Ford Puma: Alles zum neuen Mildhybrid-System
Im neuen Puma führt Ford ein Mildhybrid-System ein, das den Spritverbrauch senken und den Fahrspaß steigern soll. Eingesetzt wird es bei den 1,0-Liter-Ecoboost-Varianten. Nun verrät Ford weitere Details dazu.
Die 48-Volt-Mildhybrid-Technik soll künftig auch bei Fiesta und Focus eingeführt werden. Noch finden sich die entsprechenden Versionen aber nicht in den Preislisten. Anders ist das beim neuen Puma. Bei allen Modellen wird die Technik auf den 1,0-Liter-Turbobenziner angewendet.
Beim Puma betrifft dies die Versionen mit 125 und 155 PS. Die Maximalleistung wird offenbar durch das System nicht erhöht, das maximale Drehmoment dagegen schon. Laut Puma-Broschüre steigt das Maximaldrehmoment des Puma 1.0 Ecoboost mit 125 PS durch die Technik von 170 auf 210 Newtonmeter.
Bei den Mildhybridversionen ersetzt ein 11,5 kW starker, riemengetriebener Startergenerator (RSG) die konventionelle Lichtmaschine. Der RSG ermöglicht auch die Rückgewinnung von Bremsenergie. Außerdem kommt eine luftgekühlte 48-Volt-Lithium-Ionen-Batterie hinzu, deren Kapazität Ford nicht angibt.
Die beim Rekuperieren gespeicherte Energie wird zum Betrieb der elektrischen Nebenaggregate genutzt, also wohl für die Klimaanlage, das Audiosystem und dergleichen. Außerdem unterstützt der RSG den Verbrenner beim Beschleunigen.
Das intelligente System entscheidet selbst, welche von folgenden zwei Strategien günstiger ist:
Drehmoment-Substitution: Der RSG wird zum Spritsparen genutzt. Sein Drehmoment von bis zu 50 Newtonmeter werden verwendet, um den Benziner zu entlasten. Das bringt bis zu 9 Prozent niedrigere WLTP-Verbräuche. So verbraucht der 125-PS-Puma mit Mildhybridsystem 0,3 Liter weniger als der ohne die Technik. Drehmoment-Ergänzung: Der RSG wird für mehr Drehmoment genutzt. Bei Volllast wird das Maximaldrehmoment um bis zu 20 Nm erhöht. Bei niedrigen Drehzahlen erhöht sich das Drehmoment um bis zu 50 Prozent.
Der RSG ermöglicht es außerdem, das Verdichtungsverhältnis zu senken und einen größeren Turbolader einzubauen. Ein größerer Lader hat eine höhere Trägheit, braucht also mehr Abgasdruck, um loszulegen. Das dadurch drohende Turboloch bei niedrigen Drehzahlen wird jedoch durch den RSG gefüllt.
Der RSG kann den Verbrenner in etwa 300 Millisekunden neu starten - das entspricht laut Ford der Dauer eines Wimpernschlags. So kann der Verbrenner beim Ausrollen schon beim Unterschreiten von 15 km/h abgeschaltet werden. Das geht allerdings nur bei herausgenommenem Gang oder zumindest gedrücktem Kupplungspedal.
Eine weitere technische Finesse der 1,0-Liter-Turbobenziner im Puma ist die Zylinderabschaltung. Im Leerlauf oder bei Teillast wird einer der drei Zylinder abgeschaltet, und der Puma wird zum Zweizylinder. Das System kann einen Zylinder in 14 Millisekunden deaktivieren und in derselben Zeit auch wieder zuschalten.