Til Schweiger: War sein "Tatort" zu brutal?

Nach seiner umstrittenen "Tatort"-Doppelfolge teilte Til Schweiger auf Facebook gegen die Kritiker aus. Angesichts der enttäuschenden Quoten überrascht er dennoch mit Selbstkritik: Der Krimi sei wohl zu gewalttätig gewesen, erklärt der Schauspieler.
An Til Schweigers (52) "Tatort"-Episoden "Der große Schmerz" und "Fegefeuer" scheiden sich die Gemüter. Der Schauspieler selbst hatte nach der letzten Folge auf Facebook die Arbeit von Regisseur Christian Alvart (41) gelobt und zugleich gegen "Trottel" und "Neider" ausgeteilt, die den Action-Krimi mit schlechten Kritiken bedachten. Der Shitstorm ließ nicht lange auf sich warten, doch Schweiger verteidigt sein Posting weiterhin: "Ich wollte Christian Alvarts Arbeit einfach nur würdigen und habe das über Facebook getan", sagt er der "Bild"-Zeitung.
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Auch zu seiner Aussage "Deutschland bleibt das Land der Neider" steht er nach wie vor. Er wolle zwar nicht verallgemeinern: "Neid ist eine menschliche Eigenschaft, die gibt es in jedem Land der Welt. Aber wenn ich mich festlegen müsste, in welchem Land der Neid erfunden wurde, dann würde ich sagen: in Deutschland", sagt Schweiger. Lediglich den Begriff "Trottel" würde er im Nachhinein durch "ahnungslos" ersetzen - "Das wäre pietätvoller gewesen."
Ursachensuche für die enttäuschenden Quoten
Auch zu den soliden, letztlich aber doch enttäuschenden Einschaltquoten der "Tatort"-Doppelfolge hat Schweiger sich seine Gedanken gemacht. Zum einen führt er diese auf die Verschiebung nach den Terroranschlägen von Paris zurück. "Was auch nicht geholfen hat, war, dass der vierte Teil, nicht wie geplant als Überraschung mit der gestürmten Tagesschau begonnen hat", meint Schweiger.
Die Hauptursache, die Schweiger für die mauen Quoten ausmacht, überrascht dann doch etwas: "Das liegt einfach daran, dass zumindest die letzten beiden Teile zu gewalttätig angefangen haben", erklärt der Schauspieler. "Das wollen die Leute dann wohl gerade zu der Jahreszeit nicht sehen. Da schauen sie dann lieber das 'Traumschiff'", vermutet er. "Im Endeffekt muss man akzeptieren, dass es eine Menge Menschen gibt, die keine Lust auf gewalttätige Filme haben. Daraus muss man seine Lehren ziehen. Entweder machen wir auf Teufel komm raus so weiter, oder wir ändern was."