Versöhnen sich Prinz William und Prinz Harry?

Prinz Harry (li.) und Prinz William bei einem gemeinsamen Auftritt 2019
Am Samstag findet Prinz Philips Beerdigung statt. Die hochschwangere Meghan wird nicht aus den USA anreisen, Prinz Harry schon. Royal-Experten hoffen, dass es dann zur Aussöhnung mit Prinz William kommt.
Die Trauerfeier für den am 9. April verstorbenen Prinz Philip findet am nächsten Samstag auf Schloss Windsor statt. Das hat der Buckingham Palast bekannt gegeben. Vor der Trauerfeier soll es zudem eine landesweite Schweigeminute geben. Ebenfalls bestätigt wurde vom Palast, dass Prinz Harry (36) zur Beerdigung seines Großvaters aus seiner kalifornischen Wahlheimat anreist. Seiner hochschwangeren Frau Herzogin Meghan (39) sei von den Ärzten von der Reise abgeraten worden.
Bei der Trauerfeier, an der wegen der Corona-Beschränkungen nur 30 Gäste teilnehmen dürfen, wird Harry das erste Mal seit dem TV-Interview mit Oprah Winfrey (67) auf seinen Bruder Prinz William (38) treffen. Die beiden sollen laut britischen Medienberichten bei der Beerdigung nebeneinander hinter dem Sarg ihres Großvaters hergehen.
Kommt es zur Aussöhnung zwischen William und Harry?
Harry und Meghan hatten in dem Interview mit Oprah Winfrey Anfang März unter anderem Rassismusvorwürfe gegen ein nicht namentlich genanntes Mitglied der königlichen Familie erhoben. Zudem erklärte Harry, er habe erst durch Meghan gemerkt, dass er wie ein Gefangener gelebt habe: "Ich saß in der Falle des Systems." William und auch sein Vater, Prinz Charles (72), seien immer noch dort gefangen: "Sie können nicht gehen."
Die wichtigsten Aussagen aus dem Interview von Harry und Meghan:
- Prinz Harry über seine Rolle:
"Ich war ein Gefangener, bis ich Meghan traf." Und weiter: "Ich war gefangen, aber ich wusste nicht, dass ich gefangen bin." - Harry über seine finanziellen Mittel:
Vater Charles hätte ihn nach dem Megxit "buchstäblich finanziell abgeschnitten". Er selbst habe sich das alles nur leisten können, weil er Geld von seiner Mutter Diana geerbt habe. - Über das Verhältnis von Harry zu Charles gibt der 36-Jährige an:
Prinz Charles habe aufgehört, Anrufe von ihm entgegenzunehmen und spreche nicht mehr mit ihm. Er fühle sich im Stich gelassen, obwohl der Thronfolger ihn doch eigentlich verstehen müsse - eine klare Anspielung auf die Turbulenzen um seine Mutter Prinzessin Diana. - Über das Geschlecht des Babys:
"Es ist ein Mädchen. Ein Junge und ein Mädchen. Was kann man mehr wollen?" - Über die weitere Familienplanung:
"Wir vier. Das ist alles. Zwei reichen", so Harry. - Meghan über ihren Gesundheitszustand:
"Ich habe überhaupt keine Lösung mehr gesehen, bin nächtelang wach gelegen und habe nur noch geweint." - Die Herzogin über ihre Verzweiflung:
"Ich wollte nicht mehr am Leben sein. Es war ein klarer, realer und beängstigender Gedanke." Und weiter: "Ich dachte, es würde die Situation für alle lösen." - Meghan über ihre Versuche, sich professionelle Hilfe zu holen:
Das britische Königshaus habe ihr professionelle Hilfe verweigert. Meghan erklärte, dass sie zu einer Institution gegangen sei und dort sich Unterstützung holen wollte. Ihr sei aber vom Hofe gesagt worden, dass dadurch das Ansehen der Königsfamilie beschädigt werden könne. - Was Meghan bereut:
"Ich bereue eine Sache: Ihnen geglaubt zu haben, als sie sagten, dass ich beschützt werde." Nur der Megxit, also der Bruch mit der Familie und der Umzug nach Los Angeles, hätten das Schlimmste verhindert. - Über Rassismus am Königshaus:
"In den Monaten als ich schwanger war, erfuhr ich, dass er keinen Titel bekommen, keine Security und, dass man Angst habe, wie dunkel seine Haut wohl sein würde..." - Meghan über ihr Verhältnis zu Kate:
Es gab im Rahmen der Vorbereitungen zur Hochzeit von ihr und Harry Meinungsverschiedenheiten über die Kleider der Brautjungfern. Englische Zeitungen berichteten damals, dass Meghan Kate sogar zum Weinen gebracht habe. "Das Gegenteil ist der Fall", berichtet Meghan nun. Kate habe sich aber entschuldigt und sie sei eine gute Person. - Meghan über Interviews:
Meghan gesteht dazu: "Ja, ich wurde zum Schweigen gebracht." Die Herzogin war während ihrer Zeit in London angeblich nicht freiwillig so ruhig. Sie sei durch den Königshof zum Schweigen gebracht worden. Es seien Lügen über sie verbreitet worden, gegen die sie sich nicht habe wehren können, sagte Meghan. - Harry über Prinzessin Diana.
"Er sei sehr "erleichtert und glücklich", dass er hier mit seiner Frau an seiner Seite sprechen könne, so Harry, weil er sich nicht vorstellen könne, wie es für seine Mutter gewesen sein musste, "diesen Prozess vor all den Jahren alleine durchlaufen zu haben". Und er fügt hinzu: "Es war unglaublich schwer für uns beide, aber zumindest hatten wir uns." - Der Prinz über seine größte Befürchtung:
"Meine größte Sorge war, dass sich die Geschichte wiederholt." Damit bezieht er sich offenbar auf seine Mutter Diana, die 1997 im Alter von 36 Jahren bei einem Autounfall in Paris starb, als sie von Paparazzi verfolgt wurde. - Der Prinz über die Beziehung zu seiner verstorbenen Mutter:
Er habe die "Anwesenheit" seiner Mutter, Prinzessin Diana, während der Probleme mit seiner Familie gespürt. Es sei so gewesen, als habe sie seine Situation kommen sehen. - Prinz Harry über das Verhältnis zu seinem Bruder:
Mit seinem Bruder William hofft Harry auf eine Versöhnung. "Zeit heilt alle Wunden, hoffentlich", sagte er. - Harry und Meghan über ihre Hochzeit:
Sie hätten bereits drei Tage vor der weltweit übertragenen Traumhochzeit im ganz privaten Kreis geheiratet, erzählte Meghan.
Harrys Anwesenheit bei der Beerdigung könnte Royal-Experten zufolge eine Chance sein, den "tiefen Schaden" zu reparieren, der durch das Oprah-Interview verursacht worden sei, berichtet "Mail on Sunday". Ob die gemeinsame Teilnahme an der Trauerfeier etwas bewegen könne, bleibe abzuwarten, aber einige royale Insider hoffen demnach, dass das erste Treffen der Brüder seit mehr als einem Jahr zu einer Art Versöhnung führen könne.