Jürgen Prochnow: "Ich kenne Axel Milberg von früher"

Im "Tatort: Borowski und das verlorene Mädchen" spielt Jürgen Prochnow den unterkühlten Chef der Abteilung Staatsschutz. In Wahrheit war er aber Feuer und Flamme für diesen Krimi. Auch wegen Axel Milberg.
Im "Tatort: Borowski und das verlorene Mädchen" (6.11., 20.15 Uhr, das Erste) wird nicht nur ein spannender Kriminalfall erzählt. Es gibt auch ein Wiedersehen mit Schauspieler Jürgen Prochnow (75), der sich mit seiner Rolle als Kommandant Willenbrock im sechsfach Oscar-nominierten Antikriegsfilm "Das Boot" (1981) von Regisseur Wolfgang Petersen (75) einen festen Platz im kollektiven Cineastengedächtnis erspielte - und sich auch international einen Namen machte.
Darüber hinaus war Prochnow unter anderem in den Kinofilmen "Dune - Der Wüstenplanet" (1984, Regie: David Lynch), "Beverly Hills Cop II" (1987, Regie: Tony Scott), "Der englische Patient" (1996, Regie: Anthony Minghella), "DaVinci Code" (2006, Regie: Ron Howard), "Remember" (2014, Regie: Atom Egoyan), "Die dunkle Seite des Mondes" (2014, Regie: Stefan Rick), "Kundschafter des Friedens" (2015, Regie: Robert Thalheim) und "Leanders letzte Reise" (2016, Regie: Nick Baker-Monteys) zu sehen.
Für seine Arbeit wurde der Künstler, der in Los Angeles und München lebt, mit vielen Preisen ausgezeichnet: Deutscher Darstellerpreis, Schauspieler des Jahres, Bayerischer Filmpreis, Goldenen Kamera, Bambi, Deutscher Videopreis, Steiger Award für das Lebenswerk und Jupiter Award für das Lebenswerk.
Argumente für den "Tatort"-Dreh
Und nun ist er in "Tatort: Borowski und das verlorene Mädchen" zu sehen. Was ihn bewogen hat, mal wieder in einem "Tatort" mitzuspielen, erklärt der gebürtige Berliner laut NDR so: "Mir war zu Ohren gekommen, dass der 'Tatort' aus Kiel besonders gut ist. Dann fand ich das Drehbuch spannend, weil es einen aktuellen politischen Stoff aufgreift, der einem auf den Nägeln brennt. Das machen die amerikanischen Fernsehmacher auch immer so."
Direkt neben dem TV-Kommissariat sei während der Dreharbeiten gerade ein reales Flüchtlingsheim eingerichtet worden, erinnert sich Prochnow weiter. "Einige von den Männern, Frauen und Kindern, die gerade erst nach Kiel gekommen waren, wirkten als Statisten mit. Das fand ich sehr aufregend."
Doch es gab offenbar noch ein weiteres wesentliches Argument: "Zu guter Letzt kenne ich Axel Milberg (60) von früher. Er ist ein wunderbarer Schauspieler. Es ist immer schön zu wissen, wenn da jemand ist, mit dem man gut zusammenarbeiten kann", lobt Prochnow die gemeinsamen Dreharbeiten.
Sein "Tatort"-Debüt gab Prochnow übrigens vor mehr als 40 Jahren in "Jagdrevier" unter der Regie von Wolfgang Petersen.