Ruby O. Fee: "Eine Vergewaltigung zu spielen ist krass"
Am Karfreitag läuft das Historiendrama "Das Geheimnis der Hebamme" im Ersten. Ruby O. Fee spielt darin die Hauptfigur. Im Interview spricht die Nachwuchsschauspielerin über die Herausforderungen ihrer Rolle und ihre Ähnlichkeit zu Selena Gomez.
Man kennt sie als Femme fatale aus dem "Tatort: Kartenhaus" (28.2.) oder als selbstbewusste Zicke in "Bibi & Tina" (2014), doch privat ist Ruby O. Fee ganz anders. Fast schüchtern wirkt sie beim Interview mit der Nachrichtenagentur spot on news. Dass sie optisch Ähnlichkeit mit Hollywood-Star Selena Gomez (23, "Spring Breakers") habe, sei ihr schon oft gesagt worden: "Es ist lustig, früher hieß es ausschließlich Selena Gomez", bestätigt die 20-Jährige. "Aber mittlerweile sagen viele auch Lana Del Rey." Sie selbst sehe zwar keine Ähnlichkeit zu den beiden Künstlerinnen, schmeicheln würde es aber natürlich schon.
Die Jungschauspielerin ist am Karfreitag in der Verfilmung zum gleichnamigen Bestseller "Das Geheimnis der Hebamme" (20.15 Uhr im Ersten) von Sabine Ebert zu sehen. In dem dreistündigen Historiendrama spielt Ruby O. Fee eine Hebamme im Hochmittelalter. Zur Vorbereitung auf diese Rolle hat sie sich sogar in Heilkunde versucht: "Da Marthe nicht nur Hebamme, sondern auch Heilerin ist, habe ich selbst Tinkturen und Salben ausprobiert", erzählt sie.
Von Drehbüchern zu "Darm mit Charme"
Heilkunde interessiert die junge Schauspielerin auch privat. Da sie durch ihre Drehbücher überwiegend fiktive Geschichten zu lesen bekomme, bevorzuge sie in ihrer Freizeit Wissensbücher oder Ratgeber: "'Darm mit Charme' ist zum Beispiel ein wirklich witziges Buch und sehr spannend."
Spannend fand sie auch das Drehbuch zu ihrem neuen Film, weshalb sie die ruhige Marthe so gern spielen wollte. Diese Rolle stellte Ruby O. Fee allerdings vor ganz neue Herausforderungen: "Wenn eine Figur nicht viel sagt, wird eine Szene oft einfach herausgeschnitten, obwohl der Moment vielleicht wichtig wäre." Da habe sie schon für so manche Szene kämpfen müssen.
Gekämpft wird auch im Film viel. In der brutalen Zeit des Mittelalters war Gewalt nahezu alltäglich. Ihre Figur wird beispielsweise mehrfach vergewaltigt - Szenen, die nicht leicht sind: "Es ist schon krass, so etwas zu spielen", gibt Ruby O. Fee zu. "Aber ich kann das ganz gut trennen. Es ist ein Film, ein Drehbuch, eine Szene. Es ist mein Job."
"Ich habe mich verloren gefühlt"
Ebenfalls eine Herausforderung war der Dreh mit Roland Suso Richter (55, "Die Spiegel-Affäre"). Der Regisseur ist bekannt für seine ganz eigene Art: "Roland lässt einen einfach machen, es war alles sehr frei. Man wird einfach in die Szene geworfen." Da habe sie sich anfangs schon verloren gefühlt. Davon ist im Film jedoch nichts zu sehen. Ruby O. Fee verkörpert die junge Hebamme absolut authentisch und mit einer beeindruckenden Intensität - etwas, das auch der Regisseur besonders an ihr schätzt: "Ruby lässt zu, dass man ihr in die Seele schaut. Das hat mich überzeugt."