"Durchschnittseinkommen bestimmt E-Auto-Anteil"

Elektroautos werden vor allem in Ländern mit einem hohen Durchschnittseinkommen gekauft.
Von Seiten der European Automobile Manufacturers’ Association (ACEA) gibt es Kritik an der EU bezüglich weiterer Beschränkungen des CO2-Ausstoßes von Neuwagen. Der Interessenverband hält die EU-Einschätzung der Entwicklungsgeschwindigkeit des Elektroauto-Marktes für zu positiv und präsentiert eine Studie, die den Zusammenhang zwischen Einkommen und dem E-Auto-Anteil herstellt.
Die Studie kommt nicht zu einem zufälligen Zeitpunkt: Am 10. Juli wird im EU-Parlament über die Vorschläge der EU-Kommission zur weiteren CO2-Reduzierung von Fahrzeugen verhandelt. ACEA hat als Interessenverband der Automobilindustrie kein Interesse an einer schnellen Reduzierung der CO2-Emissionen. Dennoch bietet die Studie interessante Hinweise auf künftige Herausforderungen der Mobilitätswende.
Elektroauto-Absatz in der EU beschränkt sich auf wenige Länder
“Das Europäische Parlament darf nicht aus dem Auge verlieren, dass der Markt wesentlich durch den Verbraucher bestimmt wird. Eine natürliche Verschiebung zu Elektrofahrzeugen wird nicht geschehen, wenn sie für die Verbraucher nicht erschwinglich sind", so ACEA Generalsekretär Erik Jonnaert.
In der EU kommen aufladbare Elektrofahrzeuge derzeit auf einen Marktanteil von 1,5 Prozent. Allerdings sind die Unterschiede zwischen einzelnen Ländern groß. In der ACEA-Studie wurde insbesondere der Zusammenhang zwischen durchschnittlichen Pro-Kopf-Einkommen der Bürger und dem E-Auto-Absatz im jeweiligen Markt analysiert.
Der Marktanteil von Elektroautos in Ländern mit einem Pro-Kopf-Einkommen unter 18.000 € im Jahr tendiert demnach gegen Null. Dagegen erreichen Länder mit einem Pro-Kopf-Einkommen über 35.000 € Marktanteile von mehr als 1,8 Prozent. 85 Prozent des EU-weiten Elektrofahrzeugabsatzes entfällt nach ACEA-Angaben auf nur sechs Länder.
Weitere Informationen zur Studie finden sich hier: Making the transition to zero-emission mobility. Adressing the barriers to the uptake of electrically-chargeable cars in the EU