Wer hat das Zeug zum Dschungelkönig: Der Kandidaten-Check
Nur noch vier Kandidaten ringen um die Dschungelkrone. Und wer wird's? Die Historie und der Blick auf die besten Sprüche, Prüfungen und Geständnisse der Anwärter geben Hinweise...
Zwei ganze lange Wochen haben deutsche Promis im australischen Dschungel ihr Unwesen getrieben: Arglose Kakerlaken und Maden verspeist, die Tierwelt mit lauten Streits geweckt, in Wasserfälle gepinkelt und grüne Wiesen beim Manövrieren mit unhandlichen Dschungelvehikeln zerstört. Nun verlangt das ganze Spektakel aber auch nach einer würdigen Auflösung. Wer wird Dschungelkönig - so lautet die Frage, die am Wochenende zumindest einige Millionen Fernsehzuschauer umtreiben wird.
Vier Kandidaten haben noch Chancen. Kratzbürste Helena Fürst (41), der zartbesaitete Muskelmann Thorsten Legat (47), Busenwunder Sophia Wollersheim (28) und der netteste Junge, der je ein Dschungelcamp betreten hat: Menderes Bagci (31, "Queen of My Heart"). Eine reine Lotterie ist der Ausgang der Show aber nicht. Denn nach 14 Tagen Camp haben die Teilnehmerinnen und Teilnehmer klare Profile - und einen Ruf beim Publikum. Die schrägsten Momente, das Beliebtheitsranking und den Chancencheck gibt es hier im Überblick.
Helena Fürst - können Zicken siegen?
Die Rolle im Camp: Es scheint glasklar. Ohne Helena Fürst wäre im Dschungelcamp gar nichts los. Die Herren hätten Blutsbrüderschaft geschworen, die Damen hätten ihre Kräfte geschont und ab und an wäre jemand mit Ungeziefer überschüttet worden. Helena Fürst ist diejenige, die den harten Thorsten Legat "innerlich zum Weinen" bringt, Sophia Wollersheim von der Intrigantin zur genervten Identifikationsfigur macht und Kumpeltyp Jürgen Milski harte Worte entlockt. Sprich: Fürst führt ihre Mitmenschen aus der Komfortzone heraus. Und war als Thorsten Legats Albtraum auf zwei Beinen unverzichtbar.
Die schrägsten Momente: Streit, Streit, Streit - und ein paar verweigerte Dschungelprüfungen. Mit der Titulierung "Frauenfeind" traf Fürst Thorsten Legat hart. Mit dem Wort "Protagonist" eher weniger. "Diskutieren, das kann ich, das habe ich sechs Jahre professionell gemacht", erklärte Fürst Wollersheim und knallte ihr wenig später ein "Unverschämtheit!" an den Kopf. Schon ganz zu Beginn hatte sie der völlig passiven Nathalie Volk den "Psychokrieg" erklärt. In Erinnerung bleibt sicher auch Fürsts Weigerung, das "Dschungellabor" zu absolvieren, eines in der vorherigen Prüfung erlittenen Traumas wegen. Peinlicher Trotz, grober Faux-Pas oder Akt der Emanzipation? Der Zuschauer darf für sich entscheiden.
So stehen die Chancen beim Publikum: Die Kernfrage vor dem Finale lautet: Haben die Zuschauer Lust auf noch mehr Beef? Am Donnerstag war Fürst bereits als "Vielleicht" für den Auszug nominiert. So oder so scheint es nicht ratsam, hohe Geldbeträge auf einen Sieg Fürsts zu wetten. Acht Mal hat das Publikum sie in die Dschungelprüfung geschickt. Zicken haben es im Camp weit gebracht - aber vor dem Dschungelthron mussten sie sich fast immer den Sympathieträgern geschlagen geben.
Thorsten Legat - Erst Helena besiegen. Dann die ganze Welt
Die Rolle im Camp: Thorsten Legat ist "heiß". Er "hat richtig Bock" auf Prüfungen. Und wenn es eng wird, dann gibt es eben "Kasalla". Legat ist der kernige, mittelschwer proletige Kumpeltyp mit den starken Sprüchen, die immer knapp am Originalwortlaut vorbeigehen. Der Ex-Kicker hätte einfach nur ein Dreamteam mit dem kölschen Jung Jürgen abgeben können. Aber da war ja noch Helena Fürst. In einer Mischung aus Entgeisterung, tiefer Getroffenheit, mühsam unterdrücktem Zorn und leicht verrutschten Verbalkontern stellte sich Legat den Giftpfeilen der Ex-TV-Anwältin. Das war für das Publikum natürlich ganz großes Trash-Kino.
