Nach Böhmermann-Abrechnung: Max Giesinger war "etwas verletzt"

Mehr als eineinhalb Jahre nach Böhmermanns bitterbösem Stück über die deutsche Popmusik war Max Giesinger im "Neo Magazin Royale" zu Gast.
Es war vernichtend: Mehr als 20 Minuten rechnete Jan Böhmermann (37) im April 2017 mit der deutschen Popmusik ab. Vor allem Max Giesinger (30) nahm er sich damals als prominentes Beispiel vor. Nun war der Sänger zu Gast im "Neo Magazin Royale" und erklärte offen, wie er das Ganze damals erlebt hat. Außerdem hatte er seine neue Platte "Die Reise" im Gepäck und schenkte sie Böhmermann "als Danksagung für den medialen Push damals".
Er bekam es erst am nächsten Morgen mit
Giesinger habe sich an diesem Tag früh hingelegt gehabt. Als er am nächsten Morgen aufgewacht sei, habe er "so 35 Nachrichten" auf dem Smartphone vorgefunden. Sein Sänger-Kollege Mark Forster (34, "Chöre") hatte demnach einfach nur "Aua" geschrieben. "Wenn du quatschen willst, ruf mich an", habe ein anderer Kumpel ihm angeboten. "Und ich wusste nicht, was passiert ist. Ich wusste es wirklich nicht" - bis sein Manager an die Hoteltür klopfte.
"Ich verstell' mich jetzt nicht so und deswegen haben mich die ganzen Kommentare danach etwas verletzt. Als ich dann so gelesen habe: 'Ja, der Max, der lässt sich ja alles komplett schreiben... eine Marionette der Plattenfirmen...", erzählt Giesinger weiter. Er schreibe seine Songs "tatsächlich nicht selbst, aber ich schreibe die mit." Der Sänger bringe Themen mit rein, mache viele Melodien und schreibe mit an den Texten. "Und das dann so komplett aberkannt zu bekommen, nachdem man 200 Stunden im Studio saß, das hat mir schon ein bisschen wehgetan, muss ich sagen."
Kein böses Blut
Zwischen Satiriker Böhmermann und Musiker Giesinger herrscht offenbar aber kein böses Blut. Beide konnten in der Show darüber lachen. Die beiden fänden sich "menschlich wahnsinnig nett" und "es ist ja auch nicht persönlich gemeint", erklärte Böhmermann. Ein paar weitere Spitzen konnten sich beide aber nicht verkneifen. Der Moderator bezeichnete den Sänger als seinen "musikalischen Mentor". Und er würde sich wünschen, dass Giesinger beruflich "andere Sachen machen würde", aber "du wünscht dir wahrscheinlich auch, dass ich andere Sachen mach als am Schreibtisch sitzen und mein Ego hier raushängen zu lassen."