Josefine Preuß: Ihr Rezept für einen guten TV-Krimi
Josefine Preuß verrät im Interview, was für sie ein guter TV-Krimi ausmacht und warum Filme in diesem Genre heutzutage "krassere" Bilder zeigen.
Josefine Preuß (33, "Türkisch für Anfänger") spielt im neuen Sat.1-Krimi "Todesfrist" (7. Oktober um 20:15 Uhr) die Kommissarin Sabine Nemez. Im Interview mit der Nachrichtenagentur spot on news spricht sie über das mutiger werdende Genre und ihr Rezept für einen guten TV-Krimi. Zudem verrät sie einen Trick, wie die drastischen Szenen in "Todesfrist" besonders authentisch wurden.
Der Film basiert auf der Buchreihe von Andreas Gruber. Sind Sie selbst ein Krimibuch-Fan?
Josefine Preuß: Andreas Gruber hat definitiv mein Interesse für das Krimi-Genre geweckt. Sonst lese ich gerne zeitgeschichtliche Romane, Biografien, japanische und skandinavische Autoren.
Was muss für Sie persönlich ein guter TV-Krimi erfüllen?
Preuß: Eine gute Geschichte, interessante, tiefe Figuren, eine dynamische Kamera, ein perfektes Zusammenspiel aus Licht, Bildgestaltung und Ausstattung. Kurz gesagt: Du musst einfach vergessen, dass es ein Film ist.
"Todesfrist" hat einige Schocker-Momente zu bieten. Müssen Krimis heutzutage solche bieten, um in dem großen Angebot überhaupt noch wahrgenommen zu werden?
Preuß: Ich finde schon, dass sich über die letzten Jahre die Sehgewohnheiten geändert haben. Beim Filmemachen sind wir mutiger und zeigen krassere Bilder, auch deshalb, weil sich der internationale Markt weiterentwickelt hat. Die richtige Stimmung zu erzeugen ist in einem guten Krimi das A und O.
Waren die Dreharbeiten durch die drastischen Szenen eine besondere Herausforderung?
Preuß: Ja und Nein. Der fertig geschnittene Film mit Musik ist immer stimmungsvoller und mystischer als die Dreharbeiten. Manchmal kommt man ans Set und muss erstmal herzhaft über etwas lachen. In einem solchen Fall Grusel herzustellen, ist schwer. Bei "Todesfrist" erzeugt ja schon das Visuelle - die Ausstattung oder die Spezialmaske unserer Opfer - einen kleinen Schauer. Zum Teil wurden wir vom Regisseur auch selbst davon überrascht, wie die Opfer aussahen, um diesen ersten Moment, in der Nemez und Sneijder sie entdecken, glaubhaft zu spielen.
Die Mordserie basiert auf dem Buch "Der Struwwelpeter". Verbinden Sie Kindheitserinnerungen mit dem Buch?
Preuß: Mir ist und war das Buch als Kinderbuchklassiker natürlich ein Begriff, obwohl es in meiner Kindheit keine große Rolle gespielt hat. Umso erstaunlicher und fast schon erschreckend ist, wie brutal, grausam und - aus heutiger Sicht - pädagogisch wertlos diese Geschichten für Kinder sind.
Sie standen schon öfter für Krimi-Formate vor der Kamera. Was reizt Sie daran?
Preuß: Was mich generell reizt, ist, so unterschiedliche Rollen wie möglich in unterschiedlichen Genres zu spielen. Dazu gehört auch hin und wieder ein Krimi für meine ganz persönlichen kleinen Schockermomente.
Raymond Thiry macht es als eigensinniger Forensiker Maarten S. Sneijder Ihrer Rolle nicht leicht. Wie war es mit Thiry vor der Kamera zu stehen?
Preuß: Es war super angenehm, super professionell. Raymond ist ein Kollege, der allein schon wirkt, wenn er nur vor der Kamera steht. Genauso ist er als Mensch. Er ist ein sehr künstlerischer Kollege. Er geht sehr tief, fordert einen, verbreitet aber auch gute Stimmung am Set. Es ist eine große Freude mit ihm zu arbeiten.