So wird der "Polizeiruf 110: In Flammen" aus Rostock

Die Kommissare Bukow und König müssen sich im neuen "Polizeiruf 110: In Flammen" aus Rostock am Sonntagabend tief im rechten Schlamm suhlen. Wer hat eine aufstrebende Politikerin einer rechtspopulistischen Partei auf dem Gewissen?
Starker Tobak im neuen "Polizeiruf 110: In Flammen" (Sonntag, 10. Juni, 20:15 Uhr im Ersten) aus Rostock. Die Ermittler Katrin König (Anneke Kim Sarnau, 46) und Alexander Bukow (Charly Hübner, 45) tauchen tief ein in den Sumpf aus Rechtspopulisten und deren Verstrickungen in die rechtsradikale Szene und stoßen immer mehr auf Abgründe aus Intrigen, offenen Rechnungen und Leichen in den Kellern fast aller Beteiligten.
Darum geht's
Die rechtspopulistische Politikerin Sylvia Schulte (Katrin Bühring, 41) kandidiert in Rostock für die PFS um das Amt der Oberbürgermeisterin. Kurz darauf finden die Kommissare Alexander Bukow und Katrin König ihre Leiche auf einem Acker. Offensichtlich wurde Schulte lebendig verbrannt. Ihre Tochter Lena (Pauline Rénevier, 20) hatte sie bereits in der Nacht zuvor als vermisst gemeldet.
Der Fall erregt großes Interesse. Sofort sind LKA und Verfassungsschutz zur Stelle und ermitteln in der rechtsradikalen Szene. Aber König und Bukow, die sich neben den anmaßenden Bundeskollegen auch noch mit einer internen Untersuchung herumschlagen müssen, konzentrieren sich auf Schultes Vergangenheit - und stoßen auf ein dunkles Geheimnis.
Lohnt sich das Einschalten?
Ja, was allerdings vor allem an den beiden Hauptdarstellern liegt. Hübner und Sarnau ergänzen sich mit ihren unterschiedlichen Herangehensweisen wie kaum ein anderes Ermittlerpaar im "Polizeiruf"-Kosmos. Die tiefe Zuneigung zueinander, die sie noch nie wirklich gegenüber aussprechen konnten, ist - bei aller Verschiedenheit - in jeder Sekunde greifbar und wirkt nicht aufgesetzt. Leider bleibt es beim Drehbuch allerdings nur beim guten Ansatz.
Die Szenerie der Verstrickungen von Politikern des rechtspopulistischen Rands tief hinein in die Neonazi-Szene driftet ein ums andere Mal dann doch zu sehr in Klischees ab. Generell ist der gesamte Film auch ein wenig zu dunkel und düster angelegt. Auch wenn sich natürlich von Minute zu Minute tiefe Abgründe auftun, wäre ein wenig mehr Licht am Set zu wünschen gewesen. Das Ende sollte man allerdings besser schnell wieder vergessen. Sonst ist der insgesamt gerade noch positive Eindruck schnell ins Negative gedreht...