Opel: Wie es bei der Elektrifizierung weiter geht
Opel-Pressekonferenz
Der Opel Grandland X Plug-in-Hybrid und der Elektro-Corsa sind die ersten elektrifizierten Opels der neuen Generation (das heißt, nach dem Ampera und dem Ampera-e). Doch das ist bei weitem noch nicht alles, was die Blitz-Marke in Sachen Elektrifizierung plant. Auf der Fahrveranstaltung zum Grandland X Hybrid4 haben wir einiges dazu erfahren.
Noch im Jahr 2020 starten die Elektroversion des Vivaro und die elektrische Version des Mokka-X-Nachfolgers. Letzterer wird auf der CMP-Plattform des PSA-Konzerns basieren, die für reine Elektroantriebe ausgelegt ist. Die Studie kennen Sie vielleicht, sagt Opel-Entwicklungschef Christian Müller. Er meint den GT X Experimental, den Opel schon 2018 zeigte. Der Neuling wird das Schwestermodell des DS3 Crossback E-Tense und Peugeot e-2008 sein. Gefragt, ob man spekulieren darf, dass das neue Auto dann auch ähnliche technische Daten haben wird, meint Müller: Das darf man. Check!
2021 folgen dann die Elektroversionen von Combo Life und Combo Cargo, also von den Hochdachkombis. Das wussten wir noch nicht. Vermutlich werden auch die Schwestermodelle nicht lang auf sich warten lassen, also ein elektrischer Citroën Berlingo und ein Peugeot Partner. Neu ist auch, dass es eine Elektroversion des Zafira Life geben wird (wohl wieder mit Ablegern der anderen Konzernmarken, vielleicht auch auch vom Toyota Proace, der auf der gleichen Basis beruht).
Interessanter ist wohl die "elektrifizierte Version des Astra", die auf dem Bild oben (eine Grafik aus der Opel-Pressekonferenz) erscheint. Bei diesem elektrifizierten Astra wird es sich um eine Hybridversion handeln, heißt es bei Opel; das habe Opel-Boss Michael Lohscheller bereits in einem Interview verraten, ist also kein Geheimnis mehr. Die Technik ist allerdings noch nicht bekannt. Doch all das betrifft nicht mehr den aktuellen Astra, sondern die neue Generation, die 2021 startet und (wie der Peugeot 3008 und viele andere PSA-Kompaktmodelle) auf der Plattform EMP2 basieren wird.
Nicht elektrifiziert wird dagegen der Insignia. Insbesondere wird es keine Plug-in-Hybrid-Version von dem Mittelklassewagen geben. Es rentiert sich einfach nicht, heißt es bei Opel. Offenbar hat das mit den sinkenden Absatzzahlen im D-Segment zu tun. Aber auch damit, dass der Insignia eben noch aus General-Motors-Zeiten stammt, und moderne Technik soll offenbar nur in den Zukunftsautos auf PSA-Plattformen kommen.
Generell gilt bei Opel die Regel: ein völlig neues Auto pro Jahr. 2020 wird das der Mokka-X-Nachfolger sein, 2021 dann der Astra. Ob der Insignia dann 2022 dran ist? Schließlich ist der Corsa ja schon 2019 neu gestartet.
Eine weitere Neuheit haben uns die Opel-Ingenieure dann auch noch verraten, wenn auch nur hinter vorgehaltener Hand: Eine Wasserstoff-Version des Zafira Life könnte in drei Jahren starten. Das wissen die Opel-Mannen auch deshalb so genau, weil Opel im PSA-Konzern für die Brennstoffzelle verantwortlich ist.
Die Opel-Insider sagen, das Auto könnte starten. Das bedeutet, es hängt auch von der Wasserstoff-Infrastruktur und von den politischen Rahmenbedingungen ab. Wasserstoff-Autos muss die Politik wollen, heißt es bei Opel. Momentan ist das aber noch nicht erkennbar, man hört allenfalls allgemeine Bekenntnisse zur Technologieoffenheit. Das heißt wohl: Ohne Förderung wird es keinen Wasserstoff-Opel geben. Nun, warten wir es ab.