Toyota LQ Concept: Dieses Auto will eine emotionale Bindung
Neben der Studie des kommenden Mirai kündigt Toyota nun ein weiteres Concept Car für die Tokyo Motor Show 2019 an. Der LQ Concept soll eine emotionale Bindung zwischen Auto und Fahrer aufbauen. Der LQ ist eine Weiterentwicklung des Toyota Concept-i von der CES 2017.
Das 4,53 Meter lange Gefährt bietet Platz für vier Personen und fährt rein elektrisch. Die Reichweite soll etwa 300 Kilometer betragen. Doch die Highlights der Studie sind das autonome Fahrsystem (SAE-Level 4) und Yui, ein mit künstlicher Intelligenz begabter Assistent. Er soll eine emotionale Bindung zwischen fahrer und Auto herstellen.
Darüber hinaus gehört es zu Yuis Pflichten, die Aufmerksamkeit des Fahrers fördern und den Stresslevel senken. Dazu kann er mit dem Fahrer über Sprache kommunizieren, und Einstellungen bei Sitzen, Beleuchtung, Musik, Klimatisierung, Beduftung und mehr verändern. Außerdem wählt Yui Echtzeitinformationen aus, die für den Fahrer von Interesse sind, und zeigt sie an.
Ein automatisches Parkservice-System, das gemeinsam mit Panasonic entwickelt wurde, fährt das Auto autonom von einem Abstellplatz zu einem Parkplatz in der Nähe. Dies erleichtert nicht nur das Parken, sondern verringert auch den nötigen Abstand zwischen den Fahrzeugen. Das System nutzt mehrere Kameras, Ultraschall und Radar, die Daten der Navigationskarten und greift überdies auf Kameras zu, die auf dem Parkplatz installiert sind, sowie auf Daten einer Steuerzentrale.
Auch das Sitzsystem bietet Besonderes: Die Sitze enthalten aufblasbare Luftkammern und bieten eine Sitzklimatisierung; sie sollen dazu beitragen, dass der Fahrer wach, aber entspannt bleibt. Wenn das System erkennt, dass der Fahrer müde ist, bläst es die Luftkammer in der Rückenlehne auf, um eine aufrechte Sitzhaltung zu gewährleisten. Außerdem wird kühle Luft über die Sitzbelüftung eingeblasen. Wenn der Fahrer sich entspannen kann, zum Beispiel im autonomen Fahrmodus, bläst sich die Kammer in der Rückenlehne periodisch allmählich auf und zieht sich wieder zusammen, "um die Bauchatmung zu fördern", so Toyota.
Der Dach- und der Bodenbereich werden genutzt, um mit verschiedenen Farben anzuzeigen, ob sich das Auto im autonomen oder im manuellen Modus befindet. Außerdem wird immer der Fußraum des Passagiers beleuchtet, an den sich der Assistent Yui gerade wendet. Mit dem Digital Micromirror Device (DMD) der Scheinwerfer kann der LQ auch Informationen nach außen weiterreichen. Eine Million winziger Spiegel in den Scheinwerfern ermöglichen es, Symbole oder Schrift auf die Straße zu projizieren.
Zudem hat Toyota gemeinsam mit Aisin Chemical und der Cataler Corporation eine Beschichtung für den Kühler entwickelt, die Ozon aus der Umgebungsluft katalytisch in Sauerstoff umwandelt. Bei einer einstündigen Fahrt soll das System etwa 60 Prozent des in 1.000 Liter Luft enthaltenen Ozons entfernen. Toyota kann sich vorstellen, diese Beschichtung künftig in Nutzfahrzeugen einzusetzen.
Der LQ wird im Rahmen der Tokyo Motor Show auf der Sonderausstellung "Future Expo"gezeigt. Danach kann man sich um eine Probefahrt mit dem Auto bewerben; diese Fahrten finden von Juni bis September 2020 in Tokio statt.