Elektrofahrzeuge befördern Rohstoffabbau

Heutige Elektrofahrzeuge brauchen für Motor und Batterien wertvolle Rohstoffe wie Kupfer, Kobalt und Lithium. Im Bild der Motorraum eines Prius.
Die ökologischen und gesellschaftlichen Auswirkungen der Elektromobilität gelten als wesentlicher Vorteil dieser Antriebsform. Allerdings führt der Elektrofahrzeug-Boom auch zu einer stark steigenden Nachfrage nach Rohstoffen, deren Förderung häufig nicht reguliert ist.
Neben Lithium sind bspw. auch Kobalt und Kupfer unabdingbar für Elektroautos bzw. Elektroauto-Batterien. Wie der Finanzdienstleisters Swiss Resource Capital AG unter Verweis auf die International Copper Association (ICA) berichtet, wird der Kupfer-Bedarf für die Produktion von E-Fahrzeugen in den kommenden 10 Jahren schätzungsweise um das 9-fache ansteigen auf etwa 1,74 Millionen Tonnen pro Jahr.
Kobalt wird stark nachgefragt
Noch stärker steigt die Nachfrage nach dem für Lithium-Ionen-Akkus benötigten Kobalt – so stark, dass manche große Hersteller sogar Probleme haben, Lieferanten zu finden, wie das Beispiel Volkswagen zeigte. Nach Schätzungen soll die Kobalt-Nachfrage um das 47-fache ansteigen bis zum Jahr 2030.
Der Kobaltabbau in Ländern wie dem Kongo steht aufgrund massiver Menschenrechtsverletzungen seit Jahren in der Kritik, ähnliches gilt für Kupfer-Minen. Zwar haben große Hersteller wie BMW, Tesla oder Volkswagen erklärt, nur noch "sauberes" Kobalt beziehen zu wollen. Der Ursprung des Metalls lässt sich aufgrund verzweigte Liefer- und Geschäftsbeziehungen häufig jedoch nur schwer nachvollziehen. So fehlt bis heute ein zuverlässiges System, welches die Einführung und Überwachung von weltweit geltenden Umwelt- und Arbeitsstandards beim Rohstoffabbau gewährleisten kann.