Surfer-Tatort aus München: Nicht "Point Break"

Tatort München: Mikesch (Andreas Lust) und Leitmayr (Udo Wachtveitl) waren einst Freunde. BR/Wiedemann & Berg Television GmbH & Co. KG/Henrik Heiden
In den letzten Jahre präsentierten sich die Münchener Tatort-Kommissare Ivo Batic (Miroslav Nemec) und Franz Leitmayr (Udo Wachtveitl) fast immer als Männer ohne Eigenschaften. Im Polizeidienst erst ergraut und inzwischen erweißt, waren sie sich meistens selbst genug. Es gab Liebschaften, die aber nie länger als 90 Minuten dauerten. Im neuen Tatort "Die ewige Welle" wird nun die Vergangenheit von Leitmayr enthüllt. Lohnt sich das?
Darum geht's im Tatort "Die ewige Welle"
Nach einer nächtlichen Surfsession an der Welle im Münchner
Eisbach wird Mikesch (Andreas Lust) Opfer einer Messerattacke. Er
überlebt schwer verletzt. Mikesch war Anfang der 1980er Jahre ein
enger Freund von Leitmayr. Gemeinsam mit der Holländerin Frida
(Ellen ten Damme) verbrachten sie einen aufregenden Sommer zu dritt
am Strand des portugiesischen Fischerorts Nazaré.
Kurz darauf brach Franz den Kontakt zu beiden wortlos ab. Als
er jetzt, Jahrzehnte später, wieder auf Mikesch trifft, ist die
Vergangenheit plötzlich wieder ganz nah. Batic wundert sich über
seinen Freund ebenso wie über den schrägen Vogel Mikesch, der statt
mit der Polizei zu kooperieren, aus dem Krankenhaus flüchtet.
Mikesch hat ein Geschäft abzuwickeln, bei dem die Polizei
stört.
Lohnt sich das Einschalten?
Naja, es hat aus München schon weit bessere Filme gegeben. Leitmayr wird von Beginn an mit seiner Vergangenheit konfrontiert und durchlebt den Sommer 1984, den er als Surfer in Portugal erlebt hat, in Rückblenden wieder aufs Neue. Damals entschied er sich, seinen besten Freund und seine Liebe von heute auf morgen zu verlassen. Was er nicht wusste: Die beiden haben bis heute Kontakt und leben sogar ebenfalls in München. Sein damals bester Freund scheint nun dringend Hilfe zu brauchen, nur wehrt er sich genau dagegen.
Dass Leitmayrs Surfer-Vergangenheit erst nach 30 Jahren ans Licht kommt, ist natürlich ebenso hanebüchen wie die sehr klischeehafte Darstellung der Surfer-Szene. Wie unzählige Filme vor ihm, so scheitert auch dieser Tatort daran, die Suche nach der perfekten Welle adäquat darzustellen. Dieser Fall ist nicht "Point Break", Mikesch ist nicht Patrick Swayze. Dafür schafft es Regisseur Andreas Kleinert, die Stimmung des entscheidenden Sommer hübsch rüberzubringen.
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" Die ewige Welle" ist kein Krimi, es geht fast ausschließlich um die Figur Leitmayr - und um den Eisbach, eine Münchener Attraktion. "Wir müssen mal was mit dem Eisbach machen, Handlung ist egal", scheint stellenweise das Credo gewesen zu sein. Fans des Münchner Tatorts kommen voll auf ihre Kosten, auch dank schöner Aufnahmen der Stadt. Klassische Krimi-Fans dürften hingegen enttäuscht werden.
(mit Material von Spot On News)