst fordern alle mehr Freizeit, dann beschweren sie sich, dass sie arbeitslos sind", soll er im Rezessionsjahr 1981 gesagt haben.
- "Gibt es hier keine männlichen Staatsbeamten? Das ist eine Nanny-Stadt", scherzte er 1983 in San Francisco bei einem Treffen mit der Bürgermeisterin und einigen weiblichen Angestellten der Stadt.
- "Wenn Sie zu lange hier bleiben, bekommen Sie Schlitzaugen", soll er 1986 in China zu einem britischen Studenten gesagt haben.
- "Wenn es vier Beine hat und kein Stuhl ist, wenn es zwei Flügel hat und fliegt, aber kein Flugzeug ist und wenn es schwimmt und kein U-Boot ist, werden es die Kantonesen essen", sagte er als WWF-Ehrenpräsident 1986 zum 25-jährigen Bestehen der Organisation.
- "Ihr Land ist eines der bekanntesten Zentren für den Handel mit vom Aussterben bedrohten Tierarten", erklärte der Prinz 1991 in seiner Dankesrede für einen Umweltschutzpreis in Thailand.
- "Am Ende verletze ich das Tier, und Hammelfleisch hatten wir auf diesem Besuch weiß Gott schon genug", entgegnete er 1992 in Neuseeland auf die Frage, ob er auch mal ein Schaf scheren wolle.
- "Der Wasserschaden nach einem Brand ist normalerweise das Schlimmste. Wir versuchen immer noch, Windsor Castle trocken zu bekommen", erklärte er 1993 während des Besuchs der Flugzeugabsturzstelle (1988) in Lockerbie - 1992 brannte es in Windsor Castle.
- "Früher liefen keine Therapeuten herum, die sich nach jedem Gewehrschuss erkundigten, ob man auch in Ordnung sei. Man hat einfach weitergemacht", sagte er 1995 zum Thema Stressbewältigung für Soldaten in einem TV-Beitrag.
- "Sie haben es also geschafft, nicht gegessen zu werden?", fragte er einen Studenten, der das Land durchwandert hatte, 1998 in Papua-Neuguinea.
- "Ihr seht aus wie Draculas Töchter", richtete er sich 1998 an die Schülerinnen der Queen-Anne's-Schule in Reading mit ihren blutroten Uniformen.
- Im Februar 2001 verlieh Philip in Cardiff den "Duke of Edinburgh Award" - und wurde gefragt, ob es vielleicht mehr Teilnehmer gäbe, wenn der Preis nach jemand anderem benannt wäre. Philip: "Die einen würden trotzdem denken, der Preis ist Quatsch. Und den anderen ist es egal, ob er nach einem mürrischen alten Knacker benannt ist."
- "Ich wünschte, er würde das Mikrofon zur anderen Seite drehen", sagte die Queen 2001 bei einem Elton-John-Auftritt. Der Prinz ergänzte: "Ich wünschte, er würde es abdrehen."
- "Werft ihr immer noch Speere aufeinander?", fragte er australische Ureinwohner 2002. Einer soll ihm höflich geantwortet haben: "Nein, das machen wir nicht mehr."
- "Londons Problem sind die Touristen. Sie verstopfen die Straßen. Wenn wir den Tourismus stoppen könnten, könnten wir die Staus verhindern", mutmaßte Prinz Philip 2002 anlässlich der Diskussion über eine Straßenmaut in London.
- "Wie um Himmels willen bringen Sie den unter Ihren Helm?", fragte er 2003 einen indischen Polizisten, der auf der Weihnachtsfeier der Königin einen Turban trug.
- "Wenn ein Mann einer Frau die Autotür öffnet, kann das zweierlei bedeuten: Entweder ist es eine neue Frau oder ein neues Auto", scherzte er 2004 laut seinem Biografen Gyles Brandreth.
- "Eröffnungs- und Schlusszeremonien sollten verboten werden. Sie sind eine verdammte Plage. Ich habe wirklich genug davon", erklärte er 2006 anlässlich der Olympischen Spielen 2012 in London.