Die schrägsten Momente: "Kasalla". Und eben der ewige Streit. "Hat die was erreicht? Die hat doch nichts erreicht, die Furzfrau!", echauffierte sich Legat über Intimfeindin Fürst. Dann wieder ging ihm das Gezanke sehr nah: Er habe "innerlich so geweint", sagte der Hobby-Bodybuilder nach einem Disput mit Fürst. Für einen Schmunzler gut war auch immer wieder Legats Verhalten bei Prüfungen. Der verhassten Fürst aß er die Ekelspeisen weg, zum Wohle des Teams. Aber versuchen - das mussten es die Kollegen beim Kampf um die Sterne schon. Sonst war Schluss mit lustig.
Die Chancen beim Publikum: Auch Legat schien bisher über Zweifel erhaben. Zu Gute kommen könnte ihm der Zweikampf mit Fürst - piesackt die den armen Ex-Kicker zu sehr, könnten ihm Bonus-Stimmen zufliegen. Für das Finale könnte Legat eine sichere Bank sein. Aber ob er Menderes, den einzig wahren guten Jungen des Camps, schlagen kann... das scheint doch zweifelhaft.
Sophia Wollersheim - Zwei Argumente könnten eins zu wenig sein
Die Rolle im Camp: Prekär! Helena Fürst und Thorsten Legat sind als zwei Teile eines Duo Infernale beide fast unverzichtbar. Menderes ist der dreckigen Dschungel-Realität ohnehin längst enthoben. Und Sophia Wollersheim? Könnte das unnütze vierte Rad am Dreirad sein. In den ersten vierzehn Tagen hat das Busenwunder ganz leise mit Fürst gezickt, dann und wann um Brigitte Nielsen herum-intrigiert - und immer wieder als Zoom-Objekt für die RTL-Kameras herhalten müssen. Ob das reicht, um sich überhaupt noch einen letzten Abend im Rampenlicht zu erspielen? Fraglich.
Die schrägsten Momente: In Erinnerung wird den Zuschauern sicher Wollersheims Bikini-Zone bleiben - die war schließlich mindestens einmal pro Sendung ausführlich zu sehen. Auch menschlich setzte sich die Rotlichtmilieu-Gattin dann und wann in Szene: "Ey, du kostest mich Energie, die ich jetzt wirklich nicht habe", sprach Wollersheim erst am Donnerstag zu Helena Fürst und konnte sich mitfühlender Gedanken der Zuschauer sicher sein. Liebenswert, wie sie Menderes "seine erste Umarmung" bei einer Schatzsuche spendierte. Und spooky, wie Wollersheim Brigitte Nielsen erst als Mannweib diskreditieren wollte - und ihr dann ihrer "Schönheit" wegen schmeichelte.
So stehen die Chancen beim Publikum: Trotz allem augenscheinlich nicht so schlecht - die Wackelkandidaten bei der Abwahl waren meist andere. Und sollte Wollersheim den Freitag im Camp überstehen, dann gibt es zumindest kleine Außenseiterchancen. Mit Melanie Müller hat schließlich schon einmal eine dralle junge Dame auf den letzten Metern einen Überraschungssieg geholt.
Menderes - Der Goldjunge ist der Kronprinz
Die Rolle im Camp: Streit, das gibt es mit Menderes nicht. Stattdessen Fleiß bei den Prüfungen, Ehrlichkeit bei der Nachtwache - und immer wieder ganz viel "Dankbarkeit". Denn die ist Menderes so wichtig, dass er sich sogar noch für Madenduschen bei den Moderatoren bedankt. Mit Redlichkeit und schwerer Vergangenheit - von Darmkrankheit über "DSDS"-Fails bis zur ewigen Jungfräulichkeit - ist der 31-Jährige zum kollektiven Ziehsohn der Camper geworden. Da sucht Jürgen Milski Frauen für Menderes, Thorsten Legat tröstet bei (vermeintlichen) Prüfungsmissgeschicken. Und Helena Fürst behält einfach mal alle bösen Worte für sich.
Die schrägsten Momente: "Ich bin immer noch Jungfrau", gab Menderes im Dschungelcamp zu. "Das hat sich noch nicht ergeben", gestand er Thorsten Legat. Sprichwörtlich könnte die Höflichkeit des wohl erfolglosesten Sängers der "DSDS"-Geschichte werden. Selbst für mäßig motivierte Prüfungs-Mitstreiter hatte Menderes Verständnis. "Wir müssen mehr beraten. Du sagst, du hast Abitur gemacht, aber du sagst keine Antwort. Warum gibst du keine Antwort?", fragte er während eines Quiz mit Insektenplage die indisponierte Nathalie Volk. Die raunzte zurück: "Ich kann hier drin nicht denken" - was Menderes nur mit einem nüchternen "das ist nicht so optimal" beantwortete.
So stehen die Chancen beim Publikum: Vermutlich ganz großartig. In der Nähe des Rausflugs schien Menderes nie gestanden zu sein, bei seinen Auftritten seufzen die weiblichen Zuschauer gerührt vor dem Fernseher. Und Kandidaten mit jugendlich-unschuldigem Charme kommen gut an. Ross Antony und Joey Heindle können da Geschichten erzählen... Menderes ist der ganz große Titelfavorit!
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