"Deutschland 83": Serienhit im Quotenloch

So schnell hat sich wohl noch nie ein Hoffnungsträger zum Sorgenkind entwickelt. "Deutschland 83" fällt beim Publikum durch. In der Kritik steht aber nicht die Serie, sondern RTL.
Die mit vielen Vorschusslorbeeren aus den USA gestartete Serie "Deutschland 83" hat am Donnerstag noch mal Zuschauer verloren. Obwohl der Auftakt vor einer Woche bereits hinter den Erwartungen zurückgeblieben war, büßte RTL gestern erneut Marktanteile ein. 2,05 Millionen und 1,96 Millionen sahen die zwei neuen Folgen der Spionage-Serie, bei der Zielgruppe der 14- bis 49-Jährigen waren es nur noch 1,12 Mio. bzw. 1,09 Mio.
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Beim Sender sollte man sich nun intensiv Gedanken darüber machen, woran es liegt, dass eine international gefeierte und handwerklich überdurchschnittliche deutsche Serie beim eigenen Publikum nicht auf einen grünen Zweig kommt. Viele Experten kritisieren RTLs Marketing- und PR-Strategie. Thomas Lückerath vom Medienmagazin "DWDL.de" schreibt, die Verantwortlichen hätten die "Herausforderung unterschätzt, ein Publikum zu erreichen, was man über viele Jahre erfolgreich vom eigenen Programm entwöhnt hat".
Kurz nach der Weltpremiere auf der Berlinale hatte sich der US-Kabelsender Sundance TV die Rechte an der achtteiligen Serie "Deutschland 83" gesichert und sie ab Juni mit Untertiteln ausgestrahlt, in England ist "Deutschland 83" auf Channel 4 zu sehen. Die Kritiken waren hervorragend. Die Serie wurde insgesamt in mehr als 20 Länder verkauft, darunter auch Russland, Australien und Frankreich.