Prinzessin Anne: Prinz Philips Vermächtnis kann "uns alle inspirieren"
Prinzessin Anne trauert um ihren Vater Prinz Philip. In einem neuen Statement würdigt sie ihn als ihren "Lehrer, Unterstützer und Kritiker".
Prinz Philip (1921-2021) verstarb am vergangenen Freitagmorgen (9. April) im Alter von 99 Jahren auf Schloss Windsor. Seine Tochter Prinzessin Anne (70) äußerte sich am Sonntag (11. April) in einem offiziellen Statement erneut zum Tod ihres Vaters. Dabei würdigte sie ihn als ihren "Lehrer, Unterstützer und Kritiker" und sprach über das Vermächtnis, das er der Welt hinterlässt.
Das wollte Prinzessin Anne ihrem Vater Prinz Philip gleichtun
"Man weiß, dass es passieren wird, aber man ist nie wirklich bereit", beginnt die 70-Jährige ihre bewegenden Zeilen. "Mein Vater war mein Lehrer, mein Unterstützer und mein Kritiker, aber vor allem ist es sein Beispiel eines guten Lebens und eines aus freien Stücken geleisteten Dienstes, das ich am meisten nachahmen wollte." Der Herzog von Edinburgh habe "jede Person als Individuum" behandelt, "mit ihren eigenen Talenten".
All die Organisationen, mit denen Prinz Philip zusammengearbeitet habe, spiegelten diese Eigenschaft wider, fährt seine einzige Tochter fort. Sie selbst erachte es deshalb "als eine Ehre und ein Privileg", bezüglich der Zusammenarbeit mit ihnen in seine Fußstapfen getreten zu sein. "Es war eine Freude, ihn über ihre Aktivitäten auf dem Laufenden zu halten."
Prinzessin Anne, das zweitälteste Kind von Queen Elizabeth II. (94) und dem verstorbenen Prinzgemahl, bedankte sich in ihrer Botschaft auch im Namen ihrer Familie für "die Nachrichten und Erinnerungen so vieler Menschen", deren Leben ihr Vater ebenfalls berührt habe. "Wir werden ihn vermissen, aber er hinterlässt ein Vermächtnis, das uns alle inspirieren kann", schließt sie.
Das waren die besten Sprüche von Prinz Philip:
- "Wo hast du diesen Hut her?", fragte er seine Frau nach deren Krönung am 2. Juni 1953.
- "Erst fordern alle mehr Freizeit, dann beschweren sie sich, dass sie arbeitslos sind", soll er im Rezessionsjahr 1981 gesagt haben.
- "Gibt es hier keine männlichen Staatsbeamten? Das ist eine Nanny-Stadt", scherzte er 1983 in San Francisco bei einem Treffen mit der Bürgermeisterin und einigen weiblichen Angestellten der Stadt.
- "Wenn Sie zu lange hier bleiben, bekommen Sie Schlitzaugen", soll er 1986 in China zu einem britischen Studenten gesagt haben.
- "Wenn es vier Beine hat und kein Stuhl ist, wenn es zwei Flügel hat und fliegt, aber kein Flugzeug ist und wenn es schwimmt und kein U-Boot ist, werden es die Kantonesen essen", sagte er als WWF-Ehrenpräsident 1986 zum 25-jährigen Bestehen der Organisation.
- "Ihr Land ist eines der bekanntesten Zentren für den Handel mit vom Aussterben bedrohten Tierarten", erklärte der Prinz 1991 in seiner Dankesrede für einen Umweltschutzpreis in Thailand.
- "Am Ende verletze ich das Tier, und Hammelfleisch hatten wir auf diesem Besuch weiß Gott schon genug", entgegnete er 1992 in Neuseeland auf die Frage, ob er auch mal ein Schaf scheren wolle.
- "Der Wasserschaden nach einem Brand ist normalerweise das Schlimmste. Wir versuchen immer noch, Windsor Castle trocken zu bekommen", erklärte er 1993 während des Besuchs der Flugzeugabsturzstelle (1988) in Lockerbie - 1992 brannte es in Windsor Castle.
- "Früher liefen keine Therapeuten herum, die sich nach jedem Gewehrschuss erkundigten, ob man auch in Ordnung sei. Man hat einfach weitergemacht", sagte er 1995 zum Thema Stressbewältigung für Soldaten in einem TV-Beitrag.
- "Sie haben es also geschafft, nicht gegessen zu werden?", fragte er einen Studenten, der das Land durchwandert hatte, 1998 in Papua-Neuguinea.
- "Ihr seht aus wie Draculas Töchter", richtete er sich 1998 an die Schülerinnen der Queen-Anne's-Schule in Reading mit ihren blutroten Uniformen.
- Im Februar 2001 verlieh Philip in Cardiff den "Duke of Edinburgh Award" - und wurde gefragt, ob es vielleicht mehr Teilnehmer gäbe, wenn der Preis nach jemand anderem benannt wäre. Philip: "Die einen würden trotzdem denken, der Preis ist Quatsch. Und den anderen ist es egal, ob er nach einem mürrischen alten Knacker benannt ist."
- "Ich wünschte, er würde das Mikrofon zur anderen Seite drehen", sagte die Queen 2001 bei einem Elton-John-Auftritt. Der Prinz ergänzte: "Ich wünschte, er würde es abdrehen."
- "Werft ihr immer noch Speere aufeinander?", fragte er australische Ureinwohner 2002. Einer soll ihm höflich geantwortet haben: "Nein, das machen wir nicht mehr."
- "Londons Problem sind die Touristen. Sie verstopfen die Straßen. Wenn wir den Tourismus stoppen könnten, könnten wir die Staus verhindern", mutmaßte Prinz Philip 2002 anlässlich der Diskussion über eine Straßenmaut in London.
- "Wie um Himmels willen bringen Sie den unter Ihren Helm?", fragte er 2003 einen indischen Polizisten, der auf der Weihnachtsfeier der Königin einen Turban trug.
- "Wenn ein Mann einer Frau die Autotür öffnet, kann das zweierlei bedeuten: Entweder ist es eine neue Frau oder ein neues Auto", scherzte er 2004 laut seinem Biografen Gyles Brandreth.
- "Eröffnungs- und Schlusszeremonien sollten verboten werden. Sie sind eine verdammte Plage. Ich habe wirklich genug davon", erklärte er 2006 anlässlich der Olympischen Spielen 2012 in London.
Beerdigung mit Trauerfeier, Schweigeminute und Prozession
Gemeinsam mit ihrem Bruder Prinz Edward (57) hatte sich die 70-Jährige bereits am Freitag öffentlich zum Tod von Prinz Philip geäußert. In der britischen Nachrichtensendung "ITV News" reflektierten die beiden über das Leben des Prinzgemahls, seine Eigenschaften als Vater sowie die liebevolle Beziehung, die er jahrzehntelang mit ihrer Mutter führte. Ohne den Herzog von Edinburgh werde "das Leben völlig anders sein", betonte die Princess Royal.
Prinz Philips Beerdigung wird am kommenden Samstag (17. April) stattfinden. Vor der Trauerfeier soll es eine landesweite Schweigeminute geben. Ein Staatsbegräbnis fällt aufgrund der Corona-Pandemie aus und wird durch eine kleine Prozession ersetzt. In Deutschland überträgt RTL die Bestattungszeremonie ab 15.00 Uhr live